Emmerich. Emmericher Werbegemeinschaft ist gegen eine mögliche Ansiedlung einer dm-Filiale an der Kaserne. Das sind die Gründe der Geschäftsleute.

Natürlich freut sich die Emmericher Werbegemeinschaft (EWG), wenn ein weiterer Drogeriemarkt in der Stadt eröffnet wird. „Das ist doch keine Frage“, sagt dann auch Michael Terstegen von Alexander Herrenmoden, der mit Elisabeth Wolbring (Schuhmode Thesing) und Martina Fingerhut (Wohndesign Fingerhut) vor der dm-Filiale in Emmerich steht. „Es geht nur um den Standort.“

EWG ist gegen Standort an der Kaserne

Das Plakat an der Kaserne wirbt noch für den Edeka in der Innenstadt. Doch an der ehemaligen Kaserne soll auch ein Edeka und zusätzlich noch ein dm kommen.
Das Plakat an der Kaserne wirbt noch für den Edeka in der Innenstadt. Doch an der ehemaligen Kaserne soll auch ein Edeka und zusätzlich noch ein dm kommen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Und eben mit dem Standort an der ehemaligen Kaserne können sich die Geschäftsleute nicht anfreunden. Bekanntlich hat die Politik die nötigen Schritte eingeleitet, damit sich neben dem bereits vorhandenen Aldi auch noch Edeka und eben dm ansiedeln soll. Die Stadtverwaltung ist dagegen. Ebenso die EWG.

Der Grund: Wenn die drei Geschäfte in unmittelbarer Nähe der B220 angesiedelt werden, „haben die Kunden doch keinen Bedarf mehr, in die Innenstadt zu kommen“, so Elisabeth Wolbring. Aber für den Einzelhandel sei die Frequentierung der Innenstadt überlebenswichtig. Nicht nur der Einzelhandel profitiere, auch Gastronomiebetriebe.

Banken und Ärzte verlassen die Innenstadt

„Die Banken sind teils schon raus aus der Innenstadt, Ärzte teilweise auch“, stellt Martina Fingerhut ernüchternd fest. Jeder weitere Weggang habe weitreichende Folgen. „Wie sieht denn die Planung in zwei, drei Jahren aus, wenn vielleicht irgendwo die Fläche eines Ankermieters frei wird“, fragt Michael Terstegen.

Müller und Rossmann haben Interesse

Denn auch die EWG weiß natürlich, dass es weitere Drogeriemärkte wie Müller und Rossmann gibt, die ein Interesse haben, sich in Emmerich anzusiedeln – durchaus auch in der Innenstadt, was die EWG ja ausdrücklich begrüßen würde. Dort fehlen aber die passenden Ladenflächen. Erst ab einer Fläche von 1200 Quadratmetern wird es für die Drogerieketten interessant. In der Innenstadt haben aber nur Rewe und Edeka solch eine Quadratmeteranzahl.

Neumarkt gerade erst eröffnet werden

Die Emmericher Werbegemeinschaft ist auch deswegen enttäuscht von der Entscheidung der Politik, weil nach jahrelangem Hin und Her um den Neumarkt dort endlich Anfang des Jahres das neue Geschäftshaus mit Edeka als Ankermieter eröffnet werden konnte. Ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei dann auch die Verlegung des Wochenmarktes zurück an den Neumarkt. Auch davon versprechen sich die Einzelhändler wieder mehr Menschen in der Innenstadt.