Für den zweiten Bauabschnitt des innerstädtischen Groß-Projektes Kö-Bogen in Düsseldorf werden noch einmal 132,4 Millionen fällig. SPD und Grüne , die das Prestige-Objekt ablehnen, sind sauer über eine erneute Kostensteigerung auf jetzt insgesamt mehr als 300 Millionen Euro.
Die Katze ist aus dem Sack: 132,4 Millionen Euro sind für den zweiten Bauabschnitt des innerstädtischen Groß-Projektes Kö-Bogen fällig. Einen Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss hat die Stadtverwaltung gestern auf den Weg gebracht. Der wird am 12. Oktober im Verkehrsausschuss und am 17. November im Stadtrat beraten.
Mit den Kosten des bereits im Bau befindlichen ersten Abschnittes wird das Prestige-Projekt mehr als 300 Millionen kosten. Baubeginn für den zweiten Tunnelabschnitt, der den Verkehr unterirdisch in Nord-Süd-Richtung aufnehmen soll und in der Achse des Tausendfüßlers liegt, soll im April sein.
650 Meter lang
Der zweite geplante Tunnel, um den es jetzt geht, liegt in der Achse des heutigen Tausendfüßlers. Von Norden kommend führt er Richtung Steinstraße mit Abzweigen zur Immermannstraße und zur Berliner Allee. Der Tunnel ist 650 Meter lang und hat zwei jeweils 80 Meter lange Ein- und Ausfahrtsrampen.
Die Rathaus-Opposition tobt. „CDU und FDP drücken ein Projekt ohne Sinn und Verstand durch“, sagte Bürgermeisterin Gudrun Hock (SPD). Der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss sei nicht erforderlich, da es weder eine exakte Planung noch einen rechtsverbindlichen Bebauungsplan gebe. Außerdem stehe noch gar nicht fest, ob der unter Denkmalschutz stehende Tausendfüßler überhaupt abgerissen werden darf. Hier steht noch die Entscheidung des NRW-Ministers für Bauen und Verkehr aus. „Dieser Entscheidung wollen wir selbstverständlich nicht vorgreifen“, räumte der städtische Verkehrs-Dezernent Stephan Keller ein. „Sollte die Entscheidung aber zu unseren Gunsten ausfallen, wollen wir bei der Umsetzung keine Zeit verlieren.“ Für Gudrun Hock ist das nicht seriös: „Stadt, CDU und FDP unterstellen, dass der Ministerentscheid zu ihren Gunsten ausgeht.“
Für „unsinnig“ halten das Projekt auch die Grünen. „Wir wollen es nicht, denn wir haben einen Tausendfüßler, der funktioniert“, sagte Fraktions-Sprecher Norbert Czerwinski. Sauer ist er über die Kosten: „Sie liegen für den ersten Bauabschnitt bei 202 Millionen, jetzt kommen 132,4 Millionen dazu: Das sind 50 Prozent mehr als bei der Planung 2007! Das ist nicht mehr normal“. Durch die Kosten für den Kö-Bogen werde die Schuldenfreiheit gefährdet, außerdem werde weniger Geld für andere städtische Aufgaben da sein.
Norbert Czerwinski und Gudrun Hock kündigten an, dass SPD und Grüne weiter gegen das Projekt kämpfen.
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