Düsseldorf. . Zehn Tage nach dem Zug-Unglück in Eller dauern die Aufräum- und Reparaturarbeiten an der Unfallstelle immer noch an. Vor dem 10. Januar wird die Strecke wohl nicht genutzt werden können. Um den vorgesehenen Zeitplan einhalten zu können, sind die Kolonnen auch die ganze Nacht im Einsatz.

Zehn Tage nach dem Zug-Unglück in Eller dauern die Aufräum- und Reparaturarbeiten immer noch an. Inzwischen wird wieder rund um die Uhr gearbeitet, erklärte am Freitag DB-Sprecher Dirk Pohlmann.

Nach den jetzt vorliegenden Terminplänen kann die viel befahrene Güterstrecke zwischen Duisburg und Köln erst wieder am 10. Januar nächsten Jahres in Betrieb genommen werden. Die Zerstörungen sind schlimmer als zuerst angenommen wurde. Es ist ein Millionenschaden entstanden, so die neueste Schätzung der Deutschen Bahn. Wie durch ein Wunder gab es keine Verletzten oder Toten.

Rückblende: Am Abend des 19. Dezember blieb ein Bus der Linie 721 auf dem Bahnübergang „Am Hackenbruch“ in Eller liegen. Der 51-jährige Busfahrer versuchte vergeblich, den Motor zu starten und brachte sich darauf mit den drei Fahrgästen im letzten Moment in Sicherheit. Unmittelbar darauf kollidierten gleich zwei Güterzüge, die aus entgegensetzten Richtungen kamen, mit dem Bus, der regelrecht zerfetzt wurde. Beim Zusammenstoß entgleisten drei Lokomotiven und vier Waggons . Eine Lok, die die steile Böschung runter stürzte und ein Gartenhaus unter sich begrub, wurde so stark demoliert, dass sie möglicherweise nicht mehr repariert werden kann, hieß es gestern bei der DB. „Allein eine neue Lok kostet zwei Millionen Euro“, sagte Pohlmann.

Gleise werden neu verlegt

Die Liste der Beschädigungen ist lang: Schienen, Schwellen und Schotter müssen auf einer Länge von 400 Metern repariert, zum teil sogar erneuert werden. Auch an der Schranken-Anlage müssen Teile ausgetauscht werden. Erst wenn die Gleise wieder befahrbar sind, können mit Hilfe eines Reparatur-Zuges die abgerissenen Oberleitungen ersetzt werden. Der dafür notwendige Turmtriebwagen wird am Ende der ersten Januar-Woche anrücken. Um den vorgesehenen Zeitplan einhalten zu können, sind die Kolonnen dort auch die ganze Nacht im Einsatz. Bis zur Freigabe der Strecke müssen jeden Tag rund 200 Güterzüge großräumig umgeleitet werden.

Vorermittlungen laufen noch - Technischer Defekt am Motor wohl Ursache

Die genaue Höhe des angerichteten Schadens wird derzeit von den Gutachtern ermittelt. Wer für die Kosten aufkommt, muss ebenfalls noch geklärt werden. „Wir warten die polizeilichen Ermittlungen ab“, sagte dazu Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Grundsätzlich ist die Rheinbahn bei Unglücksfällen ausreichend abgesichert. „Es gibt eine Haftpflichtversicherung der deutschen Nahverkehrsunternehmen. Und da sind wir Mitglied“, so Schumacher.

Das Unfall-Spezialistenteam der Polizei hat die Vorermittlungen noch nicht abgeschlossen. „Wir gehen nicht von einer vorsätzlichen strafbaren Handlung sondern von einem Unfallgeschehen aus“, erklärte dazu Polizeisprecherin Susanna Heusgen. Möglicherweise war ein technischer Defekt am Motor die Ursache dafür, dass der Bus nicht weiterfahren konnte.