Emmerich. Jugendhilfeausschuss hat die Planungen für weitere Kita-Gruppen in Emmerich auf den Weg gebracht. Trägerschaft an der Kita Sterntaler wechselt.
Der Bedarf an weiteren Kindergartenplätzen für das Kindergartenjahr 2021/22 hat sich aktuell nochmal verschärft. Das machte Nicole Sluyter, bei der Stadt zuständig für die Tagesbetreuung, in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Donnerstag deutlich: „Wir haben jetzt 34 U3-Kinder und 29 Ü3-Kinder auf der Warteliste.“ Insgesamt würden 1113 Betreuungsplätze gebraucht. Zum Vergleich: 2012/13 waren es noch 863. Die Politik billigte schlussendlich die gesamte Planung einstimmig.
Während der zusätzliche Bedarf der Unter-Drei-Jährigen vor allem durch die Kindertagespflege aufgefangen werden soll, seien gerade für die älteren Kinder zwei weitere Übergangsgruppen erforderlich. Die Optionen seien entweder zwei Gruppen an der Kita Arche Noah anzusiedeln – beide in Trägerschaft der Katholischen Waisenhausstiftung. Oder nur eine dort und eine weitere in dem leerstehenden Evangelischen Pfarrhaus an der Hansastraße, die von der Kita auf der Straße betrieben werden kann; in Trägerschaft der Ev. Kirchengemeinde: „Das wird gerade geprüft.“
Die Eltern müssten mitspielen
Bei der Planung gebe es noch eine gewisse Unsicherheit: „Die Inbetriebnahme ist auch von den Eltern und deren Anmeldeverhalten abhängig“, so Sluyter. Würden diese nämlich eher auf ihren Wunschkindergarten warten, anstatt zu nehmen, was angeboten werden kann, dann könnte sich eine Situation ergeben, die die Planungen wirtschaftlich nicht tragbar macht.
Im Zusammenhang mit den Überhanggruppen genehmigte der Jugendhilfeausschuss auch den Wechsel der Trägerschaft für die Kita Sterntaler von der Vereinigten Hoppen und Hompheus Stiftung zur Katholischen Waisenhausstiftung. Die Waisenhausstiftung sehe durch eine ausgeweitete Trägerschaft bessere Möglichkeiten in der Personalverwaltung. Und eine höhere Flexibilität, erklärte Nicole Sluyter.
Kinder haben einen Rechtsanspruch auf Kita-Plätze
Die Stadt verfolgt Pläne, in der Innenstadt weitere Kita-Gruppen zu schaffen. Da gibt es eine Idee. Sigrid Weicht (BGE) hakte nochmal nach, wo das genau sei: „Diese Idee ist noch weiter zu besprechen. Dafür bräuchte ich den politischen Auftrag“, schilderte Sluyter. Die Politik gab grünes Licht.
Weicht machte sich auch Sorgen um die freiwilligen Leistungen, die bei einer möglichen Haushaltssicherung durch den drohenden Verlust der Greensill-Millionen wieder gestrichen werden könnten. Jan Ludwig sagte dazu: „Ich will nichts beschönigen. Aber mit Blick auf die Rücklage sehe ich noch keine Haushaltssicherung.“ Sluyter erinnerte zudem an den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungsplätze für Über-Einjährige: „Es ist unsere Aufgabe als Kommune, diese Plätze zu schaffen.“
Praest könnte drei Gruppen kriegen, aber es gibt viele Tagespflegepersonen
Teil des 17-Punkte-Beschlusses war auch die grundsätzliche Erlaubnis, dass Kita-Träger Gruppen verkleinern dürfen, wenn mehr Kinder mit (drohender) Behinderung in einer Kita aufgenommen werden.
Ferner gab der Ausschuss somit grünes Licht für den Ausbau des Familienzentrums St. Martinus Elten (Bistum muss noch zustimmen), für die Prüfung einer räumlichen Erweiterung für eine weitere halbe Gruppe in der Kita Rappelkiste in Elten, für die Prüfung der Erweiterung der Kita St. Josef in Speelberg sowie für die konkrete Planung für den Ausbau der Kita St. Johannes in Praest mit der Kirchengemeinde anzugehen – hier wird grundsätzlich die Erweiterung auf drei Gruppen erlaubt, aber es sei von der weiteren Planung abhängig; in Praest gibt es überdurchschnittlich viele Kindertagespflegepersonen.