Düsseldorf. Der Carlsplatz mit dem Wochenmarkt ist in Düsseldorf besonders beliebt. Vor allem für zwei Gruppen soll der Besuch jetzt noch attraktiver werden.

Ein beliebter Treffpunkt in Düsseldorf ist für Passanten und Radfahrer nun noch leichter zu erreichen als bisher: Nach rund 14 Monaten Planungs- und Umbauzeit ist der Carlsplatz umstrukturiert und am Freitag (3. Mai) der Öffentlichkeit übergeben worden. Davon profitieren soll vor allem der ansässige und über die Stadtgrenze hinaus bekannte Wochenmarkt, der täglich viele Menschen in die Carlstadt anlockt.

Optimierte Wegführungen, barrierefreie Gehwege auf der Südseite, eine neue Mobilitätsstation und weniger Autoverkehr sollen vor Ort für eine höhere Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer sorgen. Auf der Südseite des Carlsplatzes sind dafür alle Parkbuchten umgebaut worden. Dort gibt es nun stattdessen Sitzmöglichkeiten und Terrassen, die Kunden des Wochenmarktes und Passanten nutzen dürfen.

Zwischen Planung und Umsetzung vergingen nur 14 Monate

Bei einem Vor-Ort-Termin am Freitagmittag lobte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller die schnelle Umsetzung der Pläne für den beliebten Carlsplatz. Im März 2023 wurde im Stadtrat der Beschluss zur Umstrukturierung gefasst, nur 14 Monate später sind die Umbauarbeiten bereits abgeschlossen. „Das ist eine herausragende Leistung von allen beteiligten, ein Rekord“, sagte der CDU-Politiker am Freitag.

Baustart war im September 2023, im April diesen Jahres war der neue Carlsplatz bereits fertig. Zieht man die Baunterbrechung von zwei Monaten während der Weihnachtszeit ab, dauerten die Arbeiten nur etwa sechs Monate. Nach Angaben des OB kostete der Umbau knapp 900.000 Euro, rund 500.000 Euro kamen als Förderung vom Land NRW.

Die neue Promenade sorge dabei für „eine tolle Aufwertung des Carlsplatzes und des Wochenmarktes“, so OB Keller weiter. Dass es vor Ort nun weniger Parkmöglichkeiten für Autos gibt, sei aus Sicht des Stadtoberhauptes ein wichtiger Aspekt bei den Planungen gewesen. „Wir wollen vor Ort die Aufenthaltsqualität für die Menschen erhöhen und nicht für stehende Autos“, betonte der Oberbürgermeister.

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Neben den neugeschaffenen Promenaden und Terrassen wurde auch der Taxistand verlegt, der sich zuvor auf der Nordseite befand. Dieser befindet sich nun auf der Westseite Richtung Bilker Straße/Ecke Benrather Straße. „Wir haben die Aspekte und Wünsche der Nutzenden und Erlebenden des Wochenmarktes beim Umbau integriert“, erklärte Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrmanagement, das bei den Plänen ebenso involviert war, wie Stadt-Tochter Connected Mobility Düsseldorf (CMD).

Der Taxistand am Düsseldorfer Carlsplatz befindet sich nun auf der Westseite in Richtung Bilker Straße.
Der Taxistand am Düsseldorfer Carlsplatz befindet sich nun auf der Westseite in Richtung Bilker Straße. © NRZ Düsseldorf | Christopher Damm

Taxistand am Carlsplatz sollte erhalten bleiben

Das Ziel des Umbaus war, „dass der Carlsplatz für Fußgänger und Radfahrer besser zu erreichen“ sei, sagte Metzker weiter. Zudem habe man „durch die Verlegung des Taxistandes auf die Westseite die Durchlässigkeit vom Carlsplatz zur Altstadt für Passanten deutlich verbessert“, findet die Amtsleiterin.

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In die gleiche Kerbe schlägt auch David Rüdiger von CMD: „Durch den Umbau ist die Sichtbarkeit der Fußgängerzone am Carlsplatz verbessert worden.“ Dies liegt auch daran, dass ab der Benrather Straße von nun ein Einbahnstraßen-Ringverkehr Autos am Carlsplatz vorbeiführen soll, ohne dass Fahrzeuge - abgesehen vom Lieferverkehr - in die Fußgängerzone geraten, so Rüdiger weiter. Dabei sei die Umstrukturierung auch „komplett händlerfreundlich umgesetzt worden“.

Obwohl der Carlsplatz nun wesentlich Fußgänger-freundlicher ist, sei es dennoch wichtig gewesen, den Taxistand am Carlsplatz zu erhalten, meint die zuständige Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke (Grüne) aus der Bezirksvertretung 1 (BV): „Wir brauchen am Carlsplatz weiterhin den Taxistand, um die Menschen aus der Altstadt zu bewegen.“

Carlsplatz-Aufwertung „unverzichtbar“ für die 60 Gastronomen und Händler vor Ort

Die Umstrukturierung des Carlsplatzes stand in der BV 1 bereits vor zwei Jahren auf der Agenda, berichtet Bezirksbürgermeisterin Klinke: „Wir haben überlegt, wie wir die Aufenthaltsqualität hier verbessern können und haben das gemeinsam in der BV im Mai 2022 auf den Weg gebracht.“ Zwar haben die Vorschläge für den Umbau, die an Stadttochter CMD herangetragen worden sind, anders ausgesehen, gibt Klinke zu, aber das „Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.“

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Das sieht auch Heiner Röckrath, Geschäftsführer des Carlsplatz-Marktes, so: „Die Aufwertung für solch einen Wochenmarkt ist aus unserer Sicht in der heutigen Zeit unverzichtbar.“ Vor allem für die mehr als 60 ansässigen Gastronomen und Händler am Carlsplatz, die täglich frische Waren wie Wurst, Fisch, Gemüse, Obst, Blumen oder Delikatessen anbieten, sei es wichtig, dass der umgebaute Carlsplatz noch mehr Passanten und Radfahrer anlockt, um den Wochenmarkt „zu erhalten“, so Röckrath. „Ohne die Steigerung der Aufenthaltsqualität, würde so ein Platz ansonsten nicht mehr funktionieren.“

Auf dem Wochenmarkt am Düsseldorfer Carlsplatz gibt es ein vielfältiges Angebot an Gastronomie und Lebensmittelhandel.
Auf dem Wochenmarkt am Düsseldorfer Carlsplatz gibt es ein vielfältiges Angebot an Gastronomie und Lebensmittelhandel. © NRZ Düsseldorf | Christopher Damm

Dass aufgrund der weggefallenen Parkbuchten nun weniger Kunden zum Wochenmarkt am Carlsplatz kommen, glaubt Röckrath unterdessen nicht: „Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir ein Parkhaus direkt auf der anderen Straßenseite haben. Das garantiert weiterhin eine Erreichbarkeit mit dem Auto.“

Wegen des Umbaua blickt der Geschäftsführer des Carlplatz-Marktes optimistisch in die Zukunft: „Wir und alle Händler und Gastronomen können das, was wir hier seit vielen Jahren machen, noch sehr lange weiter machen. Wenn man sich mal umhört und in andere Kommunen blickt, dann sieht man, dass die Wochenmärkte deutlich zurückgehen und sogar vom Sterben bedroht sind.“ Durch die Aufwertung sei man am Carlsplatz hingegen auf einem „viel, viel besseren Weg“, glaubt Heiner Röckrath.