Goch-Kessel. Der Heimatverein Kessel lädt für den 10. Juni zum 20. Spargelmarkt ein. Drei lokale Gastronomen sind mit köstlichen Spargelvariationen dabei.

Die Glanzzeiten des Gocher Spargeldorfs Kessel liegen Jahrzehnte zurück. Etwa in den 60er Jahren, als es im Ort mehr als 30 Spargelbauern gab. Oder in den 80er Jahren, als rund 20.000 Gäste während der Spargelsaison in das Dorf an der Niers strömten. Diese Zahlen gehören zwar der Vergangenheit an, doch das weiße Gold hat immer noch eine große Bedeutung für Kessel. Dies wird auch für Auswärtige vor allem beim Spargelmarkt sichtbar, den der Heimat- und Verkehrsverein in diesem Jahr zum 20. Mal am Samstag, 10. Juni, ab 18 Uhr im Innenhof der St. Stephanus Kirche veranstaltet.

Drei gastronomische Betriebe aus Kessel bzw. mit engem Bezug zum Dorf bieten dabei köstliche Spargelvariationen an. Jens Barten vom Restaurant Zum Schwan in Asperden, der das ehemalige Spargelhaus Spronk gekauft hat, wird neben der klassischen Spargelcremesuppe auch Spargel am offenen Feuer zubereiten und Erdbeeren in heißer Schokolade servieren. Metzger Lothar Quartier, der die ehemalige Spronk-Küche für sein Curry-Q-Angebot nutzt, kündigt asiatisch gewürzte Spargel-Wraps mit Kochschinken oder Hähnchenbruststreifen an. Dazu gibt es frischen Spargelsalat und als Nachtisch Erdbeeren mit Schlagsahne.

Spargel spielt in Kessel weiterhin eine große Rolle.
Spargel spielt in Kessel weiterhin eine große Rolle. © dpa | Oliver Berg

Kleine Portionen zu erschwinglichen Preisen

Dritter im Bunde ist Opheys Spargelhaus, das als einzig verbliebener Betrieb in Kessel noch Spargel anbaut. Das genaue Menü lässt Kerstin Ophey noch offen, doch die Besucher dürfen sich auf überraschende Leckereien freuen. Das Kesseler Restaurant Rhodos, das im vergangenen Jahr erstmals beim Spargelmarkt dabei war, fehlt diesmal, weil die Betreiber just an diesem Tag eine weitere Dependance in Kranenburg eröffnen.

Die Portionen aller drei Gastronomen sollen wieder so gestaltet sein, dass die Spargelfans überall probieren können und jeweils nicht mehr als fünf Euro ausgeben müssen. „Für mich ist der Spargelmarkt vor allem eine Marketingveranstaltung, bei der ich mit meinen Kunden ins Gespräch kommen kann“, sagt Jens Barten. Im Nachgang reserviere dann die eine oder andere Gesellschaft bei ihm.

Zusammenarbeit mit Ven-Zelderheide

Der Heimat- und Verkehrsverein, der ein neues Zelt angeschafft hat, bietet an seinem Stand vier Weine an (trocken, halbtrocken, rosé und rot) und die Kesseler Feuerwehr kümmert sich um weitere Getränke. Für Kinder wird eine Hüpfburg aufgebaut, die Kirche und der Brunnen am Kaiser-Otto-Platz werden angestrahlt.

Helfer aus dem niederländischen Ven-Zelderheide, das gleich hinter der Grenze liegt, packen diesmal beim Aufbau des Spargelmarkts mit an und bringen einen Chor und musikalische Begleitung mit. „Wir haben im vergangenen Jahr beim dortigen Mühlenfest mitgeholfen“, erzählt Bernd Thönnesen, 1. Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Kessel. „Früher gab es mal den Niers-Treff der beiden Orte. Diese Tradition wollen wir wieder aufleben lassen.“ Eine kleine Euregio-Förderung von 750 Euro gab’s für diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit, mit der auch die Hoffnung auf mehr niederländische Gäste in Kessel verbunden ist.

Spargelmesse mit Uchenna Aba

Die Kesseler Musikkapelle wird ebenfalls auftreten, später am Abend legt dann ein DJ auf. Vor Beginn des Spargelmarkts wird Uchenna Aba, leitender Pfarrer der Gemeinde Gocher Land, ab 17 Uhr die Spargelmesse in der St. Stephanus Kirche feiern.