Düsseldorf. Heute wurde in Düsseldorf gegen die Vertreibungspläne der AfD demonstriert. Auch Promis waren dabei. Unsere Reporter berichteten im Live-Blog.
Von Stephan Wappner, Christopher Damm, Lucas Gangluff und Ilka Bärwald
- 100.000 Menschen waren bei Großdemonstration in Düsseldorf - auch Musiker der Toten Hosen dabei
- Um ca. 12.45 Uhr startete der Zug ab dem DGB-Haus, insgesamt nahmen laut Polizei 65.000 Menschen teil
- Mehr als 100.000 Menschen kamen auf den Rheinwiesen zusammen
- Dort sprach unter anderem Mona Neubaur (Grüne), die Broilers traten auf
- Laut Polizei verlief die Veranstaltung bis auf vereinzelte Pyrotechnik weitgehend friedlich
17.05 Uhr: Die Demonstration ist beendet, die Rheinkniebrücke ist wieder für den Verkehr freigegeben. Wir beenden hiermit unsere Live-Berichterstattung.
Bilder von der Anti-AfD-Demo in Düsseldorf
16.46 Uhr: Die Broilers beenden ihren Auftritt, die Demonstration löst sich langsam auf.
16.23 Uhr: Die Düsseldorfer Punkband „Broilers“ beginnt mit ihrem Konzert. Sänger Sammy Amara findet deutliche Worte: „Wir haben heute hier gezeigt, dass die Trolls, die sich in rechtsradikalen Foren im Internet verabreden, Scheiße labern. Wir sind die Mehrheit, wir stehen auf!“
16.10 Uhr: Noch weitere Redner sprechen auf der Bühne, darunter Michael Szentei-Heise von der Jüdischen Gemeinde. Zahlreiche Menschen verlassen bereits wieder die Rheinwiesen. Der Rest wartet auf das Konzert der Broilers.
15.35 Uhr: Laut Polizeisprecherin Anja Kynast zählte die Polizei rund 65.000 Menschen. Auf den Rheinwiesen befinden sich derzeit schätzungsweise 100.000 Menschen. Auf der Rheinkniebrücke wurde vereinzelt Pyrotechnik gezündet, ansonsten ist die Düsseldorfer Polizei sehr zufrieden mit dem bisherigen Demo-Verlauf: „Es war und ist bislang alles sehr friedlich verlaufen“, so die Polizeisprecherin.
15.30 Uhr: Das Düsseldorfer Prinzenpaar Uwe und Melanie betritt die Bühne. Immer noch strömen die Menschen auf die Rheinwiesen.
Auch Mitglieder der Toten Hosen sind bei der Anti-AfD-Demo dabei
15.20 Uhr: Auch Breiti und Kuddel von der Düsseldorfer Punkband „Die Toten Hosen“ sind auf den Rheinwiesen bei der Demo. Kuddel: „Das ist der Wahnsinn, ich hätte nie gedacht, dass so viele Leute kommen.“ Breiti: „Das kann nur der Anfang sein.“
15.11 Uhr: Auf Keller folgt Mona Neubaur. Sie erinnert an die Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin Margot Friedländer (104), die gesagt hat: „So hat das damals auch angefangen, Nazis wurden in Parlamente gewählt.“
15.06 Uhr: Nun steht Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller auf der Bühne: Er wendet sich direkt an die Minderheiten und an die Schwachen der Gesellschaft: „Wir stehen an eurer Seite.“ Währenddessen erreicht das Ende der Demo gerade den Ständehaus-Park.
14.56 Uhr: Die Düsseldorfer DGB-Vorsitzende Sigrid Wolf steht auf der Bühne an den Rheinwiesen. Sie ist auch Sprecherin des Düsseldorfer Appells, der mit zur Demonstration aufgerufen hat. „Ich bin überwältigt. Wir wussten nicht, wie viele Menschen kommen.“ Sie betonte, dass Worte wie ‚Remigration‘ und ‚Deportation‘ im Sprachgebrauch der Deutschen nichts zu suchen hätten.
14.45 Uhr: Mit einer Schweigeminute wird an die Opfer des Holocausts gedacht. Der Internationale Tag des Gedenkens an die über sechs Millionen Opfer des Holocaust wurde am 27. Januar 2005 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Der Holocaust-Gedenktag fällt dabei auf den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945.
14.44 Uhr: Michael Schotten ist mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen (11, 8) an den Rheinwiesen. Die Familie kommt aus Düsseldorf-Angermund. Er sagt: „Wir sind ganz bewusst mit den Kindern hierhergekommen, um ihnen zu vermitteln, dass man was tun muss gegen Hetze und Gleichmacherei. Wenn man in einer friedlichen Welt leben will, muss man auch aufstehen und friedlichen Protest leisten.“
14.31 Uhr: Wie der Versammlungsleiter auf der Bühne an den Rheinwiesen mitteilt, geht die Polizei von mehr als 50.000 Menschen aus, die sich bisher allein auf den Rheinwiesen versammelt haben. Und es strömen immer mehr Menschen hin. Die Organisatoren sind optimistisch, dass sich bis zu 100.000 Teilnehmende versammeln.
14.23 Uhr: Von der Ost- und Graf-Adolf-Straße strömen immer noch unzählige Menschen Richtung Rheinkniebrücke. Der zweite Lautsprecherwagen hat unterdessen die Ecke Berliner Allee erreicht.
14.15 Uhr: Während viele Menschen schon die Rheinkniebrücke erreicht haben, passiert der erste Lautsprecherwagen den Schwanenspiegel am Graf-Adolf-Platz.
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur verteilt via X ein Herzchen an die Düsseldorfer
13.54 Uhr: Das Wetter zeigt sich im Übrigen von seiner besten Seite: In Düsseldorf ist es sonnig, 5 Grad. NRW-Ministerin Mona Neubaur (Grüne) äußert sich auch auf X (vormals Twitter) zur Demo in der Landeshauptstadt.
13.47 Uhr: Unser Reporter hat mit Oberbürgermeister Stephan Keller gesprochen, der mit ein paar Leuten ab der Jugendherberge Oberkassel zu den Rheinwiesen läuft. „Es ist unglaublich, was hier los ist. Der Aufruf hat sich gelohnt“, sagt Keller.
13.33 Uhr: An der Graf-Adolf-Straße ziehen die Massen ununterbrochen Richtung Staatskanzlei und Rheinkniebrücke. Von den Veranstaltungwagen und der mobilen Bühne ist bislang immer noch nichts zu sehen.
13.24 Uhr: Der Zug überquert gerade die Rheinkniebrücke. Es schließen sich auch hier weitere Menschen an. „Bisher ist alles friedlich“, heißt es von der Polizei. Pressesprecherin Anja Kynast will keine genauen Teilnehmerzahlen nennen, „da immer noch Menschen dazukommen“. Grob handele es sich um mehrere zehntausend Menschen.
13.11 Uhr: Auch an der Staatskanzlei stehen schon viele Leute., um sich dem Protestzug anzuschließen. Am DGB-Haus sind viele noch gar nicht losgegangen, so voll ist es.
13.06 Uhr: Der Nahverkehr an der Berliner Allee und der Graf-Adolf-Straße ist komplett zum Erliegen gekommen. Viele Straßenbahnen stauen sich in Richtung Landtag und Schadowplatz.
12.56 Uhr: NRW-Ministerin Mona Neubaur steht vorne am Protestzug: „Ich bin überwältigt. Zehntausende Menschen stehen auf. Düsseldorf steht auf gegen Rchtsradikalismus.“
Anti-AfD-Protest in Düsseldorf: Zug ist um kurz vor 13 Uhr gestartet
12.45 Uhr: Es geht los, der Demonstrationszug setzt sich in Bewegung. Der Einsatzleiter der Polizei bittet die Demoteilnehmer per Lautsprecherdurchsage, die Kreuzung an der Graf-Adolf-Straße frei zu machen. Unterdessen haben sich auch viele Schaulustige an der Berliner Allee eingefunden.
12:40 Uhr: Justus Haukap aus Niedersachsen ist für das Spiel seines Lieblingsclubs FC St.Pauli bei der Fortuna nach Düsseldorf gereist. Mit seinen Söhnen ist er aber am Mittag an die Oststraße gekommen. Dass so viele Menschen den Aufrufen gefolgt sind,freut den Familienvater: Ich finde es großartig, dass so viele Menschen am Start sind und gegen die AfD und Rechts demonstrieren.“ Bei seinem Lieblingsclub habe der Kampf gegen Rassismus und Faschismus eine lange Tradition, betont er. Deswegen wollte er vor dem Anpfiff um 20.30 Uhr in der Düsseldorfer Arena mit seiner Teilnahme an der Demo in der NRW-Landeshauptstadt ein Zeichen setzen.
12.34 Uhr: Es ist schon jetzt total voll. Bis zur Ecke Karl-Rudolf-Straße/Graf-Adolf-Straße erstreckt sich die Menschenmenge. Inoffiziellen Schätzungen zufolge sind bereits mehrere zehntausend Menschen auf den Straßen. Der Zug hat sich noch nicht in Bewegung gesetzt.
12.26 Uhr: Aus dem Protestzug erschallt es: „Ganz NRW hasst die AfD“.
12.16 Uhr: Unter den Demo-Teilnehmern sind auch einige ältere Menschen. Egon Lausch (84): „Wir sind aus christlichen Gründen hier.“ Seiner Frau Dagmar schießen Tränen in die Augen, als sie sagt: „Ich habe eine chinesische Freundin und Enkelkinder.“ Ihr Begleiter Hartfried Kleinert ergänzt: „Wir sind ja schon älteres Semester, aber die jungen Leute müssen jetzt wissen, was sie tun.“
Auch vereinzelte Palästina-Fahnen im Düsseldorfer Demonstrationszug zu sehen
12.07 Uhr: Der Protestzug erstreckt sich mittlerweile vom Beginn der Friedrich-Ebert-Straße bis zur Ecke Oststraße / Graf-Adolf-Straße. Vereinzelt sind auch Palästina-Fahnen im Teilnehmerfeld zu sehen.
12.04 Uhr: Die ersten Redebeiträge auf der mobilen Bühne vor dem DGB-Haus: Eine Rednerin fordert, „dass es für die Nazis und AfDler von nun an richtig ungemütlich“ werden soll.
11.56 Uhr: Das italienische Arbeiterlied „Bella Ciao“ ertönt vor dem DGB-Haus aus den Lautsprechern.
11.50 Uhr: Unsere Reporter berichten: Verkehrschaos rund um den Hauptbahnhof - der Verkehr wird jetzt umgeleitet. Die Menschen stehen bis zur Oststraße.
11.39 Uhr: Die Friedrich-Ebert-Straße in der Düsseldorfer Innenstadt füllt sich. Die Stimmung ist friedlich.
11.28 Uhr
Die Bühnenbauer für die Broilers arbeiten mit Hochdruck auf den Oberkasseler Rheinwiesen. Ein Security-Mann: Konzert soll um 15.30 Uhr beginnen. Auf der anderen Rheinseite am Landtag stehen bereits zahlreiche Mannschaftswagen der Polizei. Polizeisprecherin Annika Holst: „Wir sind mit starken Kräften im Einsatz“.
Anti-AfD-Demo in Düsseldorf: Erste Demonstranten versammeln sich
11.11 Uhr: Rund um den Bahnhof und an der Friedrich-Ebert-Straße sammeln sich die ersten Demonstrierenden-Gruppen. Regenbogenflaggen sieht man hier, aber auch Plakate in Schwarz-Rot-Gold. Darauf steht: „Deutschland gegen Extremismus“.
Samstag, 27. Januar, 10.55 Uhr:
Guten Morgen aus Düsseldorf! Unser Reporter ist am Hbf. Noch fahren die Züge pünktlich und vom Verkehrschaos ist nichts zu sehen. Mal schauen, wie es sich entwickelt. Auf den Straßen sind jetzt schon viele Fortuna-Fans unterwegs, mit Trikots, Schals, Fahnen, obwohl das Spiel erst um 20.30 Uhr ist, viele gehen jetzt zur Demo, dann ins Stadion.
Freitag, 26. Januar, 16:49 Uhr:
Neben der Düsseldorfer Punkrockband Broilers hat auch der Verein „Rock gegen Rechts Düsseldorf“ seine Teilnahme an der Demo gegen Rechts angekündigt. Der Verein, der seit 2013 das gleichnamige und kostenlose Musikfestival organisiert, wird sich nach eigenen Angaben an der Großdemo gegen die AfD und für Demokratie in der Landeshauptstadt beteiligen und mit einem eigenen Lautsprecherwagen am Demonstrationszug vertreten sein. Unter anderem wird der Düsseldorfer Rapper JayJay auf dem Musik-Truck auftreten. Der Truck wird sich an dritter Stelle in den Demonstrationszug einreihen. Auf der mobilen Bühne soll es während der Demo Redebeiträge geben.
Freitag, 26. Januar, 16.33 Uhr:
Der Düsseldorfer Polizeisprecher Kim Ben Freigang wirbt für „Geduld“ und „Demut“, sollte es auf einigen Strecken länger dauern, an das gewünschte Ziel zu kommen. „Wer am Samstag nach Düsseldorf kommen möchte, sollte bitte frühzeitig anreisen. Es wird sehr viel An- und Abreiseverkehr geben.“ Neben der Großkundgebung stünden ein ausverkauftes Heimspiel von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf (gegen den FC Sankt Pauli) und die Messe Boot auf der Tagesordnung.
- Anti-AfD-Demo in Düsseldorf: Broilers werden auftreten
- Demo in Düsseldorf: So kommen Sie zur Anti-AfD-Kundgebung
- Düsseldorf: Diese Vereine rufen zur Demo gegen Rechts auf
- Warum diese Düsseldorfer Familie gegen Rechts auf die Straße geht
- Düsseldorf: Historisch - 100.000 Menschen bei Anti-AfD-Demo
Freitag, 26. Januar, 9.30 Uhr:
Die Polizei empfiehlt, möglichst mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Demo anzureisen, vorzugsweise mit der U-Bahn. Rund um die Friedrich-Ebert-Straße beziehungsweise in der direkten Umgebung der Demonstration ist mit starken Einschränkungen zu rechnen. Autofahrer sollten den Bereich meiden.
So ist die Anti-AfD-Demo in Düsseldorf geplant
Vom DGB-Haus führt die Route über Oststraße, Berliner Allee und Rheinkniebrücke auf die Oberkasseler Rheinwiesen. Die Rheinkniebrücke wird am Samstagmittag teilweise gesperrt, kündigt die Düsseldorfer Polizei an. Ab 14.30 Uhr findet dann auf den Rheinwiesen planmäßig die Abschlusskundgebung statt. Zu den Rednern gehören auch Oberbürgermeister Stephan Keller und Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin des Landes NRW.