Emmerich-Praest. Harry Steiner aus Emmerich-Praest lebt seit 25 Jahren in einem Holzhaus. Er möchte den Komfort nicht mehr missen. Darum fühlt er sich so wohl.

Mit Spitznamen für sein Haus waren die Praester Nachbarn von Harry Steiner schon immer kreativ: „Onkel Toms Hütte“ musste er sich schon anhören, das niederrheinische „de Waskup“ (Badewanne) oder „Zu den drei Gumball“ – weil er vor dem Haus drei Amberbäume gepflanzt hat, die doch sehr an das Praester Restaurant Zu den drei Linden erinnern. Doch trotz aller Neckereien: Harry Steiner fühlt sich wohl in seinem Haus in der Heinrich-Biene-Straße. Vor 25 Jahren hat er es selbst gebaut – und ist immer noch rundum zufrieden.

Damit gehört Harry Steiner zu den vielen Immobilienbesitzern im Kreis Kleve, die im Rahmen des NRZ-Immobilienchecks ihre Wohnsituation mit „sehr gut“ oder „gut“ bewerteten. In Emmerich waren es immerhin 68 Prozent, davon haben 34 Prozent gesagt, dass sie „sehr gerne“ in ihrem Haus wohnen. In Kleve und Rees waren die rund 1200 Befragten mit über 80 Prozent noch zufriedener.

Vom Wintergarten aus genießt Harry Steiner seinen Garten.
Vom Wintergarten aus genießt Harry Steiner seinen Garten. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Fifty shades of grey

Für den 60-jährigen Harry Steiner sollte es immer ein Holzhaus sein. Als er 1998 mit dem Bau begann, war der Baustoff allerdings noch keine Selbstverständlichkeit. Viele Bebauungspläne und Gestaltungssatzungen sahen eine Klinkerbauweise vor. In Praest konnte Steiner seinen Traum vom Holzhaus verwirklichen. Das eineinhalbgeschossige Haus wurde aus 30 Zentimeter breiten Yton-Steinen gebaut, gedämmt und mit einer Holzschalung aus Lärchenholz verkleidet.

„Das Holz hat eine eigene Ölung und wird mit der Zeit gräulich. Das muss nicht gestrichen werden“, erzählt Steiner. Und in der Tat präsentiert sich das auffällige Gebäude in einer Mischung aus fifty shades of grey: Einige Holzelemente auf der Wetterseite sind schon grau, andere werden es und das ursprüngliche Rot der Lärche schimmert auch noch durch.

„Für mich muss ein Haus gemütlich sein“

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So stilvoll sein Haus von außen aussieht, so gemütlich ist es innen: Holzboden, Holzdecke, Holztreppe, Holzgalerie – Harry Steiner ist ein echter Holzwurm: „Für mich muss ein Haus gemütlich sein“, sagt er. Wenn er von einer Dienstreise nach Hause kommt, freut er sich immer auf sein Haus. „Ich habe viel Blut und Schweiß reingesteckt, und jetzt gehört es mir“, sagt er zufrieden. Als Eigentümer habe man ein anderes Verhältnis zu seiner Immobilie: „Ich fühle mich hier sehr wohl und würde es heute genau so wieder bauen – vielleicht etwas größer“, lacht er.

Denn obwohl das Holzhaus mächtig wirkt, ist es eigentlich klein – 110 Quadratmeter Wohnfläche.

„Onkel Toms Hütte“ hat eine Wohnfläche von 110 Quadratmetern.
„Onkel Toms Hütte“ hat eine Wohnfläche von 110 Quadratmetern. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Kamin, Wintergarten, Photovoltaik – es gibt immer was zu tun

Aber Harry Steiner pflegt sein Haus auch fortlaufend. Im Wohnzimmer hat er einen schönen Kamin eingebaut und mit einem passenden Fliesenmosaik versehen – natürlich selbst errichtet. Vor drei Jahren leistete er sich noch einen Wintergarten, mit Schiebetüren. Seitdem sei er häufiger draußen und man genieße den Garten anders. Eine Photovoltaikanlage hat er im vergangenen Jahr noch aufs Dach gepackt. Aktuelle Projekte hat er zurzeit nicht – im Hinterkopf schwirrt irgendwo noch ein Outdoor-Grill. Aber der sei nicht akut.

Auch nach 25 Jahren sei sein Haus energetisch einwandfrei, sagt er. Die Fenster sind mit einer Doppelverglasung ausgestattet. Und die Fußbodenheizung wird mit einer Kombi-Gastherme betrieben. Die Wasserleitungen haben kurze Wege und sind bereits aus Kunststoff. Irgendwann werde sicherlich noch mal die Heizung ausgetauscht werden müssen. Aber zurzeit sei das nicht nötig.