Goch. Die Stadt Goch gründet ein Medizinisches Versorgungszentrum. In diesem sollen zwei Kinderärzte praktizieren. Ab wann diese öffnen könnten.
Der Rat der Stadt Goch hat am Donnerstagabend einstimmig grünes Licht für die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Trägerschaft der Stadt Goch gegeben. Es wird im ehemaligen Tertiarinnenkloster an der Mühlenstraße eingerichtet und bekommt die Rechtsform einer GmbH. Zunächst ist vorgesehen, dass sich dort zwei Kinderärzte ansiedeln.
Hier besteht in Goch eine Unterversorgung, der die Stadt nun mit der MVZ-Gründung entgegenwirkt. Vorgespräche mit interessierten Medizinern seien sehr aussichtsreich verlaufen, so die Stadtverwaltung. Nach dem Ratsbeschluss und der für Dezember vorgesehenen Verabschiedung des städtischen Haushaltes für 2024 können alle für die MVZ-Gründung notwendigen Maßnahmen konkret anlaufen.
Stadt plant für Gebäudesanierung und Herrichtung der Praxis mit rund 770.000 Euro
Mit einem Medizinischen Versorgungszentrum in kommunaler Trägerschaft geht die Stadt Goch einen für Nordrhein-Westfalen noch recht seltenen Weg. Die Ärzte Zeitung berichtete im Frühjahr 2023 von vier kommunalen MVZ in NRW in Wettringen, Neuenrade, Monheim und Remscheid, die entweder als GmbH oder als kommunaler Betrieb organisiert sind.
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Für die Herrichtung der Praxisräume ist eine Summe in Höhe von knapp 300.000 Euro aufzuwenden. Unabhängig von der konkreten Nutzung als MVZ ist zudem eine Sanierung des Gebäudes, zunächst im Erdgeschoss, notwendig. Hierfür sind 470.000 Euro eingeplant. Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein wird die Zulassung des MVZ offiziell beantragt. Stand jetzt soll es im Herbst 2024 seinen Betrieb aufnehmen.
Perspektivisch sollen noch weitere Ärzte in das MVZ der Stadt Goch
„Dem Ratsbeschluss vorausgegangen waren intensive Vorbereitungen, an denen maßgeblich Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Kämmerin Bettina Gansen sowie die Beauftragte Gesundheitsversorgung der Stadt Goch, Gabi Theissen, beteiligt waren“, so die Stadtverwaltung. Unter anderem wurden Gespräche mit der Gocher Ärzteschaft, mit den Klinikverbünden im Kreis Kleve sowie mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein geführt.
Das Ergebnis: Der Gründung eines MVZ in kommunaler Trägerschaft der Stadt Goch steht nichts im Wege. Zunächst ist das MVZ darauf ausgelegt, eine kinderärztliche Versorgung anzubieten, weil hier der Bedarf in Goch am größten ist. „Perspektivisch kann das MVZ der Stadt Goch auch Ärztinnen und Ärzten weiterer Fachrichtungen und auch für die hausärztliche Versorgung zur Verfügung stehen“, betont die Verwaltung.
Podiumsdiskussion zur medizinischen Versorgung in Goch am 30. Oktober
Passend zum Thema Ärztemangel laden der Arbeitskreis der Frauen Union Goch und der CDU-Ortsverband Goch, wie berichtet, für Montag, 30. Oktober, um 19 Uhr ins Goli-Theater, Brückenstraße 39, zur Podiumsdiskussion ein. Diese steht unter dem Motto „Die Zukunft der medizinischen ärztlichen Versorgung in Goch – Wohin steuert unsere Stadt?“. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.
Als Podiumsgäste sind unter anderem angekündigt: Prof. Dr. Volker Runde, Ärztlicher Direktor des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums; Manrico Preissel, Regionaldirektor der AOK Rheinland/Hamburg für die Kreise Kleve und Wesel; Dr. Christoph Starke, Vorsitzender der Kreisstelle Kleve der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein; Gabriele Theissen, Gesundheitsbeauftragte der Stadt Goch; sowie Dr. Jürgen Berger-Roscher, der als niedergelassener Hausarzt in Goch in einer Gemeinschaftspraxis tätig ist und mit seinem Geschäftspartner das Palliativnetzwerk Rhein-Maas gegründet hat.