Elten. Auf der SPD-Bürgerversammlung zur Kleinschwimmhalle Elten gab es Kritik wegen der Schließung. Wofür sich der Kneippverein einsetzen will.
Schließung, Reparatur oder doch Neubau? Die Zukunft des Eltener Bürgerbades ist ein heißes Thema. Der SPD-Ortsverein Elten brachte die Bürger am Dienstag auf den neusten Stand.
Betriebskosten sind im jetzigen Zustand immens
Das Grundproblem: Die verbaute Technik des Lehrschwimmbeckens in der Kleinschwimmhalle kaum noch mit der heutigen Nutzung mithalten. „Im jetzigen Zustand sind die Betriebskosten immens“, erklärte Theo Berntsen, Vorsitzender des Vereins ´t Eltense Bürgerbad.
Besonders in Anbetracht der steigenden Energiekosten und dem langfristigen Projekt der Haushaltskonsolidierung könne die Stadt Emmerich das Bad so nicht finanzieren. „Wenn es weiter läuft wie bisher, dann sind die Reserven 2025 aufgebraucht“, machte Harald Peschel, Vorsitzender des SPD-Ortsvereines Elten, deutlich. Die Stadt beschloss daher, die vorige Betriebstemperatur des Beckens von 27 Grad Celsius um zwei Grad zu senken. Besucher des Bürgerbades sprachen sich jedoch dagegen aus.
Temperaturabsenkung kam bei Besuchern nicht gut an
Auch auf der Versammlung am Dienstag gab es darüber nur Kopfschütteln. Blaue Lippen und verkrampfte Muskeln hätten dem Sport seinen Zweck genommen. Außerdem fordern Reha-Kurse höhere Temperaturen. „Man darf nicht vergessen, dass es ein Gesundheitsbad ist, in dem vulnerable Gruppen verkehren“, ergänzte Theo Berntsen.
Energie und Kosten sollen nun durch zweimonatige Schließung gespart werden
Der Kompromiss: Das Bürgerbad schließt vom 23. Dezember bis zum 24. Februar. Damit lässt sich auf anderem Weg Energie einsparen, weshalb die Temperaturen im Kleinschwimmbecken nun wieder hochgefahren werde. Seitens der Besucher der Bürgerversammlung hagelte es starke Kritik. Man könne nicht für sechs Wochen komplett dicht machen. Das sei für die Kinder fatal. Schließlich drohe nach dem Pandemie-bedingtem Ausfall ohnehin eine Generation an Nichtschwimmern.
Scharfe Kritik vom Vorsitzenden des Stadtsportbundes Emmerich
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„Jetzt wieder lange zu schließen geht nicht. Das ist immerhin kein Schwimmbad, das ist Schule“, plädierte Rüdiger Helmich, Vorsitzender des Stadtsportbundes Emmerich. So nutzen wöchentlich 360 Schüler im Rahmen ihres Schwimmunterrichtes das Bad. Sieben Grundschulen aus der Gegend seien auf den Betrieb angewiesen. Dazu außerdem genauso viele ältere oder kranke Leute, deren Gesundheit von den Kursen abhinge. „In der Umgebung gibt es kein vergleichbares Schwimmbecken. Es ist systemrelevant“, insistierte Helmich.
Während der Schließung werden in der Kleinschwimmhalle Elten Reparaturen vorgenommen
Da in der Zeit von Dezember bis Februar auch Reparaturen vorgenommen werden, lässt sich die mehrwöchige Schließung jedoch nicht umgehen. Ohnehin könne das Bürgerbad samt veralteter Technik nicht mehr lange den Forderungen entsprechen.
Kneippverein Elten will für Neubau kämpfen
Entgegen vieler Befürchtungen besiegelt das aber nicht das Aus des Bürgerbades. In Zukunft werde es wahrscheinlich auf einen Neubau hinauslaufen. „Elten soll ein Kneippkurort werden, was nur samt eines solchen Bades geht. Daher werden wir, wenn nötig, für den Neubau kämpfen“, beteuerte Dr. Manon Loock-Braun, Vorsitzende des Kneippvereins. Zustimmendes Klatschen verriet, dass das im Interesse der Einwohner liegt.