Emmerich. . Der 38-jährige Berliner Stephan Glapski ist als neuer Verwaltungschef Immobilien für Hans-Jürgen Kraayvanger im Rathaus der Stadt Emmerich tätig.

Was macht bloß ein Berliner im Emmericher Rathaus, oben in der zweiten Etage des Neubaus, rechter Hand, ganz hinten links in der Ecke? Stephan Glapski (38) ist ein Freund der klaren Worte. Und für den ehemaligen Angestellten der Bundesdirektion für Immobilien, unweit der markanten Kölnarena mit dem großen Henkelmännchen-Bogen gelegen, ist der Grund triftig: „Meine Frau kommt vom Niederrhein, ihre Eltern wohnen in Kleve. Wir wollten einfach näher dran sein.“

Dass Emmerich weder das Berliner Problemviertel Neukölln, noch die Vorzeigevorstadt Potsdam ist, stört den neuen Verwaltungschef des Fachbereiches Immobilien nicht. Mit dem Umzug aus der Domstadt rückt die Familie näher zusammen. Seine selbstständige Frau Karin wird demnächst ihre ostheopathische Praxis abgeben und dann mit Sohnemann Rasmus (3) ebenfalls nach Emmerich wechseln.

Immobilien-Konzept

Der Einstieg im Rathaus war „klug gewählt“, wie Glapski hervorhebt. Was ein Lob an Bürgermeister Johannes Diks und den Beigeordneten Dr. Stefan Wachs sein dürfte. In der Branche durchaus nicht üblich, arbeitete der Vorgänger den Neuling nämlich ein halbes Jahr lang ein. Seit April ist Hans-Jürgen Kraayvanger, der seit 1969 (!) im Rathaus umtriebig war, nun im Ruhestand. Und die Probezeit für Glapski damit geschafft.

Dass es mal ein Immobilien-Konzept für Emmerich geben wird, ist noch etwas Zukunftsmusik. Die aktuellen Themen sind auch herausforderndes Neuland für Glapski, dessen Bereiche sich auf die Säulen Hochbau, Geländewirtschaft und auch Liegenschaftsverwaltung fokussieren.

„Mit den Schulen hatte ich in Köln nichts zu tun. Die laufen ja in der Regel über Kommunen oder die Städte. Die Schulgebäude sind nun mein größtes Betätigungsfeld. Gerade auch ein möglicher Neubau der Gesamtschule bindet eine Menge Arbeitszeit“, versichert der Verwaltungsmann. Der hat als Wirtschaftsingenieur den Fachbereich Bau beackert, kann aber auch Stadtplanung. Natürlich steht die Erweiterung der Fläche für ein Asylbewerberheim in Emmerich auf dem Programm. Gestern Abend war Glapski deshalb auch bei der Bürgerversammlung im Ratssaal dabei, um mögliche Fragen beantworten zu können.

Studium in Dortmund

„In Emmerich bin ich nah an den politischen Entscheidungsträgern. Bei nicht allzu vielen Mitarbeitern hier sind die Entscheidungsprozesse klar kürzer als in Köln“, hebt Glapski hervor. Dort hat er sich um die Verwaltung, den Umbau oder auch die Beschaffung von Bundesimmobilien gekümmert.

Schon in jungen Jahren waren Bauen und Zahlen sein Ding. Projektentwickler oder Fondsmanager standen als Wunschberufe im Fokus. Dass Glapski früh die elterliche Heimat gegen ein Studium in Dortmund, also im Ruhrpott, tauschte, war eine bewusste Entscheidung. Der ganz eigene Weg über Schwerte, Aachen, wieder Berlin, dann Düsseldorf und Köln ist im sicheren Fahrwasser Emmerich gemündet.