Kamp-Lintfort. Wie der Tierpark am Freitag mitteilt, ist Alpaka Pepe kurz vor Weihnachten „unerwartet“ mit 18 Jahren verstorben. Es ist eine Obduktion erfolgt.

Traurige Nachrichten aus dem Kalisto: Wie der Tierpark am Freitag mitteilt, ist kurz vor Weihnachten Alpaka Pepe im Alter von 18 Jahren verstorben. Er starb altersbedingt, heißt es weiter. „Er ist auf einmal in die Knie gegangen. Äußere Verletzungen hatte er keine. Auch die Magengeräusche waren in Ordnung“, berichtet Kalisto-Chefin Stephanie Winkendick auf Anfrage. Sofort sei der Tierarzt, der spezialisiert ist auf Alpakas, gerufen worden. „Wir haben Pepe reingebracht und in Decken gehüllt, wir waren zu fünft um ihn rum“, so Alpakatrainer Frank Grün.

Letztlich hat man nichts mehr für Pepe tun können, der zumindest für seinen Trainer mehr als irgendein Tier im Zoo war. „Er lag in meinem Arm, hat sich noch einmal gestreckt, dann war es vorbei“, erzählt Grün. Gut daran sei nur gewesen, dass er seinen vertrauten Menschen so die Entscheidung abgenommen habe, ob er eingeschläfert werden muss.

Der mit den Kulleraugen

Die anschließende Obduktion, so versichert Winkendick, habe ergeben, dass Pepe eines natürlichen Todes gestorben sei. Alpakas würden auch schon mal 20 Jahre alt, aber dann müsste alles optimal laufen.

Pepes Tod kam aus dem Nichts, sagt Stephanie Winkendick. „Wir haben alles getan für ihn. Das ist gut zu wissen, aber tröstet nur bedingt“, stellt sie fest. „Pepe war halt der mit den großen, braunen Kulleraugen.“

Die Claudia Schiffer der Herde

Für Frank Grün, der seit eineinhalb Jahren mit Pepe gearbeitet hat, reißt der Tod des Wallachs ein großes Loch: „Ich werde seine Frechheit vermissen.“ Pepe war wohl, so hat es der Trainer beobachtet, das „am meisten fotografierte Alpaka“ im Kalisto. „Wo immer jemand sein Handy zückte, um ein Foto zu machen, hat er die Rübe hingehalten.“ Die beige Fellnase wusste wohl um seine herausragenden Qualitäten als Model, deshalb beschreibt Frank Grün ihn als „Claudia Schiffer der Herde“. Auch sei er durchaus mit Selbstbewusstsein gesegnet gewesen.

Alpaka Pepe war oft bei den Spaziergängen im Zechenpark dabei, hier mit Alpaka-Pflegerin Michèle von Holten, Stephanie Winkendick und Tiertrainer Frank Grün (v.l.).
Alpaka Pepe war oft bei den Spaziergängen im Zechenpark dabei, hier mit Alpaka-Pflegerin Michèle von Holten, Stephanie Winkendick und Tiertrainer Frank Grün (v.l.). © Unbekannt | KALISTO

Trotz seines fortgeschrittenen Alters sei der Wallach immer sehr agil und munter gewesen, glaubt man im Tierpark. Umso überraschender sei für alle Mitarbeiter und Ehrenamtlichen sein plötzliches Ableben, heißt es in einer Pressemitteilung.

Zwei Leihgaben aus Moers

Pepe war das älteste Alpaka im Kalisto. Er ist seinerzeit zusammen mit Rocco als Leihgabe aus dem Moerser Streichelzoo gekommen. Darüber hat es viele Diskussionen gegeben, ob sie nun wieder nach Moers zurück sollten oder nicht. Zuletzt hat im Juni die Politik entschieden, dass die beiden „Moerser“ nicht noch einmal umziehen sollten. Stephanie Winkendick beurteilt die Lage am Freitag so: „Moers hat alles richtig gemacht, indem sie auf junge Tiere gesetzt haben.“ Denn auch der jüngere Rocco, der mittlerweile Theo heißt, macht der Kalisto-Chefin Sorgen. Er hat schlechte Zähne.

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Dass Rocco mittlerweile Theo heißt, ist für den Alpakaflüsterer nur folgerichtig: „Das ist je heute ein ganz anderes Tier.“ Theo ist sehr auf Frank Grün geprägt. Anfangs hielt der Gast aus Moers überhaupt nichts von Menschen und schon gar nichts davon, sich unterzuordnen. Doch Theo und Pepe spazierten zuletzt gemeinsam mit Grün und Alpaka-Pflegerin Michèle von Holten über den Weihnachtsmarkt und ließen sich von den Besuchern anfassen. Neueste Masche von Theo: „Er kaut gern auf meinen Fingern rum.“

Den Verlust seines Kumpels scheint Theo nicht zu belasten, sagt Frank Grün. Ob es einen Ersatz geben wird, ist noch zu entscheiden. Während Stephanie Winkendick noch überlegt, ob fünf Tiere erstmal genug sind, ist es für den Alpakaflüsterer eine klare Ansage: „In einer Herde sollte eine gerade Anzahl von Tieren sein, damit nicht immer einer das fünfte Rad am Wagen ist. Das ist wie bei Menschen, die zu Party gehen.“

Und noch etwas ist für Frank Grün klar: Der Neue dürfte auf keinen Fall die gleiche Fellfarbe haben wie Pepe. „Das wäre sonst nur ein Abklatsch.“