Kleve. Galeria in Kleve wird nicht geschlossen. Bürgermeister Gebing zeigt sich erleichtert. Das sagt Galeria-Vermieter Bernd Zevens zur Zukunft.

Das Kaufhaus Galeria in Kleve bleibt erhalten. Diese Nachricht verkündete der Essener Konzern am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung. Damit zählt Galeria-Kleve zu den 77 Filialen, die erhalten bleiben. 52 Filialen müssen schließen. Im näheren Umkreis gibt es dann noch die Filiale in Wesel. In Duisburg, Krefeld und Essen werden Filialen geschlossen. Von den Mitarbeitern vor Ort in Kleve gab es gestern keine Reaktion. Weder die Filialleitung noch der Betriebsrat wollten sich zu dieser guten Nachricht äußern.

Kleves Bürgermeister ist sehr erleichtert

Dass der Standort Kleve gute Chancen hat, war schon im Vorfeld vermutet worden. Schließlich gehörte das Haus zu den ersten vier Filialen in Deutschland, die nach einem besonderen Konzept umgestaltet worden sind. Ob auch in Kleve Stellen gestrichen werden, wurde von der Konzernzentrale noch nicht kommuniziert.

Der Galeria in Kleve.
Der Galeria in Kleve. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing zeigte sich am Montag erleichtert: „Das ist eine gute Nachricht für Kleve und für die Klever Geschäftswelt“, so Gebing. Es wäre nicht gut, wenn so ein großes Gebäude in der zentralen Einkaufszone leer stünde. „Galeria ist für Kleve nach wie vor ein Magnet, der viele Niederländer in die Stadt lockt“, so Gebing. Er freue sich für die Mitarbeitenden des Hauses, denen er Mut gemacht habe: „Das wird schon.“ Aktiv im Hintergrund mitgewirkt habe er allerdings nicht.

Gläubiger müssen noch zustimmen

Ganz in trockenen Tüchern ist der Beschluss des Aufsichtsrates allerdings noch nicht. Am 27. März wird das Ergebnis den Gläubigern von Galeria vorgelegt, diese müssen letztlich die Pläne auch absegnen und sagen, ob auch Galeria in Kleve eine wirtschaftliche Perspektive hat.

Galeria-Vermieter Bernd Zevens freute sich gestern über diese Nachrichten. „Entscheidend ist jetzt, was die Gläubiger am 27. März entscheiden“, so der Geschäftsmann. Gegenüber der NRZ berichtet er, dass man im Vorfeld auch mitgeholfen habe, den Standort zu erhalten. So habe Zevens die Miete für das Gebäude heruntergesetzt. „Galeria läuft in Kleve sehr gut. Die Filiale schreibt schwarze Zahlen und ich sehe eine Zukunft für das Kaufhaus“, so Zevens.

Wie berichtet wurde Galeria Kleve im Herbst 2021 nach einer umfangreichen Renovierung neu eröffnet. Das Geschäft habe sich danach gut entwickelt. Gut 33 Prozent der Kunden kommen aus den Niederlanden. Auch das Weihnachtgeschäft sei gut gelaufen. Der Umbau habe dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Galeria wirke heller und offener als zuvor.

Lokale Strukturen sollen gestärkt werden

„Um die lokalen Strukturen zu stärken, geben wir den Filialen mehr Eigenständigkeit“, sagt jetzt der Galeria-Geschäftsführer Miguel Müllenbach. „Sie sollen stärker über Sortimente, Schwerpunkte und Abläufe vor Ort entscheiden können.“ Künftig sollen fünf neue Regionaleinheiten helfen, auch die Prozesse mit dem Service Center in Essen optimal zu verzahnen. „Wir legen heute die Basis für eine positive wirtschaftliche Perspektive von Galeria. Das Warenhaus in Deutschland hat damit eine Zukunft.“