Kleve. Das Verkehrschaos auf der Hauptachse Kleve-Emmerich bleibt. Die SPD will eine Änderung der Ampelschaltung. Straßen.NRW will sich heute kümmern.

Die Klever SPD möchte eine schnelle Änderung der Ampelschaltung für die Kreuzung B220/Oraniendeich erwirken. Der Fraktionsvorsitzende Christian Nitsch stellte am Donnerstag einen Antrag an Bürgermeister Wolfgang Gebing, der sich um das Problem kümmern soll.

Längere Grünphase sei zwingend erforderlich

Die SPD erkennt, dass die Sperrung des Oraniendeichs zu enormen Verkehrsproblemen auf der B220 führt. Auch am Donnerstag stauten sich die Autos im Berufsverkehr. Verstärkt weichen die Autofahrer auch über den Kropse Weg in Warbeyen aus, der nur ein Feldweg ist und nur für Anlieger freigegeben ist.

Die SPD beantragt beim Bürgermeister eine Verlängerung der Grünphase für den fließenden Hauptverkehr auf der Emmericher Straße (B220). Dies sei zwingend erforderlich.

Auf NRZ-Nachfrage zu einer längeren Grünphase teilt Straßen.NRW mit: „Wir haben den Verkehrssicherer informiert, der sich voraussichtlich bereits heute im Laufe des Tages darum kümmern wird.“

Stadt soll Kontakt mit dem Deichverband aufnehmen

Ferner sollte sich der Bürgermeister mit dem Deichverband in Verbindung setzen. Wie die NRZ berichtete, möchte der Deichverband die Deichtrasse am neuen Schöpfwerk nicht für den Radverkehr freigeben. Der Bürgermeister soll diesbezüglich das Gespräch mit Deichverbands-Geschäftsführer Maximilian Pieper suchen, damit Radfahrer nicht den großen Umweg über Kellen und Warbeyen fahren müssen.

>> Das haben wir bislang berichtet:

Die Sperrung des Oraniendeiches hat viele Autofahrer am Mittwoch überrascht. Auf der B220 zwischen Kleve und Emmerich gab es im morgendlichen Berufsverkehr einen langen Stau in Fahrtrichtung Emmerich. Die Blechlawine schob sich von Haus Schmithausen in Kellen bis zur Rheinbrücke. Hier löste sich der Stau dann auf. Für Autofahrer gab es gestern aber noch eine weitere Hiobsbotschaft: Straßen NRW wird mit der eigentlichen Fahrbahnsanierung erst 2026 beginnen.

Deichstraße wird heute abgetragen

Wie berichtet, startete der Deichverband Kleve-Xanten am 2. Mai mit den weiteren Bauarbeiten auf dem Oraniendeich. Die Straße bleibt bis zum Jahresende geschlossen. Der Deichverband lässt jetzt das alte Schöpfwerk entfernen, für diese Maßnahme muss der Deich komplett abgetragen werden. Danach werden die Fahrbahn und der Radweg saniert. Auch der Radweg zwischen Griethausen und Oraniendeich wird im Rahmen der Arbeiten erstellt.

Der Oraniendeich ist bis zum Jahresende gesperrt.
Der Oraniendeich ist bis zum Jahresende gesperrt. © Andreas Gebbink

Auf NRZ-Nachfrage teilte Straßen NRW am Mittwoch überraschend mit, dass das restliche Stück des Oraniendeiches – vom Schöpfwerk bis zum Kreisverkehr Griethausen – nicht direkt im Anschluss an die jetzige Baumaßnahme saniert wird, sondern erst ab Frühjahr 2026. Die Fahrbahnsanierung werde sich auf einer Gesamtstrecke von 1,6 Kilometern erstrecken, so eine Sprecherin von Straßen NRW.

Deichverbands-Geschäftsführer Maximilian Pieper teilte der NRZ auf Nachfrage mit, dass im Laufe des Tages die Fahrbahn im Bereich des alten Schöpfwerks abgetragen werde. Die Asphaltfräse sei bereits vor Ort. Danach könnten die eigentlichen Deicharbeiten auch beginnen.

Radweg auf der neuen Deichtrasse wird nicht freigegeben

Mitglieder des Heimatvereins Griethausen wünschen sich, dass die vorhandene Deichtrasse am neuen Schöpfwerk für den Radverkehr freigegeben wird, damit Radfahrer nicht den großen Umweg über Kellen und Warbeyen an der B220 fahren müssen. Geschäftsführer Pieper teilt diesbezüglich aber noch einmal mit, dass man dies aus grundsätzlichen Erwägungen nicht tun werde. Es handele sich um ein eingezäuntes Betriebsgelände mit automatisch anlaufenden Anlagen. Diese Straße könne man für den Radverkehr nicht freigeben.

Lesen Sie auch den NRZ-Kommentar.