Emmerich/Kleve. Caritasverband Kleve gibt die Sozialkaufhäuser Palette aus wirtschaftlichen Gründen auf. Termine für Räumungsverkauf und Schließung stehen fest.
Der Betrieb der beiden Sozialkaufhäuser Palette in Kleve und Emmerich am Rhein wird zum Ende des Jahres eingestellt. Das gibt Rainer Borsch, Vorstand des Caritasverbandes Kleve, bekannt. Dem vorausgegangen war der Beschluss des Caritasrates. „Wir haben mit Kräften versucht, die Palette aufrechtzuhalten. Doch mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Lage blieb uns keine andere Wahl“, sagt Ulrich Bergmann, Vorsitzender des Caritasrates aus Emmerich.
Zum Hintergrund: Die Palette gibt es seit 2002. Sie wurde damals als gemeinnützige GmbH gegründet. Zum 31. Dezember 2020 zog sich die Diakonie im Kirchenkreis Kleve aus dem integrativen Geschäft zurück. Daraufhin wurde der Betrieb in den Caritasverband Kleve integriert. „Wir wollten dem Ganzen noch einmal eine Chance geben. Mit Blick auf das schwierige Geschäft haben wir uns schon damals nur für befristete Verträge ausgesprochen. Diese laufen nun aus“, sagt Rainer Borsch. Insgesamt sind 13 Mitarbeitende von der Schließung betroffen. Sie wurden Mitte September darüber informiert.
Agentur für Arbeit hat kaum noch Langzeitarbeitslose zugewiesen
Die Gründe für die Einstellung des Betriebes sind vielschichtig. Rainer Borsch erklärt sie so: „Die Aufgabe der Palette ist es nicht nur Gebrauchtes zu verkaufen – ein Markt, der wegen der vielen Online-Plattformen ohnehin wesentlich schwieriger geworden ist – sondern auch Langzeitarbeitslose in Beschäftigung zu bringen – sogenannte 16i-Maßnahmen. Sie ermöglichen die Teilhabe am Arbeitsmarkt. Doch leider bekommen wir kaum noch Zuweisungen von der Agentur für Arbeit. Dazu kommen Tariferhöhungen und Preissteigerungen.“
Das führe schon seit langem zu einem wirtschaftlichen Ungleichgewicht. „Der Caritasrat hat in den vergangenen Jahren immer wieder einem Betriebskostenzuschuss zugestimmt. Doch aktuell liegt das Minus bei 200.000 Euro. Das ist einfach zu viel“, sagt Ulrich Bergmann. Er bedauert die Entscheidung sehr, doch mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Situation des Verbandes könne er das nicht mehr guten Gewissens verantworten. Auch das Bemühen der Caritas, die Palette anderen Trägern zu übertragen oder dass diese zumindest Teile davon übernehmen, seien gescheitert. „Wir haben in den vergangenen Monaten mit vier Trägern gesprochen – leider ergebnislos“, sagt Rainer Borsch.
Räumungsverkauf vom 13. November bis zum 9. Dezember
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Der Betrieb am Königsgarten in Kleve und an der Steinstraße in Emmerich am Rhein läuft erst einmal ohne Einschränkung weiter. „Bis Ende Oktober nehmen wir weiterhin Sachspenden an, Wohnungsräumungen werden auch darüber hinaus noch angeboten“, sagt Rainer Zeitz, kaufmännischer Direktor der Palette, und ergänzt: „Der eigentliche Räumungsverkauf startet dann am 13. November und endet am 9. Dezember. Im Anschluss werden die Läden leergeräumt.“