Goch. Die Stadt Goch verhandelt über den Kauf von ehemaligen britischen Wohnhäusern an der Moyländer Straße. Was nach dem Abriss dort geplant ist.

Die seit Jahren leerstehenden, ehemaligen britischen Wohnhäuser an der Moyländer Straße in Goch sollen mehrgeschossigem, öffentlich gefördertem Wohnungsbau weichen. Für dieses Vorhaben hat der Bau- und Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung den Weg frei gemacht, indem er einstimmig einem Antrag der Stadtentwicklungsgesellschaft „GO!“ zustimmte. Darin wurde beantragt, die Erhaltungssatzung aus dem Jahr 2000 für die ehemalige britische Siedlung aufzuheben. Mit dem Okay der Politik ist nun der Abriss des unbewohnten Quartiers möglich.

Aus dem Antrag ist zu entnehmen, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben der „GO!“ die Liegenschaften Moyländer Straße 1 bis 18, 25, 27 sowie einen Garagenhof mit 31 Garagen und ein Pumpenhaus im Rahmen der Erstzugriffsoption zum Kauf angeboten hat. Weder britische Soldaten, die früher in den Häusern wohnten, noch die Bundeswehr, die sie einst baute und dann den Briten übergab, benötigen die Immobilien heute noch. Per Vorkaufsrecht kann sich die Stadt Goch die Häuser am Rand der Innenstadt sichern.

Flüchtlingsunterkunft als „Zwischenlösung“

„Es ist beabsichtigt, die vorhandene Bebauung abzureißen und dort Bauland für einen mehrgeschossigen sozialen Wohnungsbau herzurichten. Aufgrund des desolaten Zustandes der Gebäude kommt nur ein Abriss in Betracht“, so die „GO!“. Geschäftsführer Wolfgang Jansen sagte im Ausschuss allerdings, dass zumindest in einzelnen Häusern eine „Zwischennutzung“ möglich sei. Flüchtlingsfamilien könnten dort übergangsweise untergebracht werden.

Die gesamte britische Siedlung, in der einige Einzel- und Doppelhäuser bereits verkauft sind, erstreckt sich über die Moyländer Straße, Pfalzdorfer Straße, Louisendorfer Straße, Wisseler Straße und den Ostring. Der Bau- und Planungsausschuss war sich darin einig, dass die Erhaltungssatzung über das gesamte Gebiet aufgehoben werden solle. Er beschloss zudem, einen Bebauungsplan aufstellen zu lassen und öffentlich geförderten Wohnungsbau in diesem Bereich zu priorisieren.

Außerdem votierte die Politik einstimmig dafür, eine entsprechende Erhaltungssatzung für den Bereich an der Feldstraße auf der anderen Seite der Bahnlinie aufzuheben.