Emmerich. Prinz Thorsten I. und Prinz Steffen I. zeigen, dass der Karneval kunterbunt ist, sagte Geck-Präsident bei der Proklamation. Alle waren begeistert.
Tolle Stimmung bei der Prinzenproklamation im Emmericher Stadttheater. Das Publikum feierte die neuen Majestäten Prinz Thorsten I. und Prinz Steffen I. Geck-Präsident Dominik Kilch tat es ihm gleich. Mit Stolz wies er darauf hin, dass sich der Emmericher Karneval nicht in der „Kreisauswahl“, sondern in der obersten Liga bewegt. Die Proklamation… jedes Jahr natürlich auch ein Abschied. Es gehen Zwei auf Abschiedstour. Das scheidende Prinzenpaar Chrisan I. und Annki I. Nächstes Jahr wird übrigens geheiratet, gaben sie bekannt.
Dann die Freude übers neue Prinzenpaar. „Wir präsentieren Euch mit unserem neuen Prinzenpaar auch einen Beweis dafür, dass unser Karneval kunterbunt ist – und das ist gut so“, rief Kilch dem närrischen Publikum zu. Die Prinzen Thorsten und Steffen samt Garde zogen ein und betraten die Bühne. Das Publikum war beim Einzug schon total aus dem Häuschen, überhäuften beide mit einer Welle von Zuneigung und Sympathiebekundungen.
Witzige Sprüche über das Trinkverhalten der Gardisten
Nun wurde Peter Hinze auf die Bühne geholt, um die Prinzen in den Adelsstand zu heben. „Ich bin falsch angezogen“, meinte er und streifte sich flugs ein Regenbogen-Jackett über. „Können wir eigentlich feiern mit dem, was in der Welt gerade passiert?“, so lautete seine Frage in Richtung Publikum. Er gab selbst die Antwort: „Ja, wir müssen sogar, um diesen ganzen Welt-Schrecken zu verarbeiten“.
Prinzen-Paragraphen sind dazu da, um sie kundzutun. Das taten die Prinzen mit viel Witz. Die Garde stellt die Garde vor. Anders eben, aber es sollte um Gottes Willen nicht so lange dauern, wie im letzten Jahr. Mit witzigen Sprüchen, kurzweilig gemacht, über das Trinkverhalten der einzelnen Gardisten, sorgte die Garde für Lacher im Publikum. Apropos Garde: Stolze 28 Frauen und Männer mit einer Gardehauptfrau, Linda Rempe, und einem Gardehauptmann, Christiaan Gerritsen.
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Thorsten und Steffen sind eigentlich Show-Hasen
„Neue Bühnen braucht die Stadt“, damit diese Prachtgarde auch richtig in Szene gesetzt werden kann. Dann wurde es Zeit für die Show. Endlich. Denn Thorsten und Steffen sind in Berufung eigentlich „Showhasen“. Das Gardelied ganz langsam beginnend, wurde es nachher zum Schlagerkracher. Die „Stimme“ aus Elten, Michaela Gerritsen, schnappte sich mit Lana Verfürth und Karlo Rempe zwei junge Mitsänger. Die Drei griffen den Titel „Null auf Hundert“ auf.
Fast besser, als im Original. Danach - kurzer Stopp… es lief die Vorbereitung auf den Gardetanz. Orden sichern, Arme, Beine lockern und Aufstellung. Darauf haben alle Narren der Emmericher Narrenwelt gewartet: Den neuen Gardetanz. Das Warten hatte sich mehr als gelohnt. Was war das für ein getanztes Feuerwerk. Die Paradedisziplin der Prinzen, das war wirklich zu sehen. Alleine dafür lohnt sich schon jeder Sitzungsbesuch.
Eltener Kolpingmädels fegten im Modern-Marschdance über die Bühne
Direkt im Anschluss mussten die Eltener Kolpingmädels auf die Bühne. Kein leichtes Los, aber sie fegten in einem „Modern-Marschdance“ über die Bühne und brauchten den Vergleich nicht zu scheuen. Und das in Fast-Neubesetzung. Einfach perfekt vorgetragen. Tatsächlich traute sich gottlob noch ein Büttenredner auf die Bühne. Vom Geck entdeckt bei der Flüstersitzung der HNG, Rainer Zufall – nennt er sich und erzählte ein paar Schwänke aus seinem Leben. Von Abschlussfahrten über den Kasus bis hin zu Kegeltouren mit dem Flugzeug.
Man muss es sich einfach trauen. Malte Menthel, so heißt er mit bürgerlichem Namen. Eine gemeinsame Marsch-Feinarbeit aus Vrasselt und Praest rundete das Programm noch einmal zusätzlich ab. Den Schlusspunkt setzten musikalisch die Geck-Stimmakrobaten Christoph Hemke und Harald Koster mit den in Emmerich so beliebten Kölschen Tön. Mit Klampfen, doch besonders mit ihren Stimmen „bewaffneten“ Barden des Geck-Komitees. Bis morgens um vier Uhr ging es in dem wunderbar geschmückten Foyer zum Feiern weiter. Thorsten und Steffen können sich schon mal an diese Uhrzeiten gewöhnen. Der Emmericher Karneval wird weit über die Kreisgrenzen hinaus, mit diesen beiden Prinzen-Jungs, Geschichte schreiben.
>>>Prinzenpaar und Garde spenden
Thorsten erklärte dem Publikum, dass er, sein Steffen und die Garde, von Geschenken und Blumen absehen wollen. Das Geld soll dafür nach Duisburg zu einem Verein gegeben werden, der Eltern von Kindern unterstützt, die mit schwersten Beeinträchtigungen auf die Welt gekommen sind. „Wir sind nicht die großen Redner, das haben wir noch nicht so oft gemacht, aber wir geben unser Bestes. Verbesserungsvorschläge dürfen gerne an der Garderobe eingereicht werden“, sagte Prinz Thorsten.
Ein paar launige Worte richtete Vizepräsident Uli Mebus in Richtung Emmericher Politik. „Lasst uns nicht hängen (finanziell gemeint). Schmeißt uns keine Knüppel zwischen die Beine, Brauchtum ist wichtig!“ Die ebenso launige Antwort des Bürgermeisters: „Ich habe gar keinen Knüppel dabei und … vielleicht sollte man vorher erstmal reden“.