Düsseldorf. . Das Landgericht Düsseldorf beschäftigt sich mit einem weiteren Angeklagten im Rotlicht-Skandal um Bert Wollersheim. Dem Angeklagten Monder B.T. wird vorgeworfen, im Erotik-Hotel La Viva ausgiebig mit Kokain und Marihuana gehandelt zu haben. Der Angeklagte schweigt bisher zu den Vorwürfen.

Die Rotlicht-Betriebe von Bert Wollersheim (61) haben seit ein paar Tagen unter neuer Führung wieder geöffnet. Vor dem Landgericht geht es jetzt um die Gepflogenheiten eines Hauses noch unter alter Leitung: Der Angeklagte Monder B.T. (29) soll im Erotik-Hotel La Viva an der Worringer Straße ausgiebig mit Kokain und Marihuana gehandelt haben. Ihn belastete eine 17-jährige Ex-Mitarbeiterin.

Bei Razzia im Juli verhaftet

Der Wirtschafter war bei der Razzia am 3. Juli verhaftet worden. Die Beamten gingen dabei den Vorwürfen nach, dass Freier systematisch mit K.O.-Tropfen außer Gefecht gesetzt und dann ausgeplündert werden. Insgesamt elf Personen wurden festgenommen, darunter die beiden Geschäftsführer Bert Wollersheim und Thomas M. (47).

Nach Haftbeschwerden wurden neun Verdächtige wieder auf freien Fuß gesetzt. Das Landgericht sah nicht genügend Beweise für die Vorwürfe. Monder B.T. blieb in Haft. Gegen ihn war bereits zuvor wegen Drogenvergehen ermittelt worden. Nur um diese Vorwürfe geht es auch im aktuellen Prozess. Ob und wann es wegen der übrigen Vorwürfe zu einem Prozess kommt, steht noch nicht fest.

Angeklagter schweigt zu den Vorwürfen

Der Angeklagte schweigt zu den Vorwürfen. Deshalb hörte das Gericht die junge Zeugin: Mit 14 war sie „in die Prostitution gerutscht“, mit 16 landete sie in Wollersheims Erotik-Hotel. Nahm nicht nur selbst Kokain, sondern verkaufte es auch an ihre Kunden – für den Angeklagten Monder B.T. (29).

Sie habe Ende 2010 von ihrem Zuhälter weg- und deshalb in das Erotik-Hotel gewollt, berichtete die junge Frau. Ein Bekannter habe den Kontakt vermittelt, sie habe erklärt, 18 Jahre alt zu sein, sei engagiert worden. Nach einiger Zeit sei ihr wahres Alter aber bekannt gewesen.

Der „Momo“ genannte Angeklagte sei dort wie der Chef aufgetreten, habe sich um die Gäste gekümmert, Preise verhandelt und Drogen verkauft. Wenn Freier nach Kokain fragten, habe sie ihn gesucht: „Er hatte die Bubbles in der Innentasche im Sakko oder in der Hosentasche.“ Die Übergabe habe stets dort stattgefunden, „wo keine Kameras waren“. Nach der Weitergabe an die Kunden habe sie das Geld in bar aus dem Zimmer gereicht.

Ohne Kokain unerträglich

Auch sie habe Kokain genommen, „weil ich das ohne nicht ertragen habe“. Täglich drei bis vier Gramm habe sie gebraucht, der Angeklagte habe ihr dafür rund 200 Euro am Tag berechnet. Lohn habe sie nicht erhalten. „Ich war naiv. Ich dachte, dass er mein Geld spart.“

Sie habe auch gesehen, wie er in seinem Zimmer Kokain-Portionen packte. Laut Anklage hat er sie zudem gezwungen, Kokain in ihrem Körper aus Holland einzuschmuggeln.

Häufig stockte die junge Frau in ihrer Aussage. Sie hat Angst, die Familie des Angeklagten könne sich rächen. Er soll damit gedroht haben.

Der Prozess wird fortgesetzt.

Wieder frei: Bert Wollersheim

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