Neukirchen-Vluyn. Ausbau samt Umgestaltung des Denkmalplatzes in Neukirchen-Vluyn wird etwa eine Million Euro teurer. Was das für das weitere Vorgehen bedeutet.

Bei der Umgestaltung des Denkmalplatzes muss ein Umweg gegangen werden. Das liegt in zwei wesentlichen Dingen begründet: Zeit und Kosten. Die Baumaßnahme ist seit der ursprünglichen Planung im Jahr 2017 mittlerweile um etwa eine Million Euro teurer geworden. Und diese Kostensteigerung wirkt sich unmittelbar auf die finanzielle Förderung aus, die seinerzeit im Rahmen des so genannten Integrierten Handlungskonzeptes beantragt und genehmigt worden ist.

Die Bau- und Herstellungskosten sind nach Stadtangaben bei der Antragsstellung mit 909.879 Euro beziffert worden; dazu kamen rund 45.364 Euro für die Herrichtung des Grundstücks an der Hochstraße 2. Die Planungskosten beliefen sich damals auf 192.192 Euro.

Insgesamt ist nunmehr mit Gesamtkosten in Höhe von etwa 1.985.000 Euro (brutto) für die Aufwertung des Denkmalplatzes zu rechnen, teilt die Stadt nun der örtlichen Politik mit. Als ursächlich werden ein Sicherheitsaudit genannt sowie Belange des Straßenbaulastträgers und der politischen Gremien. Dazu kommen klimapolitische Aspekte.

Auch die Preissteigerungen am Bau wirken sich aus

In den vergangenen Jahren wurde ein klimafreundliches Mobilitätskonzept für die Stadt entwickelt, das auch für den Denkmalplatz verschiedene Verbesserungspotentiale aufführt. So wurde beispielsweise ein Verknüpfungspunkt Mobilität an der Andreas-Bräm-Straße mit Bushaltestelle, Taxi-Stand, Auto-E-Ladestation, Car-Sharing-Stellplatz und Fahrradabstellmöglichkeiten in die Planung aufgenommen.

Allein durch die Preissteigerungen der letzten Jahre in der Baubranche ergeben sich deutliche Mehrkosten. Unter der Annahme eines Baukostenindexes von fünf Prozent jährlich ergeben sich für den Zeitraum von 2017 bis 2022 Mehrkosten von etwa 315.000 Euro, hat die Stadt errechnet.

Neukirchen-Vluyn muss einen neuen Förderantrag stellen

In der aktuellen Ausbauplanung für den Denkmalplatz sind alle gewünschten Änderungen berücksichtigt, sofern deren tatsächliche Umsetzbarkeit gegeben ist, und für welche die Zustimmung sowohl des Straßenbaulastträgers, als auch der politischen Gremien in Aussicht gestellt wurde, heißt es weiter.

Das bedeutet nun aber, dass die Planungen und Kosten nicht mehr von der ursprünglichen Förderzusage gedeckt werden, da sich diese auf die Gesamtsumme von rund 900.000 Euro plus Planungskosten bezog, wie der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann auf Nachfrage erklärt. Bliebe die Stadt auf dieser Stufe, würde das einen deutlich höheren Eigenanteil bedeuten, da die Gesamtsumme nunmehr etwa doppelt so hoch ist.

Man habe das Gespräch mit der Bezirksregierung gesucht, sagt Geilmann weiter. Das Resultat: Es müsste jetzt politisch beschlossen werden, die Förderung zurückzugeben. In einem nächsten Schritt müsste sie zum „Step 2023“ neu beantragt werden. Ein Ausbau des Platzes sei weiterhin das Ziel, betont Geilmann. Es gebe natürlich noch die Option, dass ein neuer Antrag abgelehnt würde, das ist nach Geilmanns Empfinden aber eher unwahrscheinlich. „Städtebaulich würde es keinen Sinn machen, den Denkmalplatz rauszulassen“, sagt er mit Blick auf das Gesamtkonzept Dorf Neukirchen.