Kleve. Die NRZ-Zoosafari lockte zum dritten Mal viele Besucher in den Tiergarten Kleve. Unter anderem wurde diese verrückte Frage gestellt.

Gemächlich trottet der Baumstachler Richtung Fressplatz. Der ist oben auf einem Baumstamm. Da muss man erst mal hochkommen. Der Baumstachler, Bruce heißt er, versucht es auf dem kürzesten Weg. Der besteht darin, sich auf den schrägen Stamm zu hieven, der nach oben führt. Hm, nur ist da die Schwerkraft zu groß, will sagen: Man hat noch ordentlich Winterspeck auf den Rippen, und dann sind da noch die 30.000 Stacheln am Körper. Die machen die Bewegungen auch nicht gerade eleganter. Also kurz nachgedacht: Es gibt da einen Umweg, eine Steinfliese hoch, dann von der Seite auf den schrägen Stamm. Und schon gibt es oben die Belohnung.

Toller Abenteuerspielplatz

Familie Hemmers und Enkel Timo besuchten den Klever Tiergarten.
Familie Hemmers und Enkel Timo besuchten den Klever Tiergarten. © NRZ | Andreas Daams

Beobachtungen wie diese erfreuen Jung und Alt. Zum Beispiel Familie Hemmers aus Marienbaum. Die Großeltern haben von der NRZ-Zoosafari gelesen, die nun zum dritten Mal im Tiergarten Kleve stattfand. Und weil das nahe Xanten zwar ein Römerpark hat, aber keinen Tiergarten, dachten sie sich: Wir nehmen unseren Enkel mit nach Kleve, es ist schließlich der letzte Tag der Osterferien. „Wir waren lange nicht hier“, sagt Frau Hemmers, „und ich muss sagen: Der Park ist richtig schön geworden.“ Dem kann Enkel Timo (8) nur zustimmen. Besonders reizvoll ist neben den Tieren natürlich der Abenteuerspielplatz.

Jumpen, raven oder popcornen?

Auf den haben die beiden Kinder von Familie Harrer aus Xanten auch schon ein Auge geworfen. Andererseits: Sie kennen ihn ziemlich gut und sind dank ihrer Jahreskarte auch öfter hier. Dieses Jahr aber zum ersten Mal. „Man ist schnell aus Xanten hier, und in dem Alter ist der Spielplatz fast spannender als die Tiere“, sagt die Mutter von zwei kleinen Kindern. Da kommen die zwölf Fragen auf dem NRZ-Fragebogen gerade recht, denn da können auch die Erwachsenen noch eine Menge lernen. Also: Wie nennt man das Verhalten von Meerschweinchen, wenn sie sich so wohlfühlen, dass sie mit allen Vieren in die Luft springen? Jumpen, raven oder popcornen?

Man ist schnell aus Xanten hier, und in dem Alter ist der Spielplatz fast spannender als die Tiere.
Besucherin - der NRZ-Zoosafari.

Familie Harrer aus Xanten vor der Schleiereule.
Familie Harrer aus Xanten vor der Schleiereule. © NRZ | Andreas Daams

Tatsächlich sind schon eine Stunde nach Öffnung zahlreiche NRZ-Leser von nah und fern in den Tiergarten gekommen. Konnte im letzten Jahr die Zahl im Vergleich zum ersten Durchlauf 2022 verdoppelt werden, lässt das schöne Wetter, die gute Werbung und die enorm gewachsene Bekanntheit des Tiergartens Kleve Gutes hoffen. NRZ-Marketingchef Christof Willer ist vom Tiergarten restlos begeistert. „Das ist für beide Seiten eine tolle Sache“, sagt er, „für die NRZ- Leser und für den Tiergarten.“

Der rote Panda malt Bilder

Das findet auch Martin Polotzek, der Leiter des Tiergartens. Er hat aus dem etwas verschlafenen Tiergarten eine Anlage gemacht, die Jahr für Jahr mehr Besucher hat und inzwischen bundesweit Beachtung findet. Gerade erst war das ZDF da. Nicht wegen der China Lights, die mit 60000 Besuchern ein Riesenerfolg war. Sondern wegen des Roten Pandas, der nun Bilder malt. Das ist natürlich auch wieder so eine dankbare Sache, mit der man Aufmerksamkeit bekommt, auch und gerade in den sozialen Medien. All das ist wichtig für den Erfolg. „Am wichtigsten ist aber das Team, das voll hinter dem Kurs steht“, sagt Polotzek.

Und der sieht so aus: „Auf unserem Weg in die Zukunft wollen wir den Fokus auf bedrohte Tierarten richten“, erklärt der Tiergarten-Chef. 42 Stationen hat sein Masterplan, die fünfte ist gerade in Eigenleistung sowie mit ehrenamtlichen Helfern Wirklichkeit geworden: die begehbare Anlage für Präriehunde. Nächstes Jahr soll eine neue Anlage für die Trampeltiere folgen. Und dann plant Martin Polotzek schon an einer Anlage für bedrohte Tierarten wie Faultiere, Tapire und Ameisenbären.

Freudige Meerschweinchen

Zu putzig: die Erdmännchen.
Zu putzig: die Erdmännchen. © NRZ | Andreas Daams

Steht noch die Antwort auf die Frage aus, wie man das freudige Hochspringen der Meerschweinchen bezeichnet. Der Artikelschreiber hätte ja auf „jumpen“ getippt. Richtig ist aber: popcornen. Denn das Hochspringen sieht so aus wie die Maiskörner, wenn sie zu Popcorn aufploppen und nach oben fliegen.

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