Haldern. Haldern hat das Prinzenpaar für die Session 2023/24 gefunden. Warum Mathis Kuleßa den dorfbekannten Prinzenmacher bei der Ansprache unterbrach.

Für Mathis Kuleßa stand immer fest: „Ich will nie im Leben Schützenkönig werden.“ Schließlich ist er ja auch kein Schütze. Doch das Ehrenamt eines Halderner Karnevalsprinzen hatte er nicht auf dem Schirm. Als am 28. September, am Geburtstag seiner Frau Verena, Feuerwehrkamerad Torben Ruitter mit einem Blumenstrauß vor der Tür stand, um zu gratulieren, sah das Paar diesen Besuch als aufmerksame Geste an.

Ein Besuch mit Folgen, denn am Ende des Tages hatten beide ihr Ja-Wort gegeben, als Prinz Mathis I. der Feuerfestlackierte und Prinzessin Verena I. von Reise und Verkehr die Narren im Lindendorf zu regieren. Die Geburtstagsgesellschaft war zu einem kleinen Kreis geschrumpft, als Torben Ruitter seine Blumen überreichte und vortrug: „Ihr alle tut so viel für die Feuerwehr, da haben wir beschlossen, als Dankeschön den Ehefrauen zum Geburtstag einen Blumenstrauß zu überreichen.“

Plötzlich standen die Prinzenmacher aus Haldern vor der Tür

Das erschien Ehepaar Kuleßa plausibel. „An was anderes haben wir gar nicht gedacht, bis es erneut an der Haustür klingelte“, erzählt das Geburtstagskind. Vor der Tür standen Tobias Oostendorp und Bernd Börgers vom Feuerwehr-Karnevalskomitee, die dorfbekannten Prinzenmacher. Da fiel der Groschen sofort. „In einer sehr umfangreichen Ansprache trug Bernd Börgers sein Ansinnen vor. Ich habe ihn dann unterbrochen und vor Ende der Rede bereits meine Zustimmung gegeben“, erzählt der künftige Prinz. Allerdings war er zuvor mit seiner Frau in der Küche verschwunden, um gemeinsam zu beraten.

„Nur wenn du es möchtest“, hatte er seiner Frau versichert. Als eingefleischte Haldernerin, die zudem auch gerne Karneval feiert, fiel ihr die Zusage nicht schwer. „Es ist ja auch eine Ehre, gefragt zu werden“, findet die dreifache Mutter. Nur der engste Familienkreis und noch nicht einmal alle drei Töchter erfuhren von der neuen Rolle. Schließlich musste das Ehepaar bis heute das Geheimnis für sich behalten.

Das neue Prinzenpaar Verena und Mathis Kuleßa freut sich schon auf die neue Session.
Das neue Prinzenpaar Verena und Mathis Kuleßa freut sich schon auf die neue Session. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Der erste Prinz in diesem Jahrtausend, der Mitglied der Halderner Feuerwehr ist

Verena Kuleßa arbeitet im Homeoffice für einen Geschäftsreiseanbieter. Ihr Mann ist Lacklaborant bei Byck Chemie in Wesel. Kennengelernt haben sie sich in der Gesamtschule in Wesel, wo beide ihr Abitur gemacht haben. Zusammen sind die Haldernerin und der Ringenberger seit dem Jahr 2000. Seit elf Jahren wohnen die beiden 41-Jährigen mit den Töchtern Emma, Leni und Elli im Elternhaus von Verena Kuleßa, gemeinsam mit ihrer Mutter Irmgard Bollwerk, einem Hund und zwei Kaninchen. Mathis Kuleßa gehört seit 2015 der Feuerwehr Löschzug Haldern an, im Karneval hat er seinen Auftritt im Männerballett.

„Da muss ich mich in der neuen Session teilen“, stellt er in Aussicht, denn auf die Showtanzvorführung möchte er nicht verzichten. Dass ihm Musik wichtig ist, zeigt auch sein 20-jähriges Engagement bei Haldern Pop. Übrigens ist er der erste Prinz in diesem Jahrtausend, der Mitglied der Halderner Feuerwehr ist. Das Prinzenpaar ist sicher, Rosenmontag tatkräftig vom Freundeskreis, von der Familie insbesondere den Töchtern unterstützt zu werden. Statt Kamelle zu fangen, werden sie diese nun werfen. Eine ganz neue Perspektive!

>>> Die Prinzenproklamation

Die feierliche Prinzenproklamation, zu der alle Feuerwehrleute, Karnevalisten und Freunde und Nachbarn des Prinzenpaares eingeladen sind, beginnt am Samstag, 11.11. um 19.11 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in der Feuerwehrstraße 3 in Haldern.

Die Karnevalisten der Halderner Feuerwehr planen wieder drei Sitzungen im Saal Tepferdt, und zwar am 3., 10. und 11. Februar. Die erste und die zweite Sitzung beginnen jeweils um 19.11 Uhr, die dritte Sitzung am 11. Februar um 16.11 Uhr. Der Kartenvorverkauf für alle Sitzungen startet am Freitag, 12. Januar, um 18 Uhr im Feuerwehrgerätehaus.