Kleve. Endlich habe „der Schwachsinn ein Ende“, so Kaufmann Ingo Marks. Sein Automatenkiosk in Kleve lädt wieder zu Snacks und Spielen ein.
Nun erstrahlt auch mitten in der Stadt wieder das Licht eines Automatenkiosks wie ein Leitstern in der Finsternis. Snackomore, der in der Reihenfolge der Eröffnungen fünfte Automatenkiosk in Kleve und insgesamt der sechste, hat nach einer mehr als zweimonatigen Pause den Geschäftsbetrieb wiederaufgenommen – Kleve hat ein weiteres Paradies für Snacks und Freunde von Automatenspielen! „Endlich kam die Baugenehmigung der Stadt und dieser Schwachsinn hat endlich ein Ende“, so Unternehmer Ingo Marks.
Anders als bei den fünf Konkurrenten war die Eröffnungsphase von Snackomore etwas ruckelig verlaufen. Zur Eröffnung des Geschäfts im Januar hatte Ingo Marks, bekannt durch seine 18 „… & more“-Läden, für die Immobilie in der Großen Straße eine Nutzungsänderung beantragen müssen, mit der auch einige Auflagen beispielsweise bezüglich des Brandschutzes verbunden waren. Im Vertrauen darauf, diese Genehmigungen zu erhalten, hatte Marks das Geschäft geöffnet.
Schließung am 22. Januar
Am 22. Januar musste Snackomore auf behördliche Anordnung jedoch wieder schließen, ein Aushang in der gläsernen Türe des Ladenlokals verwies zunächst auf „technische Probleme“ und später dann in durchaus undiplomatischen Worten auf „schwachsinnige Vorgaben“ seitens der Stadt Kleve, die dazu geführt hätten, dass der Geschäftsbetrieb wieder habe eingestellt werden müssen.
Binnen kurzer Zeit waren Fernsehteams vor Ort und berichteten über die hartherzige Stadtverwaltung, die einem agilen Unternehmer Steine in den Weg lege. Das aber ließ die Stadtverwaltung so nicht auf sich sitzen, und so kam es Anfang Februar zu einem Gipfeltreffen zwischen Bürgermeister Wolfgang Gebing und Unternehmer Ingo Marks, an dessen Ende zwar kein offizielles Kommuniqué stand, aber doch eine Art von diplomatischer Einigung. „Das Treffen war sachlich, vernünftig und zufriedenstellend“, so Ingo Marks hinterher,
Grünes Licht an Gründonnerstag
Avisiert wurde ein Zeitraum von etwa drei Wochen, in dem die Verwaltung alle erforderlichen Dokumente erhalten und dann auch geprüft haben sollte. Das allerdings kam nicht hin. Die Prüfung zog sich fast bis Ostern hin, erst am Abend des Gründonnerstags erhielt Marks per Mail die Mitteilung, dass einer Neueröffnung seines Geschäfts nichts mehr im Wege stehe. Diese wurde unmittelbar in die Wege geleitet – und nun haben die Klever Bürger seit Ostern die Gelegenheit, an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr Snacks und Getränke (von Softdrinks bis Jägermeister) zu erwerben und außerdem an einigen Automaten ihrem Spieltrieb nachzugeben.
+++ Das hatte die NRZ bisher berichtet +++
Vor Karneval fand das Gipfeltreffen zwischen Kaufmann Ingo Marks und Bürgermeister Wolfgang Gebing statt, am Donnerstag, 15. Februar, war der Automatenkiosk „Snackomore“ immer noch geschlossen. Was ist passiert? Ingo Marks: „Die Bearbeitung zieht sich noch mindestens drei Wochen hin“, so Ingo Marks. „Danke, Stadt!“
Der von Marks betriebene Automatenkiosk in der Großen Straße, der mittlerweile fünfte in der Stadt, hatte nach Neujahr kurz geöffnet und musste dann auf Anordnung der Stadt wieder schließen. Eine Nutzungsänderung für die Immobilie hätte erfolgen müssen, zudem entspreche die Leuchtreklame nicht der Gestaltungssatzung.
Ingo Marks betreibt 18 Läden
Ingo Marks, der die entsprechenden Vorgänge schon angestoßen, aber noch nicht abgeschlossen hatte, schäumte vor Wut – die sich in einem Aushang in der Tür des Geschäfts entlud, in dem von „schwachsinnigen [Vorgaben]“ der Stadtverwaltung die Rede war, die dazu geführt hätten, dass er seinen kurzzeitig geöffneten Betrieb wieder habe schließen müssen.
Marks, der mittlerweile 18 Läden in Stadt und Umland betreibt (alle zu erkennen an dem Zusatz „& More“) sah sich gegenüber den Konkurrenten benachteiligt. Die Stadt vereinbarte ein Gespräch – gleich mit dem Bürgermeister. Wolfgang Gebing, gelernter Jurist und bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister praktizierender Rechtsanwalt, brachte zu dem Treffen eine gebündelte Sammlung von Vorschriften mit, die einzuhalten sind, wenn man in der Stadt gewerblich tätig sein möchte.
„Zufriedenstellendes“ Treffen zwischen Marks und Bürgermeister
So war für das Ladenlokal in der Großen Straße beispielsweise eine Nutzungsänderung erforderlich – und je nach neuer Nutzung müsste ein Notausgang vorgehalten werden. Dieser aber müsste im Falle des Automatenkiosks in der Innenstadt direkt in den Burgberg gegraben werden. Solche Dinge kamen zur Sprache, und, wie aus der Verwaltung zu hören war, sei dem Unternehmer der Weg gewiesen worden.
Ingo Marks sah es ähnlich. „Das Treffen war sachlich, vernünftig und zufriedenstellend“, schilderte der Geschäftsmann. Und mit welchem Ergebnis? „Ich denke, die Verwaltung sollte zeitnah alles haben, und dann wird der Laden wieder offen sein.“
Dissens über Gestaltungssatzung
In manchen Punkten konnte jedoch keine Übereinstimmung erzielt werden. Marks: „Der Bürgermeister ist der Meinung, die Gestaltungssatzung ist gut, ich habe gesagt, dass es keine gute Satzung ist. Darüber werden wir noch einmal sprechen. Alles andere wurde sonst geklärt, das war in Ordnung, damit war ich sehr zufrieden. Aber die Gestaltungssatzung müssen wir einmal angehen, die hat mit der aktuellen Zeit nicht viel zu tun.“
Zu den Punkten, die die Verantwortlichen der Stadt am Kiosk bemängelten, gehörte auch die Leuchtreklame mit der Aufschrift „Snackomore“ an der Fassade des Gebäudes. Nach Ansicht der Stadt sind die Buchstaben zu groß. Nach Ansicht von Marks sind sie genauso groß wie die der Leuchtreklame des zuvor dort ansässigen Geschäfts „GameStop“.
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