Düsseldorf. Zehntausende Menschen werden in Düsseldorf am Samstag für die Demokratie auf die Straße gehen. Was Polizei und Rheinbahn zur Anreise raten.

  • Für Samstag (27. Januar) haben verschiedene Verbände und Vereine zu einer Großdemonstration in Düsseldorf aufgerufen
  • Beginn ist um 12 Uhr am DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße
  • Mehr als 30.000 Teilnehmer werden erwartet
  • Polizei rät, Busse und Bahnen zu nutzen, nicht mit dem Auto anzureisen
  • Rheinbahn setzt auch Verwaltungs- und Werkstattmitarbeiter als Fahrer ein
  • In unserem NRZ-Newsblog und per WhatsApp informieren wir Sie durchgehend am Samstag

Mehrere Zehntausend Menschen werden am Samstag in Düsseldorf erwartet, um unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt! Für Demokratie und Rechtsstaat!“ zu demonstrieren. Veranstalter und Polizei rechnen derzeit mit 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Wir fassen Anreisehinweise der Polizei, der Rheinbahn und der Bahnunternehmen zusammen.

Polizei bittet um Geduld und frühzeitige Anreise

Am Samstag erwartet die Polizei Düsseldorf ab den Mittagsstunden größere Verkehrsbeeinträchtigungen in der Innenstadt. Polizeisprecher Kim Ben Freigang wirbt für „Geduld“ und „Demut“, sollte es auf einigen Strecken länger dauern, an das gewünschte Ziel zu kommen. „Wer am Samstag nach Düsseldorf kommen möchte, sollte bitte frühzeitig anreisen. Es wird sehr viel An- und Abreiseverkehr geben.“ Neben der Großkundgebung stünden ein ausverkauftes Heimspiel von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf (gegen den FC Sankt Pauli) und die Messe Boot auf der Tagesordnung.

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Ab 12 Uhr startet der Demozug vom DGB-Haus (Friedrich-Ebert-Straße) über innerstädtische Straßen in Richtung Oberkasseler Rheinwiesen. Ab 14.30 Uhr findet dort die Abschlusskundgebung, unter anderem auch mit einem Auftritt der Broilers, statt. „Aufgrund der zu erwartenden hohen Teilnehmerzahl werden neben der Friedrich-Ebert-Straße auch Teile der Oststraße als Aufstellfläche genutzt, sodass es in diesen Bereichen zu Sperrungen kommt“, informiert die Polizei. „Es muss während des gesamten Aufzugs mit stärkeren Verkehrsbeeinträchtigungen, sowohl für den Individualverkehr als auch für den ÖPNV, gerechnet werden.“ In unserem NRZ-Newsblog und per WhatsApp informieren wir Sie durchgehend am Samstag.

Nicht mit dem eigenen Auto anreisen

Freigang wirbt dafür, nicht unbedingt mit dem eigenen Auto anzureisen, sondern öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, „auch wenn uns natürlich allen der Lokführerstreik bewusst ist“. Die Parkmöglichkeiten im Innenstadtbereich sind beengt. Größere Park-and-Ride-Parkplätze gibt es etwa am Flughafen-Bahnhof (238 Stellplätze), an der Theodor-Heuss-Brücke (260 Plätze), am Dominikus Krankenhaus (205 Plätze) oder am S-Bahn-Halt Gerresheim (160 Plätze).

Der Polizeiführer Thorsten Fleiß sagt dazu: „Die Düsseldorfer Polizei wird die Sperrungen und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen auf ein unumgängliches Maß beschränken. Wir werden aber die Versammlungsfreiheit schützen und alles dafür tun, dass auch mehrere tausend Menschen ihr Ziel sicher erreichen.“

Bahn: Diese Linien fahren – trotz Streik

Für Bahnreisende aus Wesel, Dinslaken und Oberhausen gibt es gute Nachrichten: Die RE-Linien 5 und 19 fahren, da die Betreiberunternehmen nicht vom Arbeitskampf der GDL direkt betroffen sind. Durch Streikauswirkungen, etwa durch Arbeitsniederlegungen in Stellwerken, kann es aber auch auf diesen Linien zu Verspätungen und möglicherweise Ausfällen kommen. Aktuelle Informationen gibt es online auf dem Portal zuginfo.nrw.

Auch der RE 1, der das Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Essen) an die Landeshauptstadt anbindet, fährt. Ebenfalls sind Züge der S1 auf den Schienen unterwegs, aufgrund des Streiks aber im 60-Minuten-Takt.

Aus Richtung Kleve (Bedburg-Hau, Goch, Weeze) werden Bahnreisende ausgebremst, die mit dem RE 10 („Niers-Express“) in die Landeshauptstadt fahren wollen. Zwar wird der Betreiber, die Rhein-Ruhr-Bahn, nicht von der Gewerkschaft GDL bestreikt, doch sorgt eine Totalsperrung zwischen Meerbusch-Osterath und Krefeld Hbf für einen Teilausfall. Von Krefeld Hauptbahnhof verkehren Ersatzbusse, kündigt die Rhein-Ruhr-Bahn an.

Rheinbahn: Auch Verwaltungs- und Werkstattarbeiter fahren Bahnen

Die Rheinbahn, das Verkehrsunternehmen der Landeshauptstadt, kann kurzfristige Streckensperrungen am Samstag nicht ausschließen. „Durch die angekündigte Demonstration kann es auf vielen Linien zu Unterbrechungen oder Umleitungen kommen, besonders auf den Straßenbahn- und Buslinien rund um den Hauptbahnhof“, erklärt Sprecherin Heike Schuster.

„Die genauen Uhrzeiten und Streckensperrungen werden kurzfristig in Abstimmung mit der Polizei koordiniert und durch unsere Einsatzleitungen vor Ort und der Leitstelle umgesetzt.“ Schuster empfiehlt den Fahrgästen, auf die Stadtbahnlinien umzusteigen, die in der Innenstadt unterirdisch fahren und hier durch die Demonstrationszüge nicht beeinträchtigt sind.

U-Bahn-Strecke wird bis zur Kapazitätsgrenze genutzt

Auf das Fortuna-Spiel und die parallel stattfindende Messe „Boot“ am Samstag sieht sich das Verkehrsunternehmen gut vorbereitet. Für die Messe seien zehn und für das Fußballspiel 15 Drei-Wagen-Züge auf der Linie U78 zwischen Arena und Hauptbahnhof im Einsatz. „Das ist der maximale Fahrzeugeinsatz, der auf dieser Strecke von der Kapazität her möglich ist“, schildert Schuster. „Die Bahnen pendeln quasi ununterbrochen im dichtest möglichen Takt.“ Zusätzlich seien für die Fußballfans neun Busse als Ring-Linie im Einsatz, die zwischen der Altstadt/Heinrich-Heine-Allee und der Arena pendeln.

Am Samstagabend werden 54.000 Zuschauer in der Heimspielstätte von Fortuna Düsseldorf erwartet.
Am Samstagabend werden 54.000 Zuschauer in der Heimspielstätte von Fortuna Düsseldorf erwartet. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Fußball-Fans bittet die Rheinbahn, möglichst frühzeitig loszufahren. „Wir beginnen mit der Anfahrt zur Arena bereits um 17 Uhr, wobei sich das Ende der Messe (18 Uhr) zeitlich mit der Anfahrt zum Fußballspiel überschneidet.“ Die Stadiontore der Merkur-Spiel-Arena öffnen bereits um 18 Uhr, also zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff.

Holocaust-Gedenken findet auch im Stadion statt

Auch im Stadion wird an die Opfer des Holocaust gedacht. So steht der Heimspieltag unter dem Motto „Für alle, aber gegen Hass und Ausgrenzung“. In der Arena werden in Zusammenarbeit mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf symbolisch Sitze leer bleiben, die an Düsseldorfer erinnern, die Opfer des Nationalsozialismus wurden.

Heike Schuster erwähnt zudem ein Konzert der iranischen Sängerin Googoosh im PSD-Bank-Dome, „für das wir vier zusätzliche Zwei-Wagen-Züge auf der Linie 701 im Einsatz haben“.

Im Fahrdienst verstärken Kolleginnen und Kollegen, die sonst in der Verwaltung und in der Werkstatt arbeiten, aber eine Fahrberechtigung haben, den Einsatz der regulären Fahrerinnen und Fahrer.