Goch-Pfalzdorf. Entlang der Bahnlinie in Pfalzdorf sollen neue Wohnhäuser gebaut werden – und ein Haltepunkt könnte kommen. Das ist der Stand bei den Projekten.

Pfalzdorf ist mit gut 7000 Einwohnern nach der Kernstadt der mit Abstand größte Gocher Stadtteil. Die Wohnbebauung, die in der jüngeren Vergangenheit an verschiedenen Stellen neu entstanden ist, hat diesen Status zementiert. Und weitere Wohnbauprojekte, die derzeit noch in der Planung sind, werden Pfalzdorf weiter wachsen lassen.

Dieses städtebauliche Konzept hat das Fachbüro Stadtumbau aus Kevelaer im Jahr 2021 erstellt.
Dieses städtebauliche Konzept hat das Fachbüro Stadtumbau aus Kevelaer im Jahr 2021 erstellt. © Stadt Goch | Stadtumbau

Dazu gehört das Neubaugebiet, das ein privater Investor auf den noch unbebauten Flächen zwischen Stadtkamp und der Bahnlinie entwickeln möchte. Nachdem die Gocher Politik im Herbst des vergangenen Jahres bereits den nördlichen Teil auf den planungsrechtlichen Weg gebracht hat, votierte der Bau- und Planungsausschuss nun in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für die Aufstellung eines Bebauungsplans für den südlichen Bereich und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und Behörden.

Platz für 33 Wohneinheiten

„Der Plan ist bereits relativ lange in der Mache“, sagte Wolfgang Peiter, Leiter des städtischen Fachbereichs Bauen und Ordnung. 2015 hatte der zuständige Ausschuss erstmals darüber diskutiert, ab 2018 wurde die Arbeit an den notwendigen Gutachten aufgenommen, ehe im März 2021 der städtebauliche Entwurf vorgelegt wurde. Dieser sieht eine ortstypische Wohnbebauung mit überwiegend Doppelhäusern, aber auch Einzel- und Reihenhäusern vor. Demnach ist in dem Gebiet Platz für circa 33 Wohneinheiten. Auf einer zentralen Grünfläche soll ein Spielplatz gebaut werden.

Peiter erläuterte, dass die im Westen angrenzende und in Tieflage verlaufende Bahnlinie kein Problem für die Planungen darstelle. Das Schallgutachten habe aufgezeigt, dass passiver Lärmschutz an den Gebäuden ausreiche. Wegen einer ehemaligen Deponie nordwestlich des Gebiets fanden auch Untersuchungen zur Ermittlung möglicher Ausgasungen sowie zu den Boden- und Grundwasserbelastungen statt. „Die Untersuchungsergebnisse wurden insgesamt als unauffällig eingestuft“, stellte Wolfgang Peiter fest. „Um jedoch mögliche Risiken auszuschließen, wird auf den Ausschluss einer Grundwassernutzung hingewiesen.“

Neuer Bahnhaltepunkt in Pfalzdorf

Blick vom kleinen Bahnübergang am Drosselweg in Richtung Friedensstraße. Auf der Fläche rechts könnte ein neuer Haltepunkt gebaut werden.
Blick vom kleinen Bahnübergang am Drosselweg in Richtung Friedensstraße. Auf der Fläche rechts könnte ein neuer Haltepunkt gebaut werden. © NRZ | Niklas Preuten

In der Diskussion im Ausschuss kam auch der mögliche neue Bahnhaltepunkt im nördlichen Teil zwischen Friedensstraße und Drosselweg zur Sprache. „Wir werden ihn planerisch berücksichtigen“, sagte Vermögensbetriebsleiter Wolfgang Jansen. Der VRR lässt bis zum Herbst per Gutachten untersuchen, ob zusätzliche Haltepunkte zwischen Kleve und Düsseldorf in das Betriebskonzept des Niersexpress passen.

Vor wenigen Wochen ließ VRR-Vertreter Georg Seifert im Kreisverkehrsausschuss bereits durchblicken, dass die Chancen für eine neue Station in Pfalzdorf nicht schlecht stehen. „Irgendwann wird sich der Rat der Stadt Goch entscheiden müssen, wie viel ihm dieser Haltepunkt wert ist“, sagte Jansen mit Blick in die Zukunft. Denn die Kosten dafür wird die Stadt tragen müssen.