Düsseldorf. . Endlich sind die Reparaturarbeiten auf der Gleisstrecke Düsseldorf-Eller abgeschlossen. Nach dem schweren Zugunglück ist es fast wie vorher, nur der Übergang Am Hackenbruch ist weiterhin für Autofahrer und Fußgänger gesperrt. Erst müssen die schwer beschädigten Schranken- und Signalanlagen ersetzt werden.

Seit wenigen Tagen können die Güterzüge wieder auf der Hauptstrecke zwischen Duisburg und Köln fahren, nachdem am 10. Januar die Reparaturarbeiten auf der Gleisstrecke in Eller nach dem verheerenden Zugunglück endlich abgeschlossen worden waren.

Nur der Bahnübergang Am Hackenbruch bleibt für den Auto- und Busverkehr bis zum 22. Januar komplett gesperrt. Baugeländer machen ein Durchkommen unmöglich. Auch Fußgänger dürfen nicht durch. Erst müssen die schwer beschädigten Schranken- und Signalanlagen ersetzt werden, betont DB-Sprecher Dirk Pohlmann.

Der Riesen-Crash

Wie berichtet, war am Abend des 19. Dezember ein Bus der Linie 721 auf dem Bahnübergang „Am Hackenbruch“ plötzlich stehen geblieben. Der 51-jährige Busfahrer hatte noch mehrere Male versucht, den Motor zu starten. Doch es gelang ihm nicht. Der Fahrer und drei Fahrgäste brachten sich im letzten Moment in Sicherheit. Sie standen nur wenige Meter neben den Schranken als zwei Güterzüge, die aus entgegensetzten Richtungen kamen, den Bus zerfetzten und dabei kollidierten. Beim Zusammenstoß entgleisten drei Lokomotiven und vier Waggons. Eine Lok stürzte eine Böschung runter und zertrümmerte ein Gartenhaus. Verletzte gab es nicht. Nur der Busfahrer musste mit einem Schock ins Krankenhaus.

Wer für den Millionenschaden aufkommt, müssen letztlich die Versicherungen klären. Die warten auf die Ermittlungsergebnisse der Polizei. Offensichtlich ist wohl, dass der Bus die Ursache für dieses Unglück war.

Beim Busfahrer selbst war auf den ersten Blick kein strafbares Verhalten zu erkennen. Bisher geht man eher von einem technischen Defekt aus. Inzwischen wurden alle Zeugen vernommen. Die Ermittlungsakten werden jetzt dem Staatsanwalt zugesandt. Er wird prüfen, ob strafrelevante Handlungen zu erkennen und weitere Untersuchungen nötig sind, teilte gestern Polizeisprecher Andreas Czogalla mit.

Bus wurde zu stark zerstört

Sollte dies nicht der Fall sein, geht der Fall an die Versicherungen. Die Rheinbahn ist durch ihre Mitgliedschaft im Haftpflichtverband der deutschen Verkehrsunternehmen (HDN) abgesichert. Den Bus, dessen Überbleibsel noch von der Polizei sichergestellt sind, will die Rheinbahn nicht weiter untersuchen. Das Fahrzeug ist derart stark zerstört. „Da wäre der Aufwand nicht vertretbar, um die genaue Ursache zu finden“, so Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. „Für uns ist das ein klassischer technischer Defekt.“ Der Fahrer wurde nach dem Unglück krank geschrieben. Er musste von Betriebspsychologin betreut werden.