Rees. Am Wahrsmannshof in Rees ist ein Gemeinschaftsgarten entstanden. Was der Verein Permakultur, die ZUE und Fridays for Future hier geplant haben.
Am Wahrsmannhof hat der Verein Permakultur Niederrhein eine große landwirtschaftliche Fläche zur Verfügung gestellt bekommen. Wie es da auf Dauer weitergeht, ist offen. Das hängt vom Investor Marissa ab, wie er dort den Ferienpark entwickeln will. Die einzige mögliche Nutzung zurzeit ist ein Gemeinschaftsgarten. Die Mitglieder des Vereins haben gemeinsam mit Fridays for Future, der zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) sowie interessierten Bürgern beschlossen, ein Teil der zur Verfügung stehenden Fläche nach Grundsätzen der Permakultur zu bepflanzen.
Was alles im Gemeinschaftsgarten angepflanzt wurde
Am Freitag stellten die Gärtner ihren neuen Gemeinschaftsgarten der Öffentlichkeit vor. „Jeder ist willkommen mitzumachen, gesunde Lebensmittel regional und für alle erlebbar zu produzieren und regenerative Landwirtschaft kennenzulernen“, erklärte Christopher Henrichs, Vorsitzender der Permakultur Niederrhein.
Mit aktuell sechs Personen wurden bereits zahlreiche Gemüsesorten angepflanzt. Es sind bekannte Gemüsesorten, die man auch so im Handel kaufen kann, wie Bohnen, Möhren, Rote Beete, Spinat, Dill, Koriander, Mangold, Zuckererbsen, Thymian oder Kamille, aber auch unbekannte Pflanzen wie Pastinake, Gurkenkraut, gelbe Rüben oder alte Kartoffelsorten, vorhanden. Am Rand wurden Bienenweiden angepflanzt, die werden später als Grunddünger genutzt.
Erstes Gemüse in zwei bis drei Monaten ernten
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In zwei bis drei Monaten soll das erste Gemüse geerntet werden. „Teilweise werden wir die Sachen selber nutzen“, erklärte Arjan Kingma, „wir haben auch überlegt, ob nicht mal ein Koch zeigen kann, wie man damit verschiedene Menüs herstellt“. „Wir könnten das Gemüse vielleicht auch beim nächsten Nachhaltigkeitsmarkt verkaufen, ergänzte Jule Schwartz von Fridays for Future.
Um das Projekt richtig anzustoßen hat man sich um eine Förderung beworben. Davon sollen Gartengeräte oder Behälter zum Sammeln von Regenwasser angeschafft werden. Der Verein Permakultur Niederrhein bietet demnächst für die aktuellen und zukünftige Hobbygärtner Grundlagenkurse an.
Knollige Platterbse kann Kartoffeln ersetzen
Arjan Kingma steuerte bereits am Freitag sein Wissen über alte und vergessene Gemüsesorten in einem Vortrag bei. Die Knollige Platterbse könne beispielsweise Kartoffeln ersetzen, der Schwarze Winterrettich eigne sich für die Herstellung von Hustensaft und Palmkohl könne eine Alternative zum Grünkohl sein.
Jule Schwartz studiert an der Uni in Wagingen Soil, Water, Atmosphere (Boden, Wasser, Atmosphäre) auf Bachelor und hielt am Wahrsmannshof vor den rund 20 Teilnehmern den Vortrag „Vorschläge für ein gutes Bodenmanagement im Permakultur-Garten“.