Rees. Die Grünen hatten zum Thema Solarenergie eingeladen. Das Interesse der Bürger daran, überwältigte den Vorsitzenden der Grünen in Rees.
Dass sich so viele Reeser für das Thema Solarenergie interessieren würden, damit hatten die Reeser Grünen nicht gerechnet. Für die rund 130 Teilnehmer reichte der Platz im kleinen Saal des Bürgerhauses nicht aus. Die Trennwand zum Foyer wurde geöffnet und dort zusätzliche Stühle aufgestellt.
Der erste Termin „Energie sparen“ der Grünen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Energiewende jetzt!“ fand mit 40 Personen im Kolpinghaus statt. Daher hatte der Vorsitzende Marco Bonnes im Vorfeld nicht mit einem so großen Zulauf gerechnet.
Gesetzliche Bestimmungen und Fördermöglichkeiten für Photovoltaik-Anlagen
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Doch die Energiekrise sorgte für den entsprechenden Zulauf beim Vortrag „Energie von der Sonne – Solarenergienutzung für private Haushalte“. Dipl.-Ing. Akke Wilmes, Referent für die Verbraucherzentrale NRW, stellte die verschiedenen Systeme, gesetzliche Bestimmungen und Fördermöglichkeiten für kleine und große Photovoltaik-Anlagen vor.
„Wir sind überwältigt von dem Zulauf, was auch zeigt, wie wichtig dieses Thema ist und wie sehr das dem einen oder anderen unter den Nägeln brennt - gerade vielleicht für Hausbesitzer, die selber von der Solarenergie profitieren können“, erklärte Marco Bonnes.
Preise für Öl und Gas haben sich nahezu verdoppelt
Neben den hohen Energiekosten sprechen auch Umweltschutzaspekte für die Energieerzeugung aus Sonne, Wind und Wasser. Gerade wo sich die Preise für Öl und Gas bis zu verdoppelt haben, lohnen sich auch Photovoltaik-Anlagen auf privaten Wohnhäusern.
Akke Wilmes erklärte welche Dächer sich für die Sonnenenergie eignen: Optimal ist Südwest- bis Südost-Ausrichtung der Dächer, aber auch Ost- und West-Dächer sind gut, wenn diese nicht zu steil sind. Auf diesen Dächern können 1,70 x 1,00 Meter große Module angebracht werden, jedes Modul hat eine mögliche Leistung von 280 bis 300 Watt. Es gibt auch Module mit einer höheren Leistung von 400 Watt, diese sind jedoch noch deutlich teurer.
Überbrücken mit gespeichertem Strom
Mit Batteriespeichern können die PV-Anlagen erweitert werden. Mit dem gespeicherten Strom können die Zeiten überbrückt werden, an denen keine Sonne scheint. Mit Hilfe der Speicherung kann ein Eigenversorgungsanteil von 50 bis 60 Prozent erreicht werden.
Mit Stecker-Solaranlagen für rund 800 Euro, inklusive Gleichrichter, kann man bereits aus Sonnenenergie Strom erzeugen. Diese Kleinanlagen können selbst auf dem Balkon oder auf einem Garagendach installiert werden. Es dürfen je Zähler zwei Module aufgestellt werden. Jedes 300 Watt-Solarmodul kann im Jahr bis zu 200 kWH Strom erzeugen, das entspricht einer Einsparung von 60 Euro.
Bürger nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen
Nach einer kurzen Pause gab es noch die Möglichkeiten Fragen zu stellen. Es wurden Rückfragen zur Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpen gestellt, Verluste durch zu überdimensionierten Warmwasserspeicher oder die Nutzung der Photovoltaik, um ein E-Car damit aufzuladen. Infokasten Die Präsentation des Abends steht auf der Seite gruene-rees.de als Download zur Verfügung.
Am 3. Juni findet eine Tagesveranstaltung statt. Dort soll es Infostände und Vorträge zu Themen wie Photovoltaik, E-Mobilität, Balkonsolaranlagen und nachhaltige Ernährung geben.