Kleve. Der Deichverband Kleve-Xanten reißt bald das alte Schöpfwerk ab. Dann wird die Fahrbahn saniert und der Radweg gebaut. So sehen die Planungen aus
Der Oraniendeich zwischen der Rheinbrücke Emmerich und Kleve-Griethausen wird voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können. Deichverbandsgeschäftsführer Maximilian Pieper teilte der NRZ auf Nachfrage mit, dass man den Abriss des alten Schöpfwerkes am Oraniendeich jetzt ausgeschrieben habe. Noch im Frühjahr soll dann der Abriss erfolgen. Straßen.NRW habe dem Deichverband signalisiert, dann im Anschluss der Baumaßnahme das restliche Fahrbahnstück zwischen dem alten Schöpfwerk und dem Kreisverkehr Griethausen zu erneuern - inklusive Radweg.
Radweg kann gebaut werden
Auch in Sachen Radwegeverbindung Griethausen - Oraniendeich gibt es erfreuliche Nachrichten. Hier gibt es jetzt eine Vereinbarung zwischen der Stadt Kleve und dem Deichverband: „Wir werden jetzt den Radweg für die Stadt Kleve bauen“, so Maximilian Pieper. Er geht davon aus, dass bis zum Jahresende 2023 dann diese Baustelle vollständig abgeschlossen sein wird. Für den bereits erstellten Deichabschnitt zwischen Rheinbrücke und altem Schöpfwerk habe man 2022 Restarbeiten abschließen können. Die Schlussrechnung in Höhe von 26 Millionen Euro lag im Januar 2023 noch nicht vor.
Neue Planung für Deichabschnitt Griethausen - Brienen war nötig
Aus dem am Montag versendeten Deichbrief geht hervor, dass der Deichverband Kleve-Xanten im Auftrag der Bezirksregierung eine neue Planung für die Deicherneuerung zwischen Griethausen und Brienen hat vorlegen müssen. Wie der Verband mitteilt, müssen nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts NRW alle in Betracht kommenden Rückverlegungsvarianten ermittelt werden und – falls keine erheblichen Gründe entgegenstehen – diese auch in der Planung berücksichtigt werden.
Die Planer des vom Deichverband Kleve eingeschalteten Ingenieurbüros BCE aus Koblenz haben daraufhin eine neue Variante für den Deichverlauf zwischen Griethausen und Brienen erarbeitet, mit der man ein zusätzliches Retentionsvolumen von 85.000 Kubikmeter Wasser hätte schaffen können. „Dieses geringe Rückhaltevolumen wird keine messbare Wirkung auf das Abflussgeschehen des Rheins oder gar eine Senkung der Wasserspiegellage bei einem extremen Hochwasserereignis erzeugen“, so der Deichverband in seinem Brief.
Kostenschätzung für den Teilerhalt einer Schleuse
Dem gegenüber stehe der für die Rückverlegung benötigte Eingriff in private Eigentumsrechte. Vor dem Hintergrund der geringen Auswirkungen für den Hochwasserschutz wird dieser Eingriff vom Deichverband als ungerechtfertigt angesehen. Der Verband werde daher an der bisherigen Planung festhalten.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Kleve und Umland
Deichgräf Hans-Heinrich Beenen teilt in seinem Brief auch mit, dass der Deichverband eine Kostenschätzung für einen Teilerhalt der denkmalgeschützten Schleuse hat aufstellen müssen. Auch musste eine mögliche Ausführungsweise des geplanten Fischaufstiegs eingereicht werden. Auf NRZ-Nachfrage teilt Geschäftsführer Maximilian Pieper der NRZ mit, dass ein Teilerhalt der Schleuse finanziell fast genau so teuer wäre wie ein Komplettabriss. Das weitere Verfahren werde jetzt von Bezirksregierung bestimmt: „Wir warten auf den Planfeststellungsbeschluss“, so Pieper.
Beiträge für den Deichverband bleiben stabil
Der Neubau des Schöpfwerkes am Kellener Altrhein wurde im vergangenen Jahr abgeschlossen. Es ist nun auch im automatischen Betrieb voll funktionstüchtig, so der Verband. Die Schlussrechnungen in Höhe von fünf Millionen Euro seien noch nicht gestellt worden.
Die Beiträge für den Deichverband bleiben erfreulicherweise stabil. Trotz der erheblichen Aufwendungen für den Deichbau können die Hebesätze unverändert blieben. Allerdings sei künftig mit einer Erhöhung zu rechnen, so der Verband.