Emmerich. Bürger möchten am liebsten alle Dienste der Stadtverwaltung Emmerich online nutzen. Eine Stabstelle kümmert sich nun um Digitales und IT.

Es ist ein Kraftakt. Einer, der Ausdauer benötigt. Das weiß Raoul Schwarz. Daher sagt der Leiter der neu eingerichteten Stabstelle für Digitalisierung und IT im Emmericher Rathaus auch, dass die nächsten Jahre für sein Team „ein Marathon und kein Sprint sein werden“. Denn die im April eingerichtete Abteilung soll vor allem eines: Die Stadt digitaler machen. Für den Bürger, für die Mitarbeiter, aber auch generell.

Denn: „Digitale Dienste werden immer wichtiger“, so Stadtsprecher Tim Terhorst. Nicht nur für das Rathaus im Inneren. Nein. „Auch die Bürger machen Druck.“ Allerdings: Nicht immer kann die Stadt selbst Prozesse oder Dienstleistungen allein etwa online verfügbar machen. „Es gibt viele Herausforderungen“, so Terhorst. Und die will Raoul Schwarz nun angehen.

Seit 2019 in der Stadtverwaltung Emmerich im Bereich IT unterwegs

Der Leiter der neuen Stabstelle für Digitalisierung und IT ist seit 2019 bei der Stadtverwaltung Emmerich beschäftigt. Aufgewachsen ist der in Emmerich, verließ dann später für sein Studium die Heimat. Aber: Vor einigen Jahren kehrte der 41-Jährige gern wieder heim. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen vier Kindern lebt er in der Hansestadt. Hat er mal Freizeit, kickt er für sein Leben gern. Das habe er immer schon getan. In frühen Jahren sogar für Eintracht Emmerich.

Die Arbeit der IT innerhalb der Emmericher Stadtverwaltung hat sich über die Jahre gewandelt. „Früher war es nur das Aufstellen und Warten von Computern“, weiß Tim Terhorst. Doch das ist längst Geschichte. Auf verschiedenen Ebenen wird im Rathaus daran gearbeitet, Technik effizienter für Abläufe zu nutzen. „Und das eben nicht nur für den Bürger.“

Prozesse für den Bürger, aber auch die Mitarbeiter optimieren

Prozesse innerhalb des Rathauses Emmerich werden unter die Lupe genommen.
Prozesse innerhalb des Rathauses Emmerich werden unter die Lupe genommen. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Nach Priorität geordnet, „schauen wir uns die Prozesse im Rathaus an und versuchen sie zu optimieren“, sagt Schwarz. Und da es einige Prozesse innerhalb einer Verwaltung gibt, „benötigen wir dafür dringend mehr Leute“. Drei Stellen im Bereich Digitales hat die Stadt Emmerich aktuell ausgeschrieben. Zu besetzen sind Koordinatorin/Koordinator Schuldigitalisierung; Projektkoordinatorin/Projektkoordinator E-Akte und Smart City – Koordinatorin/Koordinator (alle zu finden auf der Internetseite der Stadt).

Was die Dienste für den Bürger betrifft, gibt es schon einige. So etwa die Bestellung von Personenstandsurkunden, Hunde-An- und Abmeldung, Antrag Briefwahlunterlagen, Wahlhelfer-Registrierung, Antrag Bauliche Maßnahmen im Straßenraum, Anmeldung Brauchtumsfeuer, Antrag Meldebescheinigung, Anzeige für Durchführung von Großveranstaltungen, digitales Bewerbermanagement, Baulastenauskunft und der Mängelmelder.

Auch gebe es die Möglichkeit des elektronischen Bezahlens bei der Stadtverwaltung Emmerich bei vier Leistungen. Aber, klar: Das Ganze ist weiter ausbaufähig. Und das Ganze wird nun auch weiter angegangen.

Einführung der E-Akte im Rathaus wird noch rund drei Jahre dauern

Ebenso innerhalb der Stadtverwaltung Emmerich. Intern sei man, was das Digitale angehe, „noch nicht so weit“. Hier will man etwa an der Einführung der elektronischen Akte arbeiten. Ein Prozess, der sicherlich noch an die drei Jahre dauern kann, bis er komplett implementiert ist. Doch es gibt noch mehr. Auch, wenn man so will, soll die Hansestadt mit mehr Technik ausgestattet werden.

Smart City lautet das Stichwort. Über die Einrichtung eines freien WLAN könnte nachgedacht werden. Ebenso die Konfiguration einer App, die die freien Parkplätze in der City anzeigt. Doch bevor diese denkbaren Punkte überhaupt angegangen werden, „geht es erst einmal darum, eine Bestandsaufnahme zu machen“, erklärt Schwarz.

Emmerich soll auch eine smarte City werden

Es soll geschaut werden, wie digital etwa schon Emmericher Unternehmen arbeiten – um sich dann besser zu vernetzen. Und: „Wir wollen auch den Bürger fragen, was er sich in punkto Smart City überhaupt wünscht“, sagt Schwarz, der nun den Marathon ins Digitale gestartet hat.