Düsseldorf. Die CDU gewinnt in Düsseldorf die Europawahl – aber nicht in allen Stadtteilen. Auch die AfD legt zu. Die wichtigsten Ergebnisse der Stadtteile.
Es ist ein Ergebnis, das es so nur einmal in Düsseldorf gibt: In Garath ist die AfD bei der Europawahl stärkste Kraft geworden. Jeder vierte Wahlberechtigte in dem Stadtteil hat sein Kreuzchen am Sonntag bei der rechtspopulistischen Partei gemacht. Die AfD liegt mit 25,52 Prozent noch vor der CDU (21,98 Prozent) und der SPD (16,75 Prozent). Im Vergleich zur Europawahl 2019 konnte die AfD ihr Ergebnis in Garath um 6,65 Prozentpunkte verbessern. In keinem anderen Stadtteil Düsseldorfs hat die AfD so gut abgeschnitten wie hier.
Oliver Ongaro, Sprecher vom Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ) versucht am Tag nach der Wahl das starke Abschneiden der AfD in Garath einzuordnen: „Wir müssen schauen, wie viele Russlanddeutsche dort leben, die hinter Putin stehen und dadurch auch eine Nähe zur AfD entwickelt haben. Wenn man sie aus den Wahlstimmen rausrechnen würde, dürfte es auch anders aussehen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass es sich um einen benachteiligten Stadtteil handelt, in dem sich viele Menschen abgehängt fühlen.“
Aber nicht nur in Garath holt die AfD viele Stimmen. Während die Partei in Düsseldorf insgesamt auf 8,44 Prozent (+1,53 Prozentpunkte im Vergleich zur Europawahl 2019) kommt, liegt sie in 15 Stadtteilen sogar bei über zehn Prozent – insbesondere im Süden der Stadt. In Hassels haben 15,17 Prozent (+2,99 Prozentpunkte) der Wahlberechtigten die AfD gewählt, in Reisholz 14,73 Prozent (+2,51 Prozentpunkte). In Hellerhof kommt die AfD auf 13,76 Prozent (+2,27 Prozentpunkte), in Holthausen auf 13,28 Prozent (+2,46 Prozentpunkte).
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Aber auch im Düsseldorfer Norden hat die Partei in einem Stadtteil überdurchschnittlich abgeschnitten: In Lichtenbroich haben 15,11 Prozent (+2,04 Prozentpuntke) der Menschen die AfD gewählt. Noch nördlicher ist die „Alternative für Deutschland“ hingegen kaum eine Alternative für die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer: In Kalkum haben 4,66 Prozent die AfD gewählt – der stadtweit schlechteste Wert. Auch in Kaiserswerth (5,56 Prozent), Wittlaer (5,14 Prozent) und Angermund (6,34 Prozent) bleibt die AfD unter dem Düsseldorfer Gesamtwert.
In 10 Düsseldorfer Stadtteilen liegen die Grünen vorne
Die CDU gewinnt in Düsseldorf mit 24,92 Prozent hingegen deutlich bei der Europawahl. Ihren besten Wert holt sie in Hubbelrath mit 38,95 Prozent der Stimmen. In 20 von 50 Düsseldorfer Stadtteilen liegt die CDU bei über 30 Prozent. Aber: Nicht überall in der Landeshauptstadt klettern die Christdemokraten an die Spitze: In Stadtmitte, Pempelfort, Derendorf, Flingern-Nord und Flingern-Süd, Friedrichstadt, Unterbilk, Hafen, Bilk und Oberbilk verbuchen die Grünen die meisten Wählerstimmen für sich. Während in Garath die AfD siegt, holen die Grünen hier ihr schlechtestes Ergebnis: Mit 7,28 Prozent ist es der einzige einstellige Wert im Stadtgebiet.
Und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)? Das holte in Düsseldorf auf Anhieb 4,8 Prozent. Düsseldorfs Ex-OB Thomas Geisel, der für die Wagenknecht-Partei auf Listenplatz 2 angetreten war, nannte es ein „sensationelles Ergebnis“. In Garath schnitt das BSW mit 8,25 Prozent am besten ab, in Kalkum mit 1,14 Prozent am schwächsten. In sieben Stadtteilen, darunter auch in Niederkassel und Carlstadt, schaffte es das BSW nicht über drei Prozent.
Wahlbeteiligung in Düsseldorf-Himmelgeist am höchsten
Insgesamt lag die Düsseldorfer Wahlbeteiligung bei 63,3 Prozent. Die niedrigste Wahlbeteiligung verzeichnet der Stadtteil Hafen mit 23,31 Prozent für sich. Hier waren aber auch nur 236 Menschen zur Wahl aufgerufen.
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Unter den Stadtteilen, bei denen die Zahl der Wahlberechtigten mindestens im vierstelligen Bereich lag, verbucht Garath die niedrigste Wahlbeteiligung. Nur 47,11 Prozent der 11.430 Wahlberechtigten haben gewählt. Von den 5368 gültigen Stimmen fielen 1370 auf die AfD (25,52 Prozent). Auch in Hassels haben weniger als die Hälfte (48,67 Prozent) der 10.069 Wahlberechtigten gewählt. Lierenfeld (49,47 Prozent) und Rath (50,71 Prozent) folgen.
Die höchste Wahlbeteiligung gab es hingegen in den ländlicheren Stadtteilen: In Himmelgeist gingen 78,72 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahlurne. Auch Kalkum (77,91 Prozent), Angermund (77,05 Prozent) und Hubbelrath (76,50 Prozent) verzeichneten eine hohe Beteiligung an der Europawahl 2024.
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