Düsseldorf. . Nach Rotlicht-Größe Bert Wollersheim ist ein weiterer Verdächtiger, der bei der Razzia im Rotlicht-Milieu verhaftet wurde, wieder auf freiem Fuß. Oguz G. wirft die Justiz vier Straftaten vor, der 31-Jährige wurde aber freigelassen, weil es Zweifel an der Zuverlässigkeit zweier Zeugen gab.
Den am Montag aus der Haft entlassenen Oguz G. (31) verdächtigt die Staatsanwaltschaft, vier Straftaten begangen zu haben, erklärte auf NRZ-Nachfrage Staatsanwalt Ralf Herrenbrück. Bei zwei Bordellbesuchern soll er daran beteiligt gewesen sein, sie zunächst mit K.o.-Tropfen bewusstlos zu machen, um dann ihre Kreditkarten bis ans Limit zu belasten. Später sollen beide durch Hinweise auf Video-Aufnahmen aus dem Bordell daran gehindert worden sein, Anzeige zu erstatten.
Oguz G. gehörte zu den elf Personen, die am 3. Juli bei der Razzia im Rotlichtmilieu festgenommen wurden. Die Staatsanwaltschaft geht von einem systematischen Vorgehen mit K.o.-Tropfen und erpresserischen Aufnahmen gegen Bordell-Besucher aus, rund 80 Personen sollen daran beteiligt sein. Bei der Razzia wurde auch Rotlicht-König Bert Wollersheim festgenommen. Er kam vor vier Wochen frei. Weiter in Haft ist der mutmaßliche Haupttäter Thomas M. (47). Er soll an 17 Fällen beteiligt gewesen sein. Über seine Haftbeschwerde entscheidet das Landgericht nächste Woche.
Bei Oguz G. hatte es Zweifel an der Zuverlässigkeit der beiden Zeugen, da sie bei der mutmaßlichen Tat alkoholisiert waren und zum Teil uneinheitlich ausgesagt hatten. Weitere Hinweise erhoffen sich die Ermittler durch die Aussagen der rund 50 Männer, die sich als weitere Opfer bei der Hotline der Polizei gemeldet haben.