Duisburg. 2675 Kaufverträge zeigen, woher die Käufer von Häusern und Wohnungen in Duisburg kommen. Der Anteil Düsseldorfer Erwerber sinkt. Zu den Zahlen.

Woher kommen die Menschen, die in Duisburg eine Immobilie kaufen? Eine Antwort auf diese Frage liefert der Gutachterausschuss für Grundstückswerte. Im aktuellen Marktbericht hat das Gremium die Käuferströme aus den angrenzenden Kommunen veröffentlicht. Eine Erkenntnis: Im Vergleich zu den Vorjahren haben sich 2023 weniger Düsseldorfer und Düsseldorferinnen dazu entschieden, Eigentum in der Stadt an Rhein und Ruhr zu erwerben.

2023 wurden in Duisburg insgesamt 2675 Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum sowie Erbbaurecht registriert. 1718 und somit über 64 Prozent aller Kaufverträge entfallen dabei auf Duisburgerinnen und Duisburger. Der Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent gestiegen.

Hauskauf in Duisburg? Weniger Düsseldorfer entscheiden sich dafür

Bei 143 Kaufverträgen im Kalenderjahr 2023 haben sich Menschen aus Düsseldorf entschieden, eine Immobilie in Duisburg zu erwerben. Die Landeshauptstadt steht im Vergleich der Nachbarkommunen zwar weiterhin an erster Stelle. Jedoch: Mit nur noch rund fünf Prozent aller Kaufverträge (2022 waren es noch acht Prozent) ist der Anteil gesunken. Somit haben sich weniger Düsseldorfer und Düsseldorferinnen entschieden, Eigentum in der nördlichen Nachbarstadt zu erwerben.

Dabei spiele es laut einem Düsseldorfer Makler bei der Vermarktung von Immobilien zunehmend eine geringere Rolle, ob das Wohnhaus in Düsseldorf steht oder schon zum Speckgürtel der Landeshauptstadt zählt. Für Käufer sei letztlich die Immobilie entscheidend und gerade der Duisburger Süden vereint mit verschiedenen Straßen in Rahm-Ost, Huckingen und Ungelsheim die Top-Wohnlagen der Stadt mit hochwertiger Beubauung.

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Duisburg mit Düsseldorfer Preisen: So teuer sind Immobilien im Süden der Stadt

Trotz einer insgesamt sinkenden Preisentwicklung in Duisburg haben sich die Immobilienpreise im Süden der Stadt deshalb längst dem Niveau der Landeshauptstadt genähert, das zeigt der aktuelle Marktbericht. So lag 2023 der durchschnittliche Kaufpreis für ein neu erstelltes Ein- und Zweifamilienhaus im Duisburger Süden bei rund 943.000 Euro. Ausgewertet wurden insgesamt 14 Erstverkäufe in den Bezirken Mitte/Süd, die laut Gutachterausschuss aber überwiegend auf den Stadtteil Huckingen entfielen.

Ein teures Pflaster: das Neubaugebiet am Alten Angerbach. Im Vergleich zu den Vorjahren entscheiden sich weniger Düsseldorfer für einen Immobilienkauf in Duisburg.
Ein teures Pflaster: das Neubaugebiet am Alten Angerbach. Im Vergleich zu den Vorjahren entscheiden sich weniger Düsseldorfer für einen Immobilienkauf in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Zum Vergleich: In Vierlinden und somit an der Grenze zu Dinslaken gibt es für denselben Betrag gleich zwei neu erstellte Häuser – zudem bleiben mehr als 120.000 Euro übrig. So lag der Durchschnittspreis für ein neu erstelltes Ein- und Zweifamilienhaus im Duisburger Norden laut dem aktuellen Marktbericht bei rund 410.000 Euro. Die Preise ermittelt der Gutachterausschuss anhand von sämtlichen Kopien der Kaufverträge, die dem Gremium von Notaren übermittelt werden müssen. Dadurch ist die Datengrundlage so genau wie bei kaum einer anderen Immobilien-Analyse.

Käuferströme aus Nachbarstädten: Zahlen im Überblick

Und wie sieht der Zuzug aus anderen Städten aus? Nach Düsseldorf haben in 61 Fällen Menschen aus Moers einen Kaufvertrag für eine Immobilie in Duisburg geschlossen. Bei 48 ausgewerteten Verträgen leben die Käufer bislang in Mülheim an der Ruhr. Es folgen Oberhausen (41 Kaufverträge), Dinslaken (33), Krefeld (32) und Ratingen (16). 583 Kaufverträge sind nicht näher aufgeschlüsselt und entfallen auf diverse andere Städte.

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