Emmerich/Kleve. Roland Gruhn, Lars Behn und Co. praktizieren ab Oktober am Gesundheitspark Emmerich. Warum Kooperation mit Cross Fit Box Kleve hilfreich ist.
Die Orthopädiepraxis Emmerich am Rhein zieht um. Derzeit arbeitet das Team um Dr. Roland Gruhn und Dr. Lars Behn noch am St. Willibrord-Spital Emmerich. Im Oktober erfolgt dann der Umzug mit dem inzwischen fünfköpfigen Ärzteteam an den neuen Gesundheitspark am ehemaligen Kasernengelände. Eine weitere Berichterstattung zur Entwicklung auf dem Areal folgt. Eines ist aber jetzt schon aktuell. Die Emmericher Orthopädie-Praxis kooperiert mit der Cross Fit Box Kleve.
Dr. Gruhn erklärt den vorbeugenden Nutzen von Cross Fit
Das T-Shirt zeugt von Schweiß treibender Tätigkeit. Dabei hat Dr. Roland Gruhn im Rahmen des Cross Fit-Trainings nur 15 Minuten im Wechsel Hanteln gestemmt bzw. in die Pedale eines Air Bikes getreten. Dafür aber mit hoher Kraftanstrengung! Der Emmericher Orthopäde weiß um den gesundheitlichen Nutzen dieses Kraftaufwands. „Durch das hoch-intensive Training großer Muskelgruppen werden Kalorien verbraucht. Wer regelmäßig trainiert, hat nicht nur beste Chancen Übergewicht abzubauen, sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie Rücken- und Gelenkbeschwerden vorzubeugen.“
Es gelte aber, wie bei jeder sportlichen Betätigung, am Ball – oder an der Hantel – zu bleiben, betont Raphael Reyers. In Rahmen ihrer Zusammenarbeit hat Dr. Gruhn jetzt in Reyers‘ Cross Fit Box an der Siemensstraße 7d Kleve ein Training absolviert. Und wie war das? „Ich bin angenehm erschöpft“, sagt der Orthopäde und lehnt sich zurück.
Vorteil: Ganzkörpertraining für Teenager wie für Senioren
Reyers und Gruhn kennen sich seit mehr als zehn Jahren. Zu einem regen Austausch zwischen dem Fitness- und Gesundheitstrainer und dem Sportmediziner kam es nach der Gründungsphase von Cross Fit Kleve im Herbst 2018. Früher hat sich Gruhn mit Seilspringen und Kurzhanteltraining fit gehalten. „Cross Fit hat aber den Vorteil eines Ganzkörpertrainings“, erklärt Gruhn.
„Dabei arbeiten wir mit ständig wechselndem Programm an diversen Geräten“, fügt Reyers an. Zuvor wird das Training für jeden Teilnehmer nach einem intensiven Vorgespräch individuell angepasst, je nach Einschränkung der Beweglichkeit, je nach Fitnesslevel, je nachdem, ob Teenager oder Senior. „Ziel ist es, dass jeder vom Training optimal profitiert“, so Reyers.
Für Ältere ist der Erhalt der Mobilität wichtig
Cross Fit ist eine Trainingsmethode mit ständig variierenden funktionellen Bewegungen, die, wie gesagt, mit hoher Intensität ausgeführt werden. Dabei werden nicht nur Fahrräder und Hanteln, sondern auch Turnringe, Holzboxen, Medizinbälle, Rudergeräte und vieles mehr eingesetzt. Ziele sind Kraftaufbau, Ausdauer und – ganz wichtig für Ältere – der Erhalt der Mobilität.
Das Prinzip des Cross Fit überzeuge ihn vor allem aus zwei Gründen, sagt Dr. Gruhn. „Es ist erstens ein wirklich facettenreiches Training mit Elementen aus Laufsport, dem Rudern, Radfahren und Gewichtheben, aber auch Übungen mit dem eigenen Körpergewicht.“ Zudem könne es in der Hand eines erfahrenen Trainerteams einem breiten Publikum angeboten werden.
Zum Beispiel auf Übergewicht wird beim Training Rücksicht genommen
Sechs Mitarbeiter zählt das Unternehmen an der Siemensstraße in Kleve. Es gibt zwei Trainerinnen für Kinderkurse, eine Yogalehrerin sowie drei Trainer für die Cross Fit Kurse. „Alle Trainer kennen die Teilnehmer sehr genau“, erklärt Reyers. Das Team tausche sich nämlich regelmäßig aus, so dass jeder Trainer gut auf die Teilnehmer seiner Kurse vorbereitet sei.
Inhalte des Austausches seien zum Beispiel mögliche Einschränkungen der Beweglichkeit oder die Häufigkeit der Kursteilnahme. Der wichtigste Teil ihrer Arbeit sei jedoch die Anpassung des Workouts an jeden einzelnen Trainierenden entsprechend seinen Fähigkeiten, sagt Raphael Reyers. „Es gilt zum Beispiel zu schauen, ob eher Kraft aufgebaut werden soll oder ob zunächst das Herz-Kreislauf-System gestärkt werden muss. Wir nehmen auch Rücksicht, wenn bestimmte Übungen aufgrund von Übergewicht einfach nicht leistbar sind.“
Orthopäde und Cross Fit Trainer tauschen sich über Problemfälle aus
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Gruhn und Reyers tauschen auch Informationen zu „Problemfällen“ aus. „Natürlich ohne Namensnennung“, beruhigt Reyers. „Erst auf ausdrücklichen Wunsch unserer eingetragenen Mitglieder geben wir die Kontaktdaten an die Emmericher Praxis weiter. Diese Möglichkeit, egal ob vor Trainingsbeginn oder auch während der Trainingsphase, kurzfristig ein Beratungsgespräch zu organisieren, schätzen wir sehr“, sagt Raphael Reyers.
Crossfitter sind nach Verletzung oder OP schneller wieder aktiv
Die Vorteile des Cross Fit Trainings sind auch für Orthopäde und Sportmediziner Gruhn augenfällig. „Trainierte Crossfitter können nach Verletzungspausen in aller Regel deutlich schneller zu ihren Aktivitäten zurückkehren, selbst nach operativen Eingriffen z.B. an Schulter oder Knie“, so seine Beobachtung. Selbst Unmotivierte versucht Reyers mit guten, vor allem angepassten Anleitungen und engagierten Trainern bei Laune zu halten. „Wichtig ist aber auch das Gefühl, gemeinsam durch ein anstrengendes Workout zu gehen“, sagt er. Was Teilnehmer Alexander Duric bestätigt. „Das Umfeld stimmt hier und man wird einfach mutiger, wenn man gemeinsam an die Sache rangeht.“
„Unser Ziel ist es, dass die Teilnehmer mit Spaß stärker, ausdauernder, beweglicher und leistungsstärker werden. Und wer möchte nicht 20 Jahre länger 40 sein?“, fragt Reyers rhetorisch.