Kamp-Lintfort. . Bettina Puschmann ist die neue Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft. Und das ist jetzt ein hauptamtlicher Job. Auf den freut sie sich
„Bist Du verrückt?“ oder auch „Bist Du mutig!“: Das waren die Reaktionen aus ihrem Umfeld, wenn Bettina Puschmann erzählte, dass sie nun die Geschäftsführung der Werbegemeinschaft Kamp-Lintfort übernimmt. Und zwar hauptamtlich.
Diese Lösung war das Ergebnis eines nicht ganz unkomplizierten Umstrukturierungsprozesses, der nicht zuletzt auch dadurch nötig geworden war, weil Christine Utermöhlen, die bisherige Geschäftsführerin, ihr Amt niedergelegt hatte. „Schnell war klar, dass kein Selbstständiger diesen Job noch nebenher stemmen kann“, erklärte Andreas Wiesner vom Werbegemeinschafts-Vorstand. Bei der Suche nach einer Lösung habe die Stadtverwaltung vermittelt. So konnten Sparkasse und Volksbank gewonnen werden, die einen Teil der Kosten für die hauptamtliche Geschäftsführung beisteuern.
30 Stunden pro Woche
„Ich kenne Werbegemeinschaften, die weniger gut funktionieren und sich aufreiben“, erklärte Guido Lohmann von der Volksbank seine Motivation. Ulrich Schneidewind erinnerte an die enge Bindung der Sparkasse an die Werbegemeinschaft aus der Zeit, als der Sparkassen-Kollege Bernd Eichhof aus der Werbegemeinschaft eine Herzensangelegenheit gemacht hatte.
30 Stunden in der Woche wird Bettina Puschmann für die Kamp-Lintforter Einzelhändler tätig sein. „Die Bürozeiten sind jetzt verlängert, damit die Händler mich besser erreichen können“, erklärt die „Neue“ und sagt zu ihren Plänen: „Es wäre töricht, jetzt alles komplett umzukippen.“ Das Stadtfest am 6. und 7. Oktober steht, auch der Nikolausmarkt sei geplant. Auch die Familienpost soll es weiter geben, vielleicht mit einem neuen Anstrich. Aber: „Wir sind vielleicht auch kraus genug im Kopf, um was zu ändern. Ich sehe noch so viel Potenzial in dieser Stadt“, sagt die gebürtige Hammerin. Zum Beispiel beim Thema Internet: Es gebe so viele Möglichkeiten für den Handel, auf den Zug aufzuspringen.
Alles bündeln, was den Handel angeht
Zu ihren Aufgaben wird auch das Leerstands-Management gehören. „Sie ist für uns die Ansprechpartnerin, um alles zu bündeln, was den Handel in der Stadt angeht“, freut sich Bürgermeister Christoph Landscheidt .
Events planen kann sie jedenfalls. Das hat sie in Hamm schon bewiesen. Die 54-Jährige ist gelernte Kauffrau und hat viele Jahre beim Lokalfunk gearbeitet. In den vergangenen Jahren hat sie in einem ganz anderen Metier Erfahrungen gesammelt: Sie hat Trauerreden gehalten. Es sei ihr zu wünschen, dass sie das in ihrer Funktion bei der Werbegemeinschaft vorläufig nicht tun muss.