Emmerich/Rees. Bundesweit herrscht in der Mehrheit der Kitas Personalmangel und die Leitungen sind extrem belastet. Wie ist die Lage in Emmerich und Rees?
Anlässlich des Deutschen Kitaleitungskongress wurde eine Umfrage veröffentlicht, die aufhorchen lies. In den Kindertagesstätten im Land herrscht Personalmangel. Die Mehrheit der Leitungskräfte (57 Prozent) von Kitas gab an, im vergangenen Jahr mehr als 20 Prozent der Zeit mit zu wenig Personal gearbeitet zu haben. Sogar 82 Prozent der Leitungen von Kitas empfand die Arbeit in der Pandemie als psychische Belastung.
Doch wie sieht es in den Kindertagesstätten vor Ort aus? Fehlt auch in Emmerich und Rees das Kitapersonal? Sind die Leitungen extrem belastet? Die Redaktion hat nachgefragt.
Keine Personalsorgen im Familienzentrum Sonnenschein Rees
Marcel Palm, Leiter des Familienzentrum Sonnenschein in Rees, hat kein Problem, was das Personal angeht. „Wir hatten während der Coronazeit natürlich einige Ausfälle, weil mal jemand krank oder in Quarantäne war“, sagt er. „Aber grundsätzlich sind wir personell sehr gut aufgestellt und haben auch keine unbesetzte Stelle.“
Über einen Personalmangel kann man sich hier also nicht beklagen. Eine besondere Belastung sei die Coronazeit trotzdem: „Obwohl man weniger Veranstaltungen zu organisieren hat, ist die Zeit belastend, weil man immer wieder auf das Pandemiegeschehen reagieren muss“, erklärt Marcel Palm.
Kita Rappelkiste in Elten ist beim Personal gut aufgestellt
„Bei uns sieht es gut aus, was das Personal angeht. Wir sind ganz gut besetzt“, sagt Vanessa Jansen, Leiterin der Kita Rappelkiste in Elten. Natürlich gab es auch hier zwischendurch ein paar Engpässe durch die Corona-Pandemie. „Uns sind durch Infektionen Kollegen ausgefallen und wir hatten zwei Mal Situationen, wo es in Sachen Personal heikel war“, sagt die Leiterin.
„Aber am Ende hatten wir viel Glück.“ Herausfordernd war die Lage natürlich auch. „Man muss viel organisieren“, weiß Vanessa Jansen zu berichten. „Aber wir haben das alles als Team gut hinbekommen.“
Kita Sterntaler hat alle Stellen besetzt
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„Derzeit haben wir Gott sei Dank alle Stellen belegt. Aber es ist schon schwierig, Personal zu finden“, sagt Elke Terhorst, Leiterin der Kita Sterntaler in Emmerich. Bis vor kurzem hatte die Kita eine Stelle ausgeschrieben, aber auch die ist schon wieder besetzt. In der Coronakrise hatte man auch hier sehr viel Glück. „Wir hatten hier und da einen Ausfall, aber wir sind gut zurechtgekommen“, sagt Elke Terhorst.
Sie kann allerdings nachvollziehen, dass viele ihrer Kolleginnen und Kollegen unter den Kita-Leitungen die Arbeit als psychisch belastend empfinden – gerade während der Corona-Krise. „Klar ist es schon belastet, wenn man die ganzen Regelungen sieht und schnell darauf reagieren muss“, sagt sie. Allerdings seien die Auswirkungen von Stress auch etwas vom Typ abhängig. „Das trifft ja jeden anders und es ist eine Frage, wie man damit umgeht", sagt Elke Terhorst.
Personalmangel in der Kita Hand in Hand ist Geschichte
„Im vergangenen Jahr hatten wir einen Personalmangel, aber jetzt sind wir gut besetzt“, sagt Katharina Engenhorst, Leiterin der Kita Hand in Hand in Rees. Bedingt durch Personalmangel und Corona habe es eine Situation gegeben, in der man „richtig ins Straucheln“ gekommen sei. Allerdings habe man auch diese gemeistert.
Daher kann Katharina Engenhorst auch nichts mehr so schnell aus der Fassung bringen. „Wenn man da gut durchgekommen ist, ist man ganz gut gewappnet“, kommentiert sie die Situation in der Corona-Pandemie. Und wartet trotzdem darauf, dass wieder etwas Normalität einkehrt. „Ich hoffe, dass sich die Coronalage jetzt langsam etwas beruhigt.“ Das wäre sicher nicht nur für das Personal schön, sondern natürlich auch für die Kinder.