Kreis Kleve. Weltnichtrauchertag am 31. Mai: Die Fachstelle für Suchtprävention im Kreis Kleve macht diesen Faktencheck zu Einweg E-Zigaretten.
Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai hat die Fachstelle für Suchtprävention im Kreis Kleve den Vape-Faktencheck auch als Plakat vorbereitet. Vapes sind Einweg E-Zigaretten, schön bunt, schmecken mitunter nach Himbeere, Vanille und Eiscreme. Sie sind in Supermärkten oder an Tankstellen und im Netz frei verkäuflich. Bei Schüler:innen und jungen Erwachsenen liegen die Einweg-Verdampfer derzeit voll im Trend – auch weil sie oftmals nicht um ihre Gefahren wissen.
Beim Fakten-Check zum Weltnichtrauchertag stellt die Fachstelle für Suchtvorbeugung im Kreis Kleve klar: Eine Vape ist eine Einweg-E-Zigarette. Sie enthält keinen Tabak, sondern eine nikotinhaltige Flüssigkeit – auch Liquid genannt. Beim Rauchen wird diese Flüssigkeit über ein batteriebetriebenes Heizelement erwärmt und verdampft.
Nikotin, Acetaldehyd und Formaldehyd
Leonie Lamers und Jennifer Dellnitz Mitarbeiter:innen der Caritas in der Fachstelle für Suchtvorbeugung im Kreis Kleve erleben immer wieder, dass Schüler:innen nicht um die Gefahren der Einweg E-Zigaretten wissen. Bunte Verpackung und süßlicher Geschmack täuschen. Denn neben den Aromen ist in dem Liquid auch Nikotin enthalten. Und das macht abhängig.
Dazu kommen die anderen gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe in einem Vape. Acetaldehyd und Formaldehyd zum Beispiel. Diese Substanzen reizen Haut- und Schleimhäute, sie schädigen Atemwege und gelten als krebserregend. Es gibt auch nikotinfreie Varianten. Bei diesen müssen die Hersteller aber noch nicht einmal angeben, was drinsteckt.
Immer mehr Kinder greifen zu
Sind Vapes zumindest besser als Zigaretten? Nicht wirklich, sagen Lamers und Dellnitz. Vapes enthalten zwar weniger Schadstoffe als Zigaretten. Weil der Dampf aber viel kälter ist, kann er besonders intensiv von der Lunge aufgenommen werden. Eine E-Zigarette entspricht etwa 16 bis 20 mg Nikotin. Und das sind etwa zwei Schachteln Zigaretten. Experten sagen deshalb auch: Wer Vapes raucht, fängt dreimal so wahrscheinlich an, „richtige“ Zigaretten zu rauchen.
Unter-18-Jährige dürfen keine Zigaretten kaufen, auch keine Vapes. Doch weil die so schön bunt aussehen und fruchtig schmecken, greifen immer mehr Kinder und Jugendliche zur Einweg E-Zigarette. In Zahlen: In Deutschland hat sich im vergangenen Jahr der Konsum von 0,5 auf 2,5 bei den 14- bis 17-Jährigen und von 2,4 auf 4,0 bei den 18- bis 24-Jährigen erhöht.
E-Zigaretten sind Elektroschrott
Auch nicht gut für die Umwelt: Einweg E-Zigaretten sind aufgrund der Lithium-Ionen-Akkus Elektroschrott und müssen fachgerecht entsorgt werden. Sie haben im Hausmüll, vor allem aber in der Umwelt nichts zu suchen.
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Wie bei vielen anderen Produkten gibt es auch bei Einweg-Zigaretten Originale und Nachmachungen. Die „Fakes“ können gefährlich sein, denn sie entsprechen oft nicht den EU-Richtlinien, können explodieren oder großen gesundheitlichen Schaden verursachen.
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Wer an den Plakaten der Fachstelle für Suchtprävention interessiert ist – beispielsweise Schulen – kann sich melden: Im nördlichen Kreis Kleve ist der Caritasverband Kleve unter 02821 7209-900 Ansprechpartner.