Kreis Kleve. Grüne und Vereinigte Wählergemeinschaften haben ihrer Position zu Thema Landratskandidaten geklärt. Das sind die Ergebnisse der Versammlungen.
Florian Langhoff
Eigentlich schien die Frage des Kandidaten für die Nachfolge von Landrätin Silke Gorißen schon geklärt: Die Vorstände von SPD, Grünen und den Vereinigten Wählergemeinschaften hatten sich eigentlich schon aufStefan Welbertsals gemeinsamen Kandidaten geeinigt. Allerdings meldete sich dann mit Guido Winkmann ein weiterer Kandidat für die Landratswahl zu Wort, der auch in den Reihen der Freien Wähler viele Unterstützer fand. Und schließlich schlossen auch die Grünen nicht mehr aus, einen eigenen Kandidaten für die Wahl zu nominieren.
Es war also spannend, was auf den Aufstellungsversammlungen der Grünen und der Freien Wähler passieren würde, die beide am Samstag stattfanden.
Grüne unterstützen Stefan Welberts mit breiter Mehrheit
Zur Aufstellungsversammlung der Grünen war NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur(Grüne) angereist. Die Mitglieder diskutierten mit ihr Fragen der aktuellen Energie- und Wirtschaftspolitik. Gerade das Thema Ausbau von Erneuerbaren Energien und die Frage, wie man im Handwerk genügend Fachkräfte bekommt, die diesen Ausbau umsetzen können, beschäftigte die Mitglieder der Grünen.
Der designierte Landratskandidat Stefan Welberts stellte sich in einer zehnminütigen Rede den Mitgliedern der Grünen vor. Gerade der Bereich Gebäudesanierung und Energieverbrauch ist einer seiner Kernthemen. „Das ist für ihn eine Herzensangelegenheit und da ist er bei den aktuellen Problemen natürlich genau mittendrin“, erklärte Bruno Jöbkes, Sprecher der Grünen im Kreis.
Mit seiner Rede überzeugte Stefan Welberts die Mitglieder der Grünen, bei denen es übrigens keinen anderen Kandidaten gab. Die votierten mit einer deutlichen Mehrheit von 82,9 Prozent (bei acht Enthaltungen) dafür, den 40-jährigen Sozialdemokraten bei seiner Bewerbung auf das Amt des Landrates zu unterstützen. „Ich freue mich sehr über das klare Vertrauen, das mir die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Kleve auf ihrer gut besuchten Aufstellungsversammlung entgegengebracht haben“, so der 40-jährige Sozialdemokrat, der bald gemeinsamer Landratskandidat von SPD und den Grünen werden wird, wenn am 27. August abschließend auch die Kreis Klever SPD den Sozialdemokraten in ihrer Aufstellungskonferenz im Gocher Kastell offiziell als Landratskandidaten aufgestellt hat.
Freie Wähler votieren für Unterstützung von Guido Winkmann
Auch bei den Freien Wählern stellte sich Stefan Welberts vor. Hier allerdings nicht alleine, sondern gemeinsam mit dem unabhängigen Landratskandidaten Guido Winkmann, den die Vereinigten Wählergemeinschaften auf Nachfrage ihrer Mitglieder ebenfalls eingeladen hatten. Auch hier hatten beide Kandidaten die Möglichkeit, sich und ihre Programmschwerpunkte vorzustellen und die Fragen der Mitglieder zu beantworten. Schließlich fand eine interne Absprache der Mitglieder ohne die beiden Kandidaten statt.
Die Mitglieder der Vereinigten Wählergemeinschaften stimmten danach in einem Basisentscheid mehrheitlich dafür, den bereits zur Landratswahl angemeldeten, parteiunabhängigen Bürgerkandidaten Guido Winkmann bei seiner Kandidatur zu unterstützen. Nun liegt es an den Wählergemeinschaften in den einzelnen Städten und Gemeinden im Kreis Kleve darüber zu entscheiden, ob sie den Bürgerkandidat Guido Winkmann unterstützen.
Freude bei Winkmann über das Votum der Freien Wähler
Der freute sich natürlich über das Votum. „Ich habe offen auf drei Dinge vorab hingewiesen: Erstens, dass ich mich über den basisdemokratischen Prozess freue, dass ich als Parteiloser überhaupt eingeladen worden bin. Zweitens, dass ich weder in eine Partei eintreten und auch nicht den Freien Wählern beitreten werde, also natürlich unabhängig bleibe. Sowie drittens, dass ich als Landrat keine im Kreistag vertretene demokratische Partei benachteiligen oder bevorteilen werde. Es geht um die Belange der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Kleve“, erklärte Guido Winkmann.
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Er erklärte sich dazu bereit, sich bei den jeweiligen Wählergemeinschaften im Kreis noch einmal vorzustellen und um Unterstützung für den kommenden Wahlkampf zu werben. Für Guido Winkmann ist dieser Erfolg allerdings noch nicht das Ende der Möglichkeiten: „Ich bin nach wie vor dazu bereit, mich bei der SPD, FDP und natürlich auch gerne der Parteibasis der CDU vorzustellen“, erklärte er. Und auch den Grünen biete er einen offenen Austausch an.
Stefan Welberts trug das Ergebnis mit Fassung. „Das ist für mich in Ordnung“, kommentierte er. „Ich habe in den vergangenen Wochen auch viel Zuspruch von den Wählergemeinschaften im Kreis Kleve bekommen, aber die Mehrheit hat sich jetzt für einen anderen Weg entschieden.“
CDU und FDP mit weiteren Kandidaten für die Wahl
Der Kreisvorstand der CDU hatte bereits Mitte Juli den Reeser Bürgermeister Christoph Gerwersals Kandidaten für die Landratswahl vorgeschlagen. Hier müssen die Mitglieder noch für die Nominierung des vom Vorstand favorisierten Kandidaten abstimmen.
Für die FDP steht ebenfalls noch eine Entscheidung an. Der Kreisvorstand der Liberalen hatte Ralf Klapdor als eigenen Kandidaten vorgeschlagen, nachdem im Vorfeld bereits viele Gespräche mit Grünen, SPD und Vereinigten Wählergemeinschaften geführt worden waren. Allerdings hatte SPD-Kandidat Stefan Welberts die FDP nicht überzeugen können. Auch hier steht die Bestätigung der Nominierung durch die Parteimitglieder noch aus.