Düsseldorf. Grundsteinlegungen sind, außer für den Bauherren und die Geldgeber, stinklangweilig. Zumal den Stein später niemand mehr sieht. Nicht so beim Kö-Bogen.

Der weltbekannte Architekt der Bauten zwischen Schadowplatz und Hofgarten, Daniel Libeskind, schuf nicht nur die Architektur des glänzendsten und meist diskutiertesten Großprojekts der Stadt. Er gestaltete auch einen dreieckigen Grundstein aus Edelstahl, der später an der Ecke eines seiner Bauten Teil der Fassade und mit rund einem Meter Höhe auch für jeden sichtbar bleibt. Gestern versenkte Libeskind (65) vor Dutzenden Fernseh- und Fotokameras Pläne des Gebäudes im Grundstein, Projektentwickler Stefan Mühling und Investor Kurt Zech gaben Münzen und OB Dirk Elbers alle Tageszeitungen hinzu und selbstredend die Urkunde, die alles rund um das 350 Millionen-Projekt beglaubigt. Düsseldorfs neue Mitte „wächst damit nur noch nach oben“, freute sich OB Dirk Elbers in der Baugrube.

Das alles auf dem Grund der riesigen Baugrube, die, wie Mühling vorrechnete, „43 Freibäder mit 50 Meter Becken oder auch 280 Einfamilienhäuser fassen könnte“. Die Zeremonie lief auf dem Deckel des künftigen Tunnels Richtung Heine-Allee ab, „2013 können Sie hier mit dem Auto durchfahren“, meinte Mühling voller Stolz.

18 Meter höher konnten die Ehrengäste, darunter der Intendant der Deutschen Oper, Christoph Meyer, eine Gesprächsrunde auf dem roten Teppich in der Baugrube mit den Investoren, OB Elbers und Architekt Libeskind verfolgen. Der schmeichelte der Stadt: „Eine City der Schönheit, eine City des 21. Jahrhunderts.“ Die Häuser des Kö-Bogens würden sich verbinden mit dem Schadowplatz und dem Hofgarten, „Natur ist ja Teil der Architektur“, zitierte der Weltbürger aus New York eines seiner Mottos. Ob er dabei an die Proteste gegen die Tunnel durch den Hofgarten dachte?

Grundsteinlegung Kö-Bogen

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Liebeskind war zuvor mit den Investoren und OB Elbers in einer Art Skilift-Gondel am Kran über die Köpfe der Presse hinweg zur Grundsteinlegung eingeschwebt. Nicht nur deshalb war es wohl für OB Elbers „ein großer Tag“ - und er betonte wieder einmal: „Wir schreiben hier ein neues, bedeutendes Kapitel für die Geschichte der Stadt.“

Projektentwickler Mühling sah den Kö-Bogen deutlich geschäftlicher: Im Herbst 2013 werden die Läden für den Einzelhandel eröffnen, teils 700 Meter lang, fünf Meter hoch, „werden wir sehen, welche Flagship-Stores sich dort niederlassen.