Emmerich. Bei den Schützenbruderschaften St. Michael Oberhüthum und St. Sebastian Emmerich stand das Schützenfest an. Das sind die neuen Majestäten.

Endlich wieder Schützenfest am Emmericher Kapaunenberg. Nachdem Corona den Schützenbruderschaften St. Sebastian und St. Michael in den vergangenen Jahren die Feierlaune verdorben hatte, konnten für beide Bruderschaften jetzt neue Regenten gefunden werden. Bei den St. Sebastianern hatte zuletzt 2019 Manfred Hollander den Vogel abgeschossen. Bei den St. Michael Schützen war es am gleichen Tag Winfried ten Brink gewesen.

Passend zum Beginn des Schießens um die Königswürde der St. Sebastianer, die als erste zum Vogelschießen antraten, riss die Wolkendecke über dem Kapaunenberg auf und die Schützen konnten die Abendsonne genießen. Hier feiern die beiden Vereine seit 2017 gemeinsam ihr Schützenfest – haben aber natürlich noch immer zwei Schützenkönige. Und jetzt war es an der Zeit, neue Majestäten zu finden.

Christoph Terhorst ist neuer König bei den St. Sebastianern

Schon bevor es am Vogelstand richtig zur Sache ging, brandete schon Applaus über den Platz am Kapaunenberg. Denn nach der langen Schützenfest-Pause waren direkt sechs Bewerber um die Königswürde angetreten. Entsprechend schnell lief dann auch das Königsschießen ab, das um kurz nach 17 Uhr gestartet war: Um 17.29 Uhr hatten die Schützen Grund zum Jubeln. Der Rumpf des Holzadlers war gefallen und Christoph Terhorst vom 10. Zug der St. Sebastian Schützenbruderschaft unter Leitung von Peter Rählert stand als neuer Schützenkönig fest.

„Das ist ein wunderbares Gefühl“, sagte der 57-Jährige kurz nach seinem Erfolg am Vogelstand mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Es war das erste Mal, das er versucht hatte, die Königswürde zu erringen – und das ist ihm direkt gelungen. Gemeinsam mit ihm wird als Königin seine Lebensgefährtin Gisele Melanie Jürgen regieren. „Ich freue mich riesig!“, kommentierte die 49-Jährige den Erfolg „ihres“ Königs.

Florian Thuis regiert die St. Michael Schützen

Allerdings sollte es noch einen weiteren Grund zum Jubeln geben. Denn auch die St. Michael Schützenbruderschaft aus Oberhüthum war auf der Suche nach einem neuen Regenten. Hier fanden sich schließlich zwei Bewerber um die Königswürde am Vogelstand ein und lieferten sich ein packendes Duell am Gewehr.

Schützenkönig Florian Thuis von der St. Michael Schützenbruderschaft Oberhüthum, die er gemeinsam mit seiner Frau Kathrin Thuis als Königin regiert.
Schützenkönig Florian Thuis von der St. Michael Schützenbruderschaft Oberhüthum, die er gemeinsam mit seiner Frau Kathrin Thuis als Königin regiert. © FUNKE Foto Services | Judith Michaelis

Um Punkt 18 Uhr brandete dann wieder Jubel über den Platz. Mit Florian Thuis stand der neue Schützenkönig der St. Michael Schützenbruderschaft fest. „Wir haben einen König“, sangen die Schützen. „Ich war erstmal überrascht“, sagte der 36-Jährige kurz nach seinem Königsschuss. „Ich war zuerst der Einzige, der seinen Hut in den Ring geworfen hatte.“ Dann freute er sich aber über den kameradschaftlichen Wettkampf. „Am Ende hat der Glücklichere gewonnen“, kommentierte der neue König.

Für ihn war das ein ganz besonderer Tag in seiner Schützenkarriere, war er doch noch am Morgen frisch zum Oberst der St. Michael Schützenbruderschaft befördert worden. Vom Oberst zum König in einem Tag – das schafft auch nicht jeder. Regieren wird er übrigens mit seiner Ehefrau Kathrin Thuis als Königin an seiner Seite.

Vogelpreisträger der beiden Schützenbruderschaften

Bevor Christoph Terhorst den entscheidenden Treffer gelandet hatte, hatten seine Vereinskameraden von der St. Sebastian Schützenbruderschaft den Holzvogel schon in seine Einzelteile zerlegt. Das Zepter sicherte sich Christina Roos (9. Zug), der Reichsapfel ging an André Boers (2. Zug). Den linken Flügel sicherte sich Katharina Adomeit (D3. Zug), während sich Jörg von Grol vom 2. Zug den rechten Flügel sichern konnte. Der Kopf des Holzvogels ging an Dominik Welling (18. Zug).

Auch bei den St. Michael Schützen hatten vor dem entscheidenden Treffer von Florian Thuis seine Vereinskameraden schon fachgerecht den Holzvogel in seine Einzelteile zerlegt. Die Krone sicherte sich Manfred Hollander. Der Kopf ging an Holger Gerber. Den Reichsapfel sicherte sich Michael Trilsbeek. Marvin Simkes schoss das Zepter ab. Die beiden Flügel des Holzadlers sicherten sich Thomas Flemming (links) und Jochen Hebben (rechts).