Kreis Kleve. Am Niederrhein sind jetzt viele junge Störche geschlüpft und mancherorts bauen sie sogar eigene Nester. In Leuth lebt eine Storchfamilie Flodder.
Den Störchen im Kreis Kleve geht es prächtig. Bettina Blöß, zuständig für das Monitoring der Storchenpopulation beim Naturschutzzentrum in Rees-Bienen, sieht eine stabile bis gute Entwicklung bei den Weißstörchen. So gebe es in Kranenburg-Zyfflich zwei Nester mit vier Jungvögeln und zwei weitere Nester mit zwei Jungvögeln. Das sei ungewöhnlich viel.
Drei Küken in Haldern und Till
In Rees-Haldern und Till gibt es Nester mit drei Jungvögeln, ansonsten ziehen viele Weißstörche ein bis zwei Küken groß. In der Hetter gebe es ein Küken, in Praest auch, in Vrasselt und in Klein-Netterden seien jeweils zwei Küken geschlüpft. In Kalkar-Niedermörmter sei ein Nest mit vier Küken belegt. Es gebe nur zwei Pärchen ohne Bruterfolg.
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Im niederländischen Teil der Düffel melden die dortigen Storchbeobachter ein Rekordjahr beim Nachwuchs. In Ooij, Leuth, Kekerdom und Millingen aan de Rijn befinden sich viele Nester mit vier Storchenküken. Das sei enorm viel. Im Durchschnitt der letzten Jahre seien die Nester mit 1,8 Küken belegt. Die Beobachter stellen auch einen neuen Trend fest: Die Störche gehen dazu über, selbst Nester zu bauen und nutzen nicht nur die vorgefertigten Nester. So wurde in Leuth ein Silo als Standort genutzt.
Storchkolonie in Emmerich-Hüthum
Diesen Trend kann auch Bettina Blöß erkennen: Im vergangenen Jahr seien zehn Prozent der Nester von den Störchen selbst gebaut worden. In einem Waldstück bei Emmerich-Hüthum gibt es mittlerweile eine kleine Storchen-Kolonie in den Bäumen mit fünf Störchen. Die Kolonie ist allerdings schlecht einsehbar.
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Eine besondere Storchenfamilie lebt auf einem Nest der Thornschen Mühle – ein beliebtes Ausflugslokal in der Region. Beobachter Tonnie Rutten von „Natuurlijk Natuur“ sagte gegenüber der Zeitung de Gelderlander: „Die verhalten sich wie Familie Flodder, das sind solche Fieslinge. Sie sitzen immer auf ihrem Dreck und schleppen alles Mögliche in ihr Nest: Nylontau oder Handschuhe.“
Störche lieben Plastik für das Nest
Bettina Blöß erklärt, dass Vögel mit Vorliebe Plastikmaterial in ihren Nestern verarbeiten. Gerade Nylon sei für sie ein geeignetes Nistmaterial, welches stabiler sei als natürliches Pflanzengut. Störche würden den Unterschied und die Gefahren nicht erkennen.