Düsseldorf. Das antirassistische Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ erneut zum Protest gegen ein AfD-Treffen in Bilk auf. Diesmal an der Stadtbücherei.
Wieder eine AfD-Versammlung in Düsseldorf-Bilk. Diesmal im Stadtteilzentrum neben den Düsseldorf Arcaden. Und wieder heftiger Gegenprotest vor dem Gebäude. Am Montagabend (3. Juni) versammelten sich rund 350 Menschen mitten in Bilk, um gegen Rechts Flagge zu zeigen. Im Bürgerhaus hatte unter anderem Klaus Esser, verkehrspolitischer Sprecher der AfD im Landtag, zum Treffen geladen. Etwa 80 AfDler kamen, die Versammlung wurde von einer Hundertschaft Polizisten geschützt. Draußen auf der Straße sangen sie. „Ganz Düsseldorf hasst die AfD!“
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Eine davon: Hildegard Düsing-Krems, die Gründerin des Vereins „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“. Sie brachte einen engen Vertrauten mit, den Geiger Ando, der vor den Gegenprotestlern „Freude schöner Götterfunken“ oder „Bella Ciao“ zum Besten gab. Von den Umstehenden gab es großen Applaus. „Es ist widerwärtig, wie zynisch und menschenverachtend die AfD unterwegs ist“, sagte die Aktivisten zur NRZ. Später am Mikrofon betonte sie: „Wir sind hier, um die AfD zu stoppen.“ Wieder Applaus.
Immer durch den Hintereingang
Einer der Demonstranten: Winni (59), Klimaaktivist aus Düsseldorf. „Es ist unerträglich, mit welcher Selbstverständlichkeit diese Partei den Klimawandel leugnet“, sagte er. „Und die rechte Hetze, die die AfD betreibt, sowieso. Das sind Nazis, fertig!“ Er könne nicht verstehen, dass Menschen sich von diesen Bauernfängern blenden ließen.
Es ist das inzwischen zweite Treffen der rechtsextremen Partei in Bilk. Vor zwei Wochen (23. Mai) hatte die AfD zum „Bürgerdialog“ in den Salzmannbau geladen. Mehrere Hundert Protestler zeigten Flagge gegen Rechts errichteten dabei eine Sitzblockade, so dass die AfDler durch einen Hintereingang ins Gebäude mussten.
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Mit Blockaden muss die AfD in Düsseldorf inzwischen bei jeder Veranstaltung rechnen. Noch vor wenigen Tagen, am Fronleichnam-Donnerstag (31. Mai), stellten sich bei einer AfD-Kundgebung im Hofgarten rund 1000 Menschen den Rechten in die Quere. Einige traten den Rückzug an, und zu Beginn der Veranstaltung mussten AfD-Politiker sogar durchs Gebüsch, um zu ihren Autos zu gelangen.
Beim Anti-AfD-Protest immer als Organisator mit dabei: OIiver Ongaro, Sprecher des Bündnisses „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ). Zusammen mit Francois, der an diesem Tag auch noch Geburtstag hatte („Und dann muss ich ertragen, dass Rechtsextreme in mein Viertel kommen“) baute er die Beschallungsanlage auf, aus deren Boxen später die üblichen Songs der Toten Hosen, der Ärzte oder Kraktklub dröhnten. „Düsseldorf hat wieder einmal gezeigt, dass die AfD nicht erwünscht ist“, sagte Ongaro, der laut eigener Aussage erneut von der Polizei auf etwaige Gema-Verstöße angesprochen wurde. Ende März hatte es wegen des Ärzte-Songs „Schrei nach Liebe“ bei einer Anti-AfD-Demo im Düsseldorfer Zoopark eine Gema-Anzeige von der Düsseldorfer Polizei gegeben.
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