Emmerich. 1968 wurde das Emmericher Stadttheater eröffnet. Nun muss es sukzessive für rund drei Millionen saniert werden. Diese Arbeiten sind vorgesehen.

Angefangen hat es mit einem einfachen Wunsch. Und dass dieser aufkam, ist mittlerweile fünf Jahre her: Im Stadttheater Emmerich sollen behindertengerechte Plätze im Zuschauerraum geschaffen werden.

2017 brachte die UWE-Ratsfraktion einen entsprechenden Antrag ein. Ende 2017 beschied der Rat der Stadt das Ganze positiv. So dass sich vor allem Emmerichs Michael Rozendaal freute, der immer wieder auf die dringende Notwendigkeit der Plätze hingewiesen hatte.

Fachfirma überprüfte die Haustechnik des Stadttheaters

Doch die Schaffung der behindertengerechten Plätze ist, wie sich herausstellte, gar nicht so einfach. Denn das Ansinnen zog einige weitere Schritte nach sich, die nun auch dazu führen, dass der Fachbereich Immobilien der Stadt Emmerich einige große Sanierungsmaßnahmen im Stadttheater plant durchzuführen. Das zumindest wurde nun deutlich, als der zuständige Fachbereichsleiter Stephan Glapski sein geplantes Budget für 2023 im zuständigen Haupt- und Finanzausschuss vorstellte.

Der Wunsch nach behindertengerechten Plätzen im Stadttheater Emmerich machte es zunächst notwendig, dass ein Brandschutzkonzept für den städtischen Bau erstellt werden musste.

Lüftungsanlage des Stadttheaters muss erneuert werden

Im Rahmen dessen wurden Proben genommen und so verschiedenste Winkel des Gebäudes begutachtet. Auch im Bereich Haustechnik. Letzteren Bereich habe sich eine Fachfirma aus Kleve angeschaut. „Da wir hier seitens der Stadt im Bereich Immobilien nicht so gut aufgestellt sind“, erklärte Glapski.

Die Fachfirma hat daraufhin einige Maßnahmen empfohlen. „Unter anderem die Erneuerung der Lüftungsanlage“, so der Fachbereichsleiter. Diese stamme immerhin noch aus den 60er Jahren, erklärte Glapski.

Im Stadttheater fallen Sanierungsarbeiten von etwa drei Millionen Euro an

Im Innenraum werden nun endlich behindertengerechte Plätze geschaffen.
Im Innenraum werden nun endlich behindertengerechte Plätze geschaffen. © Stadttheater

Eine entsprechende Wärmerückgewinnung, wie es sonst eigentlich üblich sei, wäre hiermit kaum möglich. Die Stadt teile damit die Auffassung, hier zu modernisieren. Kostenschätzung für diese Maßnahme: 1,6 Millionen Euro. Hinzu kommen aber auch noch einmal 400.000 Euro Planungskosten.

Doch das ist nicht die einzige Maßnahme, die ab dem kommenden Jahr – sofern der Rat der Stadt Emmerich dem Budget zustimmt – in Sachen Stadttheater gestemmt werden soll. „Insgesamt reden wir von einer Investitionssumme von rund drei Millionen Euro in den nächsten Jahren“, so Glapski.

Künstlertoiletten sollen auch modernisiert werden

Denn wenn am Stadttheater einmal gewerkelt werde, würden auch andere, notwendige Sachen angegangen. Und das am besten möglichst auch zur gleichen Zeit, wenn die Gesamtschule am Grollschen Weg modernisiert wird, um Synergieeffekte in Sachen Handwerkerschaft zu schaffen.

So sollen im Stadttheater neben der Lüftungsanlage auch die Künstlertoiletten für 100.000 Euro saniert werden. Ebenfalls geplant ist die Sanierung des Hauptdaches für 230.000 Euro. Die Schaffung der Plätze für Rollstühle würde im übrigen nur mit knapp 90.000 Euro zu Buche schlagen.

Sicherung des Brandschutzes

Insgesamt müssten im Gebäude auch noch verschiedene bauliche Maßnahmen hinsichtlich des Brandschutzes umgesetzte werden. Auch das würde rund 420.000 Euro kosten, so der Fachbereichsleiter. Nach und nach würden dann nun die Maßnahmen abgearbeitet werden. „Ich halte es aber für wichtig, das einmal in der Gesamtheit aufzuführen“.

>>> Das Emmericher Stadttheater

Am 19. Oktober 1968 wurde das Stadttheater Emmerich mit einem festlichen Abend eingeweiht. Am 23. Oktober 1968 gab es die erste Aufführung. Dass Emmerich ein eigenes Theater hat, ist allen voran der CDU zu verdanken. Denn diese drückte den Bau am 4. Mai 1965 durch. Mit einer hauchdünnen Mehrheit von zwölf zu zehn Stimmen wurde der Bau beschlossen, der dann übrigens erst im April 1966 startete.

Gedacht war das Stadttheater als Aula für die neue Realschule. Das hatte auch einen Grund: Bürgermeister Willi Pieper und Stadtdirektor Hado Ebben bekamen durch die Deklarierung des Stadttheaters als Aula für eine Schule vom Land NRW Geld aus einem Schulfonds.