Düsseldorf. 2023 machte das Schickimicki in Düsseldorfs Altstadt dicht. Nun steht die Neueröffnung an. Was die neuen Inhaber mit der Kneipe geplant haben.

Das Geräusch von zerklirrenden Gläsern, Bier-Lachen, die den Boden verklebten und ausgelassene Stimmung – die Abschiedspartys der Kult-Kneipe Schickimicki in der Düsseldorfer Altstadt waren wild. Im Oktober vergangenen Jahres verkündete der damalige Betreiber, Altstadt-Wirt Daniel Vollmer, dass das ‚Schicki‘ nach elf Jahren dicht macht. Ende November standen an der Neustraße dann noch mal zwei Abschieds-Sausen an, ehe die vor allem bei jüngeren Menschen beliebte Kneipe ihre Pforten schloss.

Ende Februar dieses Jahres kam dann aber die unverhoffte Kehrtwende: Unter dem Motto „Der Club ist tot – lange lebe der Club“ kündigte Vollmer an, dass das Schickimicki mit neuen Inhabern weitermachen wird. Christoph Klöcker und zwei weitere Mitstreiter, die namentlich nicht genannt werden wollen, schwingen nun das Zepter in dem Szeneladen (NRZ berichtete) und sind hoch motiviert, dass es bald wieder losgeht.

Seit Mitte Mai steht fest, wann die große Wiederöffnung stattfinden wird: Am Freitag, dem 7. Juni, feiert das Schickimicki seine Wiederauferstehung. Standesgemäß mit einer großen Party: „Wir haben richtig Bock darauf und freuen uns, bald wieder öffnen zu können“, freut sich Klöcker.

Schlüsselübergabe mal anders: Altstadt-Wirt Daniel Vollmer übergibt das Schickimicki an Christoph Klöcker.
Schlüsselübergabe mal anders: Altstadt-Wirt Daniel Vollmer übergibt das Schickimicki an Christoph Klöcker. © Klöcker

Düsseldorfer Altstadt-Kneipe Schickimicki wurde etwas umgebaut und renoviert

Ursprünglich war die Wiedereröffnung für die Karnevalstage geplant, aufgrund der fehlenden Konzession für das Lokal musste der Termin jedoch verschoben werden. Danach sollte die Kult-Kneipe an Ostern öffnen, die Genehmigung ließ jedoch weiter auf sich warten. Ebenso für Tanz in den Mai, den dritten angepeilten Termin.

Nun ist die Konzession jedoch da, damit hat das Team um Christoph Klöcker nun Planungssicherheit: „Der Vertrag ist unterschrieben, die Konzession ist endlich da. Alle Ampeln stehen auf Grün. Jetzt können wir endlich durchstarten.“

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Düsseldorfer Kneipe Schickmicki eröffnet wieder: Neuerungen in der Bar

Die Zeit, in der die Altstadt-Kneipe dicht war, haben die neuen Betreiber für Umbau- und Renovierungsarbeiten genutzt. Bei einem Vor-Ort-Termin sind die ersten Veränderungen bereits zu sehen: Statt im giftigen Grün erstrahlt die erneuerte Theke nun im knalligen Feuerrot. Das DJ-Pult auf der kleinen Empore befindet sich jetzt nicht mehr rechts an der Wand, sondern mittig.

Die Stehtische an der Tanzfläche sind nun passé, aus Platzgründen, wie Christoph Klöcker erklärt: „Der Laden ist eh nicht so groß, da ist jeder Quadratmeter mehr Gold wert. Unsere Gäste können ihre Getränke jetzt in den Dachrinnen abstellen, die wir auf beiden Seiten angebracht haben. Darunter befinden sich Kleiderhaken.“ Und apropos Gold: Die dunkle Wandfarbe ist zwar erneut worden, an den Seitenwänden sorgt goldene Farbe inzwischen aber für einen neuen Look.

Noch wird im Schickimicki gewerkelt. Ende Mai soll die beliebte Kneipe in der Düsseldorfer Altstadt wieder aufmachen.
Noch wird im Schickimicki gewerkelt. Ende Mai soll die beliebte Kneipe in der Düsseldorfer Altstadt wieder aufmachen. © NRZ Düsseldorf | Christopher Damm

Die wohl größte bauliche Veränderung gibt es eine Etage tiefer. Die Damen- und Herren-Toiletten werden komplett erneuert, die Armaturen und die Fliesen sind bereits entsorgt worden und werden gegen WC-Anlagen aus Stahl ausgetauscht. „Die sind leichter zu reinigen und viel hygienischer. In den Frauen-WCs gibt es in den Kabinen außerdem an beiden Seiten Haltestangen, damit sich Frauen nicht auf die Brille setzen müssen, falls sie verschmutzt sein sollte.“

Zudem soll es im Schickimicki künftig für weibliche Gäste kostenlose Hygieneartikel wie Binden und Tampons geben, verrät Klöcker. Auch ein Kondomautomat wird aufgestellt. „Dann kann ein wilder Partyabend auf sichere Weise enden.“

Altstadt-Kneipe in Düsseldorf öffnet wieder: Rudelgucken zur Fußball-EM geplant

Auch auf der Getränkekarte wird es Neuerungen geben: Neben Alt und Pils werden in der Kult-Kneipe ab der Wiedereröffnung zwei weitere Biere vom Fass ausgeschenkt: „Wir werden auch Helles und ein Fruitage-Bier mit Kirschgeschmack anbieten. Außerdem wird es neben Weizen auch Trapperbier aus der Flasche geben. Und wir haben eine Überraschung auf der Getränkekarte und weitere im Laden für unsere Gäste parat, aber die verraten wir noch nicht“, kündigt der neue Schicki-Inhaber an. Geplant ist auch, dass es für Gäste Gewinnspiele (unter anderem auf Instagram) geben soll.

Öffnungszeiten des Schickimicki

Das Schickimicki befindet sich an der Neustraße 51 in der Düsseldorfer Altstadt. Die neuen Öffnungszeiten sind planmäßig freitags und samstags von 21 oder 22 Uhr bis 5 Uhr morgens. Die genauen Uhrzeiten sollen zeitnah verkündet werden. Auch vor Feiertagen wird der Kultladen seine Pforten öffnen. Zudem ist ein weiterer Öffnungstag unter der Woche geplant. Auch hierzu soll es bald weitere Infos geben. Weitere Infos zum Schickimicki gibt es bei Facebook unter facebook.com/schickimicki.

Stammgäste des Kult-Ladens dürfen sich ab der Wiedereröffnung zudem auf bekannte Gesichter freuen. „Das Thekenpersonal von früher bleibt und ist startklar. Den Jungs und Mädels muss ich ein großes Kompliment aussprechen, dass sie uns so lange die Stange gehalten haben, obwohl lange Zeit nicht feststand, wann wir wieder aufmachen dürfen.“

Auch die beliebten 90er-, 2000er-, Hip Hop- und Rockpartys wird es wieder geben. „Auch wenn es sich ein bisschen verändert hat, sind wir nah am Original geblieben“, findet Christoph Klöcker. Während der Fußball-EM kann man außerdem zum Rudelgucken ins Schickimicki kommen. Vor der Türe werden zwei Monitore und Stehtische aufgestellt, im beliebten Szene-Treff werden die Spiele auf einer Leinwand gezeigt.

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Düsseldorfer Kneipe Schickimicki plant „Safe Space“ für Frauen

Mit Kulturveranstaltungen soll im ansonsten wilden Schicki künftig aber auch eine andere Richtung eingeschlagen werden. Geplant sind laut Christoph Klöcker Lesungen, Poetry-Slams und ähnliche Veranstaltungen, um die lokale Kulturszene zu fördern.

Für Frauen soll die Kneipe außerdem ein „Safe Space“ werden, falls sich Altstadtbesucherinnen auf der belebten Bolkerstraße unwohl fühlen. Das Image des kleinen, aber feinen und wilden Szenelokals soll aber selbstverständlich erhalten bleiben, betont Christoph Klöcker. „So wie es unter Daniel schon war, wollen wir weiter rotzig, liebevoll, sexy und exzessiv bleiben. Wir sind der Anfang, oder genauer die ersten 7,42 Meter der längsten Theke der Welt. Bei uns kann man das erste Bier des Abends trinken, oder das letzte.“