Kleve. Der Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering setzt sich für die Erhaltung der Parkanlage im Sternbusch ein. Welche Ziele der Verein außerdem hat.

Durch den Zuschlag für die Landesgartenschau 2029 erhalten die Grünflächen im Kreis und insbesondere in der Stadt Kleve einen besonderen Stellenwert. So stehen aktuell an vielen Stellen Neupflanzungen, Umgestaltungen oder Verschönerungen an.

Im Sternbusch an der Freudenberger Schule wurden nach Bestreben des Arbeitskreises Kermisdahl-Wetering - der unter dem Dach des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte organisiert ist - im März 20 Winterlinden gepflanzt, die nun feierlich übergeben wurden.

Linden mithilfe von Fördermitteln und Spenden finanziert

Der Arbeitskreis mit Gerlinde Semrau-Lensing als Sprecherin hat sich vor rund 20 Jahren dazu entschlossen, den 295 Hektar großen Bereich Alter Tiergarten zu restaurieren und wieder aufzuwerten.

Dort wurden nun auch die Linden gepflanzt. Zehn Linden wurden mit Hilfe des Heimatpreises der Stadt Kleve vom Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering finanziert und zehn weitere Linden von der Karl-Kisters-Stiftung. „Den Stiftungsgründern war es ein großes Anliegen, die historischen, einzigartigen Parkanlagen gepflegt und werbewirksam für Kleve zu präsentieren“, erklärt Semrau-Lensing.

Auch die Einbindung der Jugend sei dem ehemaligen Klever Ehrenbürger Karl Kisters sehr wichtig gewesen. So gebe es jährlich ein Projekt im Sternbuschpark mit der Karl-Kisters-Realschule.

„Besonderen Ort stärker herausstellen“

Schirmherr Hermann von Ameln, ehemaliger Honorarkonsul der Niederlande, sagte in Richtung Semrau-Lensing: „Du bist der nimmermüde Motor der heute im Alten Tiergarten sichtbaren Erfolge. Der Arbeitskreis freut sich riesig über die Nominierung zur Landesgartenschau und wird sein ehrenamtliches Engagement in den kommenden Jahren gerne weiter einbringen.“

Mit Blick auf den Alten Tiergarten betonte die Arbeitskreis-Sprecherin: „Es wäre wünschenswert, diesen besonderen Ort stärker herauszustellen, insbesondere durch als klimaresistent anerkannte Bäume – aber auch zum Beispiel einen Mammutbaum.“ Der Klever Statthalter Johann Moritz von Nassau-Siegen hatte seinerzeit sein erstes Landhaus auf dem Areal gebaut.

Historische Anlagen erhalten

Das Ziel seit Gründung des Arbeitskreises sei die Nutzung des Parkbereichs mit Anbindung des Moritzgrabmals. Außerdem der Denkmaleintrag sowie ein Parkpflegewerk als fachlicher Leitfaden für die weitere Wiederherstellung. Revierförster Joachim Böhmer vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW betonte: „Wir haben hier schon viele Projekte umgesetzt und ich bin davon überzeugt, dass wir diese historischen Anlagen erhalten müssen.“

Areal soll Denkmal werden

Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing führte aus, der Alte Tiergarten solle Bestandteil der Landesgartenschau werden. „Von der Landesgartenschau versprechen wir uns einen Impuls für die Unterstützung zur Herstellung der alten Parkanlagen.“

Die Stadt Kleve habe die Aufgabe von der Bezirksregierung übernommen, das Areal unter Denkmalschutz zu stellen. „Wir werden das Verfahren fortsetzen und die notwendige Anhörung machen, damit wir zeitnah die Unter-Denkmalschutz-Stellung erlangen.“ Einen vorläufigen Schutz gebe es bereits.

Jahrzehntelanger Prozess

„Wichtig ist, dass wir die Anlagen wieder so herstellen, wie sie waren. Wir werden die Alleen nicht zeitnah wieder herstellen können. Das ist ein Prozess, der sich über Jahrzehnte erstrecken wird. Alle Maßnahmen, die wir unterstützen können, unterstützen wir“, sagte der Bürgermeister.

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