Düsseldorf. Im Rahmen der Trophy Tour wurde der Original-EM-Pokal im Düsseldorfer Rathaus ausgestellt. Nicht nur die Trophäe war ein beliebtes Fotomotiv.
Als Philipp Lahm das prallgefüllte Foyer des Düsseldorfer Rathauses betritt, leuchten in dem Raum viele Kinderaugen. Denn es kommt im Alltag ja nicht allzu oft vor, dass man einem Champions League-Sieger und Fußball-Weltmeister so nah kommen kann.
Nachdem der Turnierdirektor der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft der Männer bereits am Montag (8. April) für den „Finalist Workshop“ zur EM in Düsseldorf zu Gast war, präsentierte Lahm nur einen Tag später, am Dienstagnachmittag, gemeinsam mit Oberbürgermeister Stephan Keller im Rathaus die Original-Trophäe, die sich der neue, oder womöglich amtierende Europameister (Italien) nach dem Endspiel am 14. Juli mit nach Hause nehmen darf.
Fußball-EM in Düsseldorf: Philipp Lahm: „Vorfreude ist spürbar“
Im Rahmen der „Trophy Tour“ macht der EM-Pokal derzeit in Düsseldorf Halt. Das Objekt der Begierde, um das sich die 24 teilnehmenden Nationen ab dem 14. Juni streiten werden, befindet sich aktuell auf Deutschland-Tour. Die Trophäe wird dabei im Vorlauf der EM in allen zehn Austragungsorten ausgestellt. „Der Pokal wandert durch alle ‚Host Citys‘, Düsseldorf ist dabei die vierte Station. Die Trophy Tour endet in München, genau einen Monat vor Turnierstart“, erläutert Philipp Lahm.
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Die „Coupe Henri Delaunay“, die noch bis zu diesem Mittwochabend, 10. April, 18 Uhr, am Düsseldorfer Regierungsgebäude für Fotos ausgestellt wird, war neben EM-Maskottchen Albärt, das ebenfalls mit vor Ort war, nicht das einzige Fotomotiv für die zahlreichen jungen und erwachsenen Menschen, die für die Präsentation ins Rathaus gekommen waren. Auch Philipp Lahm war gefragt: Ein Selfie hier, einen Plausch mit Fußballfans da – der 40-Jährige nahm sich am Dienstag viel Zeit für die anwesenden Düsseldorferinnen und Düsseldorfer.
EM-Pokal bleibt bis Mittwochabend in Düsseldorf
Die Original-EM-Trophäe, die Coupe Henri Delaunay, wird noch bis Mittwochabend (10. April) im Düsseldorfer Rathaus ausgestellt. Fußballfans können dann von 14 bis 18 Uhr im Foyer Fotos mit dem Pokal machen. Anfassen darf man den Cup jedoch nicht. Die Coupe Henri Delaunay wird seit der Europameisterschaft 1960 an den jeweiligen Sieger vergeben, zur EM 2008 in Österreich und der Schweiz wurde die Trophäe in ihre heutige, größere Form überarbeitet. Es gelten strenge Regeln für den Gebrauch: So dürfen beispielsweise nur Spieler, die den Pokal bereits gewonnen haben, diesen auch anheben. Im Rahmen der „Trophy Tour“ besucht der Pokal alle zehn Ausrichterstädte. Den Anfang machte am 22. März Stuttgart, letzte Station ist München im Mai.
Die Vorfreude auf die EM sei nicht nur deswegen spürbar, erklärt der ehemalige Weltklasse-Verteidiger. Denn immerhin steht bereits in 66 Tagen mit Deutschland gegen Schottland das Eröffnungsspiel in München an. Drei Tage später rollt dann auch in der Düsseldorfer Arena das erste Mal der Ball, wenn Österreich auf Frankreich trifft: „Die EM rückt einfach immer näher. Es sind keine zehn Wochen mehr bis zum Turnier. Die Vorfreude steigt, das merkt man ja auch bei den Menschen, die ins Rathaus gekommen sind. Es ist schön zu spüren, dass die Leute Lust auf die Euro haben.“
Zudem sei es nicht alltäglich, dass „man dem EM-Pokal so nahe kommen kann. Das ist schon etwas Besonderes.“ Im Übrigen auch für Philipp Lahm selbst, denn trotz seiner zahlreichen Titel, die er in seiner Karriere gewann, konnte der langjährige Nationalspieler den EM-Pokal selbst nie in die Luft strecken. Im Jahr 2008 war er ganz nah dran, im Endspiel im Wiener Ernst-Happel-Stadion unterlag Deutschland damals der spanischen Nationalmannschaft jedoch denkbar knapp mit 0:1.
EM-Pokal in Düsseldorf: Großer Andrang im Rathaus
Am Dienstagnachmittag herrschte im Rathaus großer Andrang. Viele Bürgerinnen und Bürger stellten sich in die Schlange, um ein Foto mit dem EM-Pokal und Albärt zu machen. Wie Ben aus Düsseldorf: „Es ist ein cooles Erlebnis, dass ich nicht vergessen werde. Vor allem, weil Philipp Lahm noch mit dabei war“, freute sich der elfjährige Schüler, nachdem er sich bereits vor dem EM-Auftakt ein fotografisches Erinnerungsstück an das Fußball-Turnier sicherte.
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Dass die EM-Begeisterung in Düsseldorf und in Deutschland weiter anhält, liege „natürlich auch an einer guten Nationalmannschaft“, wie Philipp Lahm betont. Mit den beiden Testspielsiegen der DFB-Elf gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) zuletzt sei eine gute Basis für ein Sommermärchen 2.0 jedenfalls schon einmal gelegt, meint der EM-Turnierdirektor. „Es hilft natürlich, wenn die Nationalmannschaft erfolgreich spielt. Wichtiger ist aber das Auftreten der Mannschaft. Die letzten zwei Spiele waren deutlich besser als viele davor. Und alle, die hier leben, spielen ebenfalls eine ganz wichtige Rolle.“
Ginge es nach Philipp Lahm, dürfte die Coupe Henri Delaunay auch nach dem Endspiel noch in Deutschland bleiben. „Fakt ist, dass der EM-Pokal am 14. Juli zunächst in Berlin stehen wird. Und dann sind wir alle mal gespannt, wo die Reise hingeht. Wir hoffen natürlich, dass der Pokal dann hier bleibt.“ Auch, wenn der ehemalige Nationalmannschaftskapitän weiß, dass Deutschland trotz Heim-EM „nicht der Top-Favorit ist“. Sollte der EM-Coup gelingen, dürften dann nicht nur in Düsseldorf viele Kinderaugen leuchten.
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