Kleve. Gebäudeeigentümer Bernd Zevens unterschrieb Dienstag einen Mietvertrag für Galeria Kaufhof. Darum sieht er eine Zukunft in Kleve.

Galeria wird weiterhin in Kleve bleiben. Bernd Zevens, Eigentümer des Gebäudes an der Großen Straße, hat am Dienstag die Mietverträge des Insolvenzverwalters unterschrieben. Gegenüber der NRZ teilte er mit, dass die Mietverträge über 20 Jahre laufen. Am Montag habe er noch mit Insolvenzverwalter verhandelt und sei dem Unternehmen bei der Miete entgegengekommen, so Zevens.

Kleve hat eine Zukunft

Der Klever Unternehmer sieht eine Zukunft in dem Standort: „Wir haben zuletzt viel Geld investiert und das Geschäft läuft gut“, so Zevens. Dem Immobilieneigentümer ist wichtig, dass die Mitarbeitenden jetzt ihre Arbeitsstelle behalten.

Galeria wird deutschlandweit von den 92 Filialen 16 Standorte streichen müssen. Kleve gehört nicht dazu. Der Erhalt des großen Warenhauses ist für die Kreisstadt enorm wichtig. Das größte Gebäude in der Innenstadt ist nur schwer anderweitig zu vermieten oder zu nutzen.

So haben wir am 1. Dezember 2023 berichtet:

Die umgebaute Galeria in Kleve: Wieder herrscht Ungewissheit.
Die umgebaute Galeria in Kleve: Wieder herrscht Ungewissheit. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Ganz zum Ende der öffentlichen Sitzung des Bauausschusses fand Kleves Bürgermeister sehr deutliche Worte. Er sei ein bisschen irritiert und entsetzt über die Frage, sagte Wolfgang Gebing zu Anne Fuchs. Das Ratsmitglied der Offenen Klever hatte zuvor die Insolvenz der Signa Holding sowie bereits mögliche Auswirkungen für die Tochtergesellschaft Galeria und konkret die „total wichtige“ Geschäftsimmobilie des ehemaligen Kaufhofs in Kleve zum Thema gemacht. Fuchs fragte, ob die Verwaltung schon darüber nachgedacht habe, was mit dem Gebäude passieren könnte.

Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing.
Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing. © NRZ | Andreas Gebbink

Gebing: „Ich werde den Teufel tun, zu spekulieren“

„Ob und welche Konsequenzen die Insolvenz für den hiesigen Standort der Galeria hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Und ich werde auch den Teufel tun, so zu spekulieren, wie Sie es tun“, antwortete Gebing. Der Jurist warnte die Stadtverordnete mit Blick auf das Bürgerliche Gesetzbuch vor „kreditschädigenden Äußerungen“.

Er hoffe, dass sich die positive Entwicklung der vor rund zwei Jahren zu einer Musterfiliale umgebauten Galeria in Kleve fortsetzen werde. „Wenn es zu anderen Dingen kommt, werden wir neu zu überdenken haben. Aber auch andere größere Immobilien, die in Kleve länger leer standen, sind dann wieder vermietet worden“, sagte Wolfgang Gebing.

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