Emmerich. Eine Wanderung durch die Emmericher Ward zeigte die Erfolge der bereits durchgeführten Naturschutzmaßnahmen. Diese Ziele werden weiter verfolgt.
Unter der fachkundigen Leitung von Klaus Markgraf-Maué, Leiter des LIFE-Projekts „Wiederherstellung des Feuchtgebietscharakters der Emmericher Ward“ wanderte eine Gruppe Interessierter jetzt auf Einladung der Emmericher SPD durch das Naturschutzgebiet Emmericher Ward und informierte sich über die dort durchgeführten und geplanten Naturschutzmaßnahmen.
„Als wir den Seeadler im Flug beobachten konnten war, für uns klar, das Naturschutz-Projekt Emmericher Ward funktioniert. Der Seeadler, der Wachtelkönig, der Große Ehrenpreis, der Eisvogel, das Blaukehlchen oder der Bienenwolf sind alles Indikatoren dafür, dass die mit der Renaturierung der Fluss- und Auenlandschaft Emmericher Ward verbundenen Ziele erreicht wurden“, fasste die Vorsitzende der Emmericher SPD, Andrea Schaffeld, die gut dreistündige Wanderung durch das Naturschutzgebiet Emmericher Ward begeistert zusammen.
Naturschutz-Schatz direkt vor der Haustür in Emmerich
„Es ist beeindruckend und faszinierend, was für ein kleiner Naturschutz-Schatz hier direkt vor unserer Haustür in Emmerich geschaffen wurde. Mit der Renaturierung der Emmericher Ward, der Schaffung der Nebenrinne, dem Bau kleinerer Stauwerke, um Wasser in der Landschaft zu halten und einem 20 Hektar großen Auenwald-Gebiet, das überregionale Bedeutung hat, wurde hier in Emmerich wertvolle und praktische Naturschutzarbeit betrieben“, ist Thorsten Rupp von der Emmericher SPD, der die Idee zu dem Besuch hatte, sehr zufrieden mit dem gelungen Nachmittag.
„Insgesamt werden 3,5 Millionen Euro in das Renaturierungsprojekt fließen“, erläutert der Projektleiter Markgraf-Maué. Die Emmericher Ward stehe seit 1981 unter Naturschutz. Auf etwa 310 Hektar Fläche fänden sich mehr als 100 Brut- und Rastvogelarten, etwa 380 Pflanzenarten, mehrere hundert Insektenarten, Fische, Amphibien, Biber und viele andere Arten. Das EU-Life-Projekt „Wiederherstellung des Feuchtgebietscharakters der Rheinaue Emmericher Ward“ hätte die Optimierung des Gebiets als bedeutsamer Teil des EU-Vogelschutzgebiets Unterer Niederrhein zum Ziel.
Emmericher Ward beherbergt vielfältige Brutvogelfauna
Gegenstand des Projekts ist ein umfassendes Maßnahmenpaket mit dem Ziel, den Wasserhaushalt des Gebiets – vor allem im Frühjahr und Frühsommer – zu verbessern und die ökologische Verbindung des Flusses mit seiner Aue zu stärken. Die Emmericher Ward beherbergt eine sehr vielfältige Brutvogelfauna. Bei mittleren Hochwasserständen mit entsprechend großflächig überschwemmten Wiesen können in der Ward bis zu mehrere tausend Wasservögel und Möwen beobachtet werden.
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Auch floristisch gehört das Naturschutzgebiet Emmericher Ward zu den regional bis landesweit bedeutenden Auengebieten der Großlandschaft Niederrheinisches Tiefland. „Diese Bewertung wird unterstrichen durch die Vorkommen von 35 Arten der Roten Liste“, informierte der zuständige Projektleiter der NABU-Naturschutzstation Niederrhein die Gruppe aus Emmerich.