Rees. In der Sitzung des Ausschusses für städtische Betriebe in Rees hatte Kämmerer Andreas Mai schlechte Nachrichten für die Politik mitgebracht.
Schnell abgearbeitet waren die eigentlichen Tagesordnungspunkte in der Sitzung des Ausschusses für städtische Betriebe in Rees. Keine zehn Minuten, ohne große Nachfragen und Anmerkungen der Ausschussmitglieder und die Tagesordnung mit den Berichten aus den Betrieben (die NRZ berichtete) war abgehakt. Allerdings hatte dann Kämmerer Andreas Mai noch ein paar Anmerkungen zu machen. Und die lassen zumindest für die nahe Zukunft nichts gutes vermuten für die kommunalen Finanzen.
Kriegsauswirkungen auf den Reeser Haushalt
Für den Bauhofbetrieb wurde, so war es in der Verwaltungsvorlage zu lesen, ein ausgeglichenes Ergebnis angestrebt. „Das habe ich Mitte Februar geschrieben und da war die jetzige Lage noch nicht absehbar“, sagt Andreas Mai mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen. Und die seien noch überhaupt nicht richtig zu überblicken. „Gestern habe ich mich noch über Benzinpreise von zwei Euro aufgeregt, heute sind wir bei 2,20 Euro“, erklärte der Kämmerer. Das wirkt sich natürlich auf die Finanzen aus, wenn man mit Fahrzeugen ständig in der Stadt unterwegs ist, wie die Mitarbeiter des Bauhofbetriebs.
„Wir werden Kostensteigerungen haben, die sind der Wahnsinn“, erklärte Andreas Mai weiter. Und führte direkt einige Beispiele an. So seien bei der Geburtenbaum-Aktion schon jetzt Preissteigerungen von 25 Prozent da. Die „Splitaktion“ auf den Wirtschaftswegen in Rees würde deutlich teurer werden, weil man bei Split und Bitumen Preissteigerungen von 20 Prozent hätte, statt zwei bis drei Prozent, wie gewohnt. „Das sind Kosten, die wir so nicht einplanen konnten“, erklärte Andreas Mai.
Geplante Maßnahmen umsetzen trotz Problemen
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich und Umgebung
- Emmerich: So ist es um die Emmericher Finanzen bestellt
- Emmerich: Lehrermangel im Kreis Kleve
- Rees: Ein Wimmelbuch für Rees
- Anholt: Die DRK-Kita in Anholt wird erweitert
- Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg
Inwiefern sich das auch noch auf den übrigen Haushalt auswirkt, vermochte der Kämmerer noch nicht zu sagen. „Wir werden uns an der ein oder anderen Stelle noch wundern“, merkte er an. So hofft er zum Beispiel, dass bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses, die eventuell beim Baubetriebshof stattfinden könnte, die neu georderten Fahrzeuge eingetroffen sein werden. Allerdings gäbe es auch da momentan immer wieder neue Nachrichten, die eine Verzögerung vermuten lassen.
Ganz ausbremsen lässt man sich in Rees von diesen Kriegsauswirkungen allerdings nicht. So sollen zum Beispiel die geplanten ökologischen Maßnahmen umgesetzt und Wildblumenwiesen beziehungsweise Wildzwiebelflächen am Friedhof Millingen und vor dem Rheintor geschaffen werden.
Auch der Bau der Kita am Grüttweg laufe noch wie geplant. „Der Rohbau ist fast fertiggestellt“, erklärte Andreas Mai. „Wir liegen da immer noch im Zeit- und Kostenrahmen.“ Man könne, sollte es, wegen den Auswirkungen des Ukraine-Krieges, auch hier zu Verzögerungen kommen, kleine Verspätungen auch noch abfedern. „Das Ziel ist allerdings weiterhin, der Einzug zum 1. August am Grüttweg“, erklärte der Kämmerer.
>>>Erstes Mal wieder im Quadrat
Eine Neuerung gab es bei der Sitzordnung im Saal des Bürgerhauses: Zum ersten Mal saßen die Mitglieder des Ausschusses wieder an Tischen, die in einem Quadrat angeordnet waren, statt – wie bisher in der Pandemie – in Reihen aufgestellt.
Die allgemeinen Lockerungen der Coronaregeln hatten diese Tischaufstellung möglich gemacht, auch wenn die Anordnung in ihrer Größe ohne Coronaregeln vermutlich für den gesamten Rat der Stadt ausgereicht hätte.