Duisburg. Der Immobilienmarkt in Duisburg verändert sich spürbar: Wie sich die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser entwickelt haben. Zu den Zahlen.
Der Immobilienmarkt in Duisburg hat 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Kaufabschlüsse verzeichnet, auch der Umsatz ist drastisch zurückgegangen. Die Zahlen hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte veröffentlicht. Als Basis dienen dem Duisburger Gremium aus Immobiliensachverständigen sämtliche Kaufverträge aus dem vergangenen Jahr.
Demnach wurden insgesamt 2675 notarielle Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum sowie Erbbaurecht aus 2023 in Duisburg registriert. Das sind fast 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2021 ist die Zahl der Kaufverträge sogar um ein Drittel zurückgegangen. Die Zahlen zeigen: Der Markt ist abwartender geworden, es werden deutlich weniger Immobilien in Duisburg verkauft. Ein Trend, der sich auch in anderen Kommunen zeigt.
Deutlich ist auch der Umsatzrückgang: Insgesamt wurden im Duisburger Stadtgebiet für Immobilienkäufe rund 779 Millionen Euro umgesetzt. Innerhalb eines Jahres ist der Umsatz in Duisburg um ein Drittel gesunken (2022: 1,16 Milliarden Euro).
Ein- und Zweifamilienhäuser in Duisburg: Preisrückgang um 11 Prozent
Klar ist: Weniger Verkäufe führen auch zu einem geringeren Umsatz. Die Zahlen zeigen aber auch einen Preisrückgang für Immobilien in Duisburg, so Alexander Bernt. Der Vorsitzende des Gutachterausschusses in Duisburg spricht bei weiterverkauften Ein- und Zweifamilienhäuser im Vergleich zum Vorjahr von einem Preisrückgang von rund 11 Prozent.
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Neue Häuser: So teuer sind Immobilien in Duisburg
Ermittelt hat der Gutachterausschuss auch die Durchschnittspreise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser, aufgeschlüsselt nach Stadtgebieten. Insgesamt gab es 32 solcher Kauffälle (2021: 58 Kauffälle). Das sind die Durchschnittspreise:
Im Duisburger Norden lag der durchschnittliche Verkaufspreis für ein neu gebautes Ein- oder Zweifamilienhaus bei rund 410.000 Euro (2022: 432.000 Euro). Die lediglich acht ausgewerteten Verkaufsfälle entfallen überwiegend auf den Stadtteil Vierlinden, erklärt Bernt. Im Duisburger Westen liegt der Durchschnittspreis für neue Ein- und Zweifamilienhäuser bei knapp 559.000 Euro (zehn Verkaufsfälle; 2022: 597.000 Euro).
Auffällig ist der Durchschnittspreis in den Duisburger Bezirken Mitte/Süd: Hier mussten Käufer im Schnitt rund 944.000 Euro für ein Haus berappen (2022: 1.016.000 Euro). Die insgesamt 14 Verkaufsfälle aus 2023 entfallen überwiegend auf den Stadtteil Huckingen. Der hohe Durchschnittspreis ist wie in den Vorjahren auf die Vermarktung von Einfamilienhäusern im Neubaugebiet „Am Alten Angerbach“ zurückzuführen.
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Preis für Eigentumswohnungen in Duisburg stabil
Bei den Bauflächen für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Mehrfamilienhäuser konnte hingegen ein größtenteils gleichbleibendes Preisniveau registriert werden. Dies führt zu konstanten Bodenrichtwerten im Stadtgebiet, erklärt Alexander Bernt. Vereinzelt wurden Bodenrichtwerte, etwa im Bereich 6-Seen-Wedau, aufgrund von Kaufpreisen angepasst.
Positiv ist die Entwicklung bei Eigentumswohnungen: Zwar wechselten mit 1218 ausgewerteten Kaufverträgen rund 22 Prozent weniger Objekte den Eigentümer als im Vorjahreszeitraum und gesunken ist demnach auch der Geldumsatz um rund 24 Prozent (147,9 Millionen Euro). Doch unabhängig von den Umsatzzahlen zeigte sich bei Weiterverkäufen ein gleichbleibendes Preisniveau, erklärt der Vorsitzende des Gutachterausschusses in Duisburg.
>> GRUNDSTÜCKSMARKTBERICHT IM INTERNET
- Der Gutachterausschuss ist Expertengremium und Landesbehörde zugleich, die verpflichtet ist, den Grundstücks- und Immobilienmarkt transparent darzustellen. Notare müssen an das Gremium sämtliche Kopien der Kaufverträge übermitteln. So ist die Datengrundlage so gut wie bei keiner anderen Analyse zu Kaufpreisen.
- Der Grundstücksmarktbericht steht zeitnah kostenfrei im zentralen Informationssystem der Gutachterausschüsse und des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Land Nordrhein-Westfalen unter www.boris.nrw.de zur Verfügung.
- Dort sind auch bereits die Bodenrichtwerte einsehbar. Neben den aktuellen Daten können unter der Internetadresse auch alle Bodenrichtwerte (ab 2011) und Grundstücksmarktberichte (ab 2005) abgerufen und verglichen werden.