Dinslaken. So mancher Hausbesitzer will laut Immobilien-Check seine Heizungsanlage durch eine Wärmepumpe ersetzen. Diese Tipps gibt Dirk Schwamborn.

Als die ersten Berichte über die Heizungspläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck die Runde machten, waren viele Hausbesitzer unversichert, was mit ihren Anlagen passiert. So mancher befürchtete, ab dem 1. Januar 2024 seine Gas- oder Ölheizung nicht mehr nutzen zu können. Von dieser Unruhe ist laut NRZ-Immobilien-Check am Niederrhein wenig zu spüren. Von den Befragten haben 72 Prozent gesagt, sie hätten in den vergangenen Jahren nichts an der Heizung geändert, würden es auch nicht planen. Einige spielen aber doch mit diesem Gedanken: Im Kreis Wesel planen rund zwölf Prozent der teilnehmenden Immobilienbesitzer den Einbau einer neuen Heizung. Ganz oben auf der Liste steht dabei die Wärmepumpe. Was Immobilienbesitzer beim Thema Heizung beachten sollten, haben wir in einem Gespräch mit Dirk Schwamborn, der für die Verbraucherzentrale Dinslaken Energieberatungen anbietet, erfahren.

Die Nachfrage nach einem Beratungsgespräch, nach Informationen über Heizungen habe wieder etwas nachgelassen. Dirk Schwamborn hat aber festgestellt, dass viele Immobilienbesitzer durch die Berichte verunsichert wurden. Was muss ich machen, wenn die Anlage kaputt geht? Muss die Heizung nun ausgetauscht werden? „Wir mussten die Leute beruhigen“, beschreibt er die Situation.

Nicht nur die Heizung in den Fokus nehmen

Heizung sei bei den Beratungsgesprächen immer wieder ein Thema, blickt Schwamborn zurück. Seit 2022 sowieso, als die Energiekosten stiegen. Dass Öl- und Gasheizungen nicht mehr eine gute Wahl seien, ist vielen bewusst geworden. Auch mit Blick auf den Klimaschutz.

Doch sollten Immobilienbesitzer nicht nur die Heizung in den Fokus nehmen. Sind die Fenster in Ordnung, stimmt die Fassadendämmung – auch das sollte beachtet werden. Wer seine Heizung noch einige Jahre nutzen kann, sollte aber schon jetzt Maßnahmen überlegen, sein Gebäude energetisch zu sanieren. So lassen sich auch die Kosten für energetische Maßnahmen auf mehrere Jahre verteilen.

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Viele Fragen, die dem Energieberater gestellt werden, drehen sich um die Fernwärme. Und wenn ein Anschluss an das Netz nicht geht, kommt die Wärmepumpe ins Spiel. Ratsuchende wollen wissen, ob eine Wärmepumpe generell in ihrem Gebäude funktionieren würde, mit welchem Aufwand die Installation verbunden und mit welchen Kosten etwa zu rechnen sei.

Platz muss vorhanden sein

In fast jedes Gebäude könne eine Wärmepumpe eingebaut werden, sagt Schwamborn. Es müsse aber Platz am Haus vorhanden sein, um das Gerät aufstellen zu können. Gerade in Innenstädten sei dieser notwendige Platz nicht vorhanden, weshalb dort keine Wärmepumpe eingesetzt werden könne. Eine Fußbodenheizung sei keine grundlegende Voraussetzung für den Einbau einer Wärmepumpe, so der Energieberater.

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Und bevor ein solches Gerät installiert wird, müssen die Leitungen überprüft werden. Vernünftig sei es, für jeden Raum eine Heizlastberechnung erstellen zu lassen. So kann ermittelt werden, ob die Heizkörper ausreichen, ob mit einer geringeren Vorlauftemperatur der Raum dennoch warm zu bekommen ist. So könnten schon im Vorfeld, bevor Geld für die Wärmepumpe ausgeben wird, andere Heizkörper montiert werden und weitere energetische Sanierungen umgesetzt werden.

Zurzeit, so der Energieberater, gebe es keine effizientere Möglichkeit ein Gebäude zu beheizen als mit einer Wärmepumpe. Auch für Mehrfamilienhäuser eignen sie sich, meint Dirk Schwamborn.